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Opferverbände kritisieren Versorgung von Gewaltopfern / Rechtsmedizi-nische Versorgung nicht flächendeckend / "Report Mainz", heute, 2. April 2013, 21.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 02-04-2013

Mainz (ots) - Nach Ansicht von Rechtsmedizinern und Opferverbänden
gibt es für Gewaltopfer keine flächendeckende Versorgung mit
rechtsmedizinischen Instituten. Das berichtet das ARD-Politikmagazin
"Report Mainz" (heute, 2.4., 21.45 Uhr im Ersten). In der Folge
landeten Gewaltopfer bei Haus- oder Klinikärzten, wo ihre
Verletzungen häufig nicht gerichtsfest dokumentiert würden.

"Der größte Teil der Gewaltopfer wird momentan nicht einer
rechtsmedizinischen Untersuchung zugeführt oder hat keine Möglichkeit
so eine zu bekommen, mit der Konsequenz, dass Informationen verloren
gehen", so Prof. Kathrin Yen, Direktorin des Instituts für
Rechtsmedizin an der Uniklinik Heidelberg. Eine Umfrage von "Report
Mainz" unter den rechtsmedizinischen Instituten zeigt, dass viele
seit Jahren unterfinanziert sind. Sie berichten, die Mittel seien bei
weitem ungenügend, Stellen könnten nicht nachbesetzt werden, in
vielen Bereichen müsse improvisiert werden. Eine Gewaltopferambulanz,
in die Gewaltopfer rund um die Uhr kommen können, auch ohne Anzeige
zu erstatten, können nicht alle Institute finanzieren. Vor allem
Flächenländer sind unterversorgt.

Der Weiße Ring kritisiert gegenüber "Report Mainz" die
unzureichende Versorgung mit Gewaltopferambulanzen: "Der normale
Mediziner hat im Gegensatz zum Rechtsmediziner keine entsprechende
Ausbildung, wie eine solche Dokumentation erfolgen soll. Wir erleben
es häufig, dass viele Gewaltopfer dann keine gerichtsverwertbare
Dokumentation haben", so Veit Schiemann, Sprecher der
Opferschutzorganisation Weißer Ring. Die juristischen Folgen seien
für die Gewaltopfer gravierend. "Wenn nicht richtig oder
unvollständig dokumentiert wird", so Michael Mächtel,
Oberstaatsanwalt in Freiburg, im Interview mit "Report Mainz", "kann
es im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein Nachweis für das
Tatgeschehen oder für Tatfolgen nicht geführt werden kann. Das
Ergebnis kann sein, dass ein Täter entweder milde bestraft wird oder
dass er auch gar nicht bestraft werden kann, weil man die
Rechtsfolgen nicht gerichtssicher nachweisen kann".

Der Weiße Ring fordert deshalb gegenüber "Report Mainz" eine
gesonderte Beteiligung der Länder an der Finanzierung von
Gewaltopferambulanzen: "Der Staat muss eine flächendeckende
Versorgung mit Gewaltopferambulanzen finanzieren. Ohne dies ist es
nicht möglich, gerichtsverwertbare Dokumentationen zu schaffen, die
den Opfern nachher wirklich weiter helfen können."

Auf Nachfrage von "Report Mainz" geben jedoch nur zwei Länder an,
sich gesondert an der Finanzierung von Gewaltopferambulanzen an
rechtsmedizinischen Instituten zu beteiligen. Zwei weitere fördern
eine Ambulanz nur für Kinder. Der Weiße Ring kritisiert dies
gegenüber "Report Mainz" als entschieden zu wenig: "Wir brauchen in
Deutschland eine flächendeckende Versorgung mit
Gewaltopferambulanzen. Der Staat muss sich entscheiden, ob er die
Opferarbeit finanzieren will oder ob er die Opfer von Kriminalität
und Gewalt alleine lässt."

Weitere Informationen finden Sie unter www.swr.de/report. Zitate
gegen Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an "Report
Mainz", Tel.: 06131/929-33351


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