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Ralf Holtmeyer und Hans Melzer Trainer des Jahres / Thomas Bach: "Beide haben mehrere Athleten-Generationen geprägt"

Geschrieben am 17-12-2012

Frankfurt/Main (ots) - Die Trainer des Jahres 2012 heißen Ralf
Holtmeyer und Hans Melzer. Der Coach des Deutschlandachters und der
Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter wurden am Sonntagabend bei
der Auszeichnung von Deutschlands Sportlern des Jahres in Baden-Baden
durch DOSB- Präsident Thomas Bach, 1977 selbst Mitglied der
Mannschaft des Jahres, geehrt. Die Laudationes hielten zwei
Olympiasieger: Achter-Steuermann Martin Sauer und
Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke.

Der 56 Jahre alte Ruder-Trainer Holtmeyer wurde für seine Erfolge
mit dem Deutschland-Achter geehrt, den er zum Olympiasieg in London
führte. Holtmeyer hatte das Boot nach dem enttäuschenden Abschneiden
bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking übernommen. Seitdem ist
die Crew in 36 Rennen ungeschlagen geblieben und gewann unter anderem
drei Weltmeister-Titel. Schon 1988 in Seoul war Holtmeyer mit dem
Deutschland-Achter Olympiasieger geworden.

Melzer (61) betreut seit 2001 die deutschen Vielseitigkeits-Reiter
und gewann mit ihnen in London Olympiagold in der Mannschaft sowie
durch Michael Jung im Einzel. Bereits 2008 hatten seine Athletinnen
und Athleten in Peking Doppel-Gold geholt. Einzel-Olympiasieger wurde
damals Hinrich Romeike.

"Du formst immer wieder aus uns 'Individualisten im Sattel' ein
perfekt harmonierendes und exakt funktionierendes Team. Das macht
Dich zu einem der erfolgreichsten Ausbilder und Trainer", sagte
Ingrid Klimke zu Hans Melzer gewandt: "Du weckst in jedem Einzelnen
von uns den Ehrgeiz, das Beste zu geben - zuerst für die Mannschaft,
dann für sich selbst. Wenn wir im Cross unterwegs sind, reitest Du in
Gedanken jeden Sprung, jede Wendung mit und Insider wissen; wenn das
Zigarillo qualmt, wird's ernst." Melzer sei bei Rückschlägen und
Niederlagen stets für seine Athleten da. "Enttäuschungen, die
wandelst Du gleich um in positive Energie fürs nächste Ziel."

Klimke hob die "messerscharfe Analyse" und die "stets neuen Ideen"
ihres Bundestrainers hervor: "Bevor Missverständnisse überhaupt
aufkommen, sprichst Du Probleme an und räumst sie sofort aus dem Weg.
Mit beiden Beinen stehst Du im Leben - wenn Tatkraft und Initiative
gefordert sind, dann bist du zur Stelle." Melzers' hohe fachliche
Kompetenz, seine Beharrlichkeit und sein grenzenloser Optimismus
hätten den deutschen Vielseitigkeitssport dahin geführt, wo er jetzt
steht - an die Weltspitze. "Hans, danke, dass wir auch in den
nächsten Jahren mit Dir und deinen Co-Trainern Christopher Bartle und
Rüdiger Schwarz trainieren dürfen", sagte die zweimalige
Olympiasiegerin stellvertretend für ihre Teamkollegen.

Ralf Holtmeyer scheine für Journalisten der "geheimnisvollste
Trainer im deutschen Sport überhaupt" zu sein, sagte
Achter-Steuermann Martin Sauer. Mal werde er als "beinharter
Peitschenschwinger" dargestellt, mal als "Wundertäter" beschrieben,
"der mit flammender Rede der Mannschaft eine Stunde vor dem Wettkampf
Kräfte und Motivation vermittelt, die sie nach fachkundiger Meinung
eigentlich nicht besitzen dürfte". Doch diese durch die Presse
beschriebenen Extreme des Ralf Holtmeyer könnten wohl kaum zur selben
Zeit wahr sein, meinte Sauer.

"Wahr ist jedoch, dass wir unter Ralf Holtmeyer mehr, härter und
besser als unsere Gegner trainieren. Wahr ist sicher, dass wir ihn
jeden zweiten Tag dafür verfluchen. Wahr ist aber auch, dass wir
jeden Tag freiwillig zum Training kommen. Und vor allem, dass uns
dieses Training zu einmaligen Leistungen verholfen hat", sagte der
Steuermann stellvertretend für die gesamte Achter-Crew. Erreicht habe
Holtmeyer dies weder durch besondere Härte, noch durch Wundertaten,
"sondern schlicht durch kontinuierliche Arbeit, durch
außerordentliche Kompetenz, durch festes Vertrauen in die Stärken
seiner Athleten und durch eine vielleicht schwer wahrnehmbare, aber
umso heißer brennende Leidenschaft für den Erfolg des Achters." Diese
scheinbar einfachen Dinge machten Ralf Holtmeyer zu dem
Ausnahmetrainer, der allein mit dem Deutschland-Achter in seiner
Trainerkarriere schon zwei Olympiasiege und acht WM-Titel gewonnen
hat.

DOSB-Präsident Thomas Bach, 1976 in Montreal Olympiasieger im
Fechten, sagte bei der Auszeichnung in Baden-Baden: "Hans Melzer und
Ralf Holtmeyer sind vorbildliche Trainer. Sie haben nicht nur
überragende Erfolge über viele Jahre hinweg erzielt, sondern mehrere
Generationen von Athleten auch menschlich geprägt. Aus meiner eigenen
Erfahrung weiß ich, dass es ohne großartige Trainer auch keine
großartigen Erfolge gibt."

Leider würde der Trainerberuf viel zu wenig öffentliche
Anerkennung finden, erklärte Bach. Deshalb wolle der DOSB mit seiner
Auszeichnung zum "Trainer des Jahres" ein besonderes Zeichen setzen.
Es sei erfreulich, dass die Auszeichnung zum zweiten Mal im Rahmen
der Ehrung der Sportler des Jahres übergeben werden konnte, da damit
eine größere Öffentlichkeit erreicht werde:"Die Trainerfrage bleibt
eine der großen Herausforderungen des Leistungssports in Deutschland.
Die Situation für unsere Trainer ist auf allen Stufen unbefriedigend.
Das gilt für die Gewinnung von Trainern über Aus- und Fortbildung bis
hin zur Bezahlung. Die Finanzierung der Trainertätigkeit aus oft
vielen Töpfen und dazu immer nur relativ kurzfristige Verträge sind
wenig förderlich und behindern die effektive und langfristige Arbeit
im Leistungssport. Deshalb werden wir uns als DOSB weiter dafür stark
machen, dass die Situation der Trainer verbessert wird."

Die Entscheidung über die Trainer des Jahres traf eine neunköpfige
Jury unter Bachs Vorsitz. Mitglieder sind neben dem DOSB-Präsidenten
Christa Thiel, DOSB-Vizepräsidentin Leistungssport, Ilse
Ridder-Melchers, DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung,
Heiner Brand, Ex-Handball-Bundestrainer und heute Manager beim
Deutschen Handballbund, der ehemalige Bob- und Skeleton-Bundestrainer
Raimund Bethge, Werner Klatten, der Aufsichtsratsvorsitzende der
Stiftung Deutsche Sporthilfe, Tina Theune, die ehemalige
Bundestrainerin der Fußball-Frauen, Ex-Ruder-Weltmeister Christian
Schreiber, der heute der Athletenkommission des DOSB angehört, und
DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank.

*Hintergrund:*

Der Preis "Trainer/Trainerin des Jahres" wurde im Rahmen der
Traineroffensive des DOSB kreiert und wird seit dem Jahr 2006
vergeben. Damit verfolgt der DOSB das Ziel, den Stellenwert des
Trainerberufs zu erhöhen und die Arbeit des engsten Partners der
Athletinnen und Athleten im Bereich des Sports ins Licht der
Öffentlichkeit zu rücken.

*Die bisherigen Preisträger:*

2012: Ralf Holtmeyer (Rudern) und Hans Melzer (Reiten,
Vielseitigkeit)

2011: Markus Weise (Hockey)

2010: Uwe Müßiggang (Biathlon)

2009: Kim Raisner (Moderner Fünfkampf)

2008: Rolf-Dieter Amend (Kanu)

2007: Heiner Brand (Handball)

2006: Raimund Bethge (Bob)

Mehr Informationen über die bisherigen Preisträger finden Sie
unter http://bit.ly/SCyiWb.



Pressekontakt:
Deutscher Olympischer SportBund (DOSB)
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (0) 69 / 67 00 255
E-Mail: presse@dosb.de

www.dosb.de
www.splink.de
www.deutsche-olympiamannschaft.de
www.twitter.com/dosb
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