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Westdeutsche Zeitung: N E U Mehr Geld hilft den Sportlern nicht = von Lothar Leuschen

Geschrieben am 21-02-2013

Düsseldorf (ots) - Einfach mehr Geld, dann wird das schon. Wer die
Studie der Sporthochschule Köln zur Situation der Leistungssportler
in Deutschland so interpretiert, der hat das Problem nicht
verstanden. Mehr Geld lindert allenfalls ein paar Symptome, die
Ursachen bekämpft es nicht. Es führt im Gegenteil dazu, dass noch
mehr mit allen Mitteln versucht wird, an Prämien und Siegerschecks zu
kommen. Geld ist nicht der Motor des Leistungssports, sondern dessen
Bremse.

Denn was hat es noch mit Sport zu tun, wenn etwa ein Radfahrer
siebenmal die Tour de France gewinnt, dabei aber stets auf
pharmazeutische Hilfsmittel zurückgreift? Die Tour de France zeigt
das ganze Dilemma des Leistungssports. Höher, weiter, schneller,
damit möglichst viele Zuschauer möglichst große Werbeeinnahmen nach
sich ziehen. Nur dadurch kann ein Sport Millionäre machen, und dafür
verlangen seine Macher Leistungen, zu denen Menschen eigentlich gar
nicht fähig sind. Also wird gedopt, betrogen, wachsen Existenzängste
und Depressionen.

Mag sein, dass die Auswüchse wie die des Dopingskandals um Lance
Armstrong in den meisten anderen Sportarten noch nicht zu beobachten
sind. Doch auch dort funktioniert das Profitum nach denselben Regeln.
Mehr Leistung, mehr Spektakel, mehr Geld. Und König Fußball macht das
Ganze noch schlimmer, weil er seinen Anteil am Werbe- und
Sponsorenkuchen trotz Wettskandalen und oft überzogener Gehälter
stetig ausbaut.

Was helfen könnte, wäre ein Sinneswandel, durch den auch der
Vierte und Fünfte gefeiert würde. Aber soweit wird es nicht kommen in
einer Gesellschaft, die nach Helden oder Verlierern giert. Für
sympathisches Mittelmaß ist das Publikum in Superlativ-Zeiten kaum zu
begeistern.

Daraus müssen die Sportverbände die Konsequenz ziehen. Ihre
Aufgabe ist es, Spitzensportler sowohl in ihrer körperlichen als auch
in ihrer intellektuellen Leistungsfähigkeit zu fördern. Zum
Aufbautraining für den Bizeps gehört zwingend die schulische oder
berufliche Weiterbildung. Wer beispielsweise als Wintersportler ganz
auf Karriere setzt, läuft in aller Regel Gefahr, am Ende seiner
Laufbahn in einer Sackgasse zu stehen. Genügend Geld, das in jedem
Fall zu verhindern, wird der organisierte Sport nie haben.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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