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Anspruchslöhne - Oft an der Realität vorbei

Geschrieben am 04-12-2012

Köln (ots) -

Ein Großteil der Arbeitslosen in Deutschland beurteilt seine
Verdienstmöglichkeiten zu optimistisch. Gut die Hälfte von ihnen
möchte mit einem neuen Job ein Einkommen erzielen, das den
geschätzten Marktlohn um mehr als 20 Prozent übersteigt. Das geht aus
einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) auf
der Grundlage des "Sozio-oekonomischen Panels" hervor. Dafür wurden
1.000 Arbeitslose, Schüler, Studenten und Nichterwerbstätige nach dem
Lohn gefragt, den sie mindestens verlangen, um eine Stelle
anzutreten. Demnach lag der durchschnittliche Nettostundenlohn, den
Arbeitslose fordern, im Jahr 2010 bei knapp 7,50 Euro. Daraus leitet
sich für Kinderlose in der Steuerklasse I ein Bruttolohn von knapp 11
Euro ab. Auch mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit verändert
sich der überhöhte Anspruchslohn kaum. Dadurch steigt die Gefahr von
Langzeitarbeitslosigkeit, die wiederum die Verdienstchancen weiter
sinken lässt. Anders dagegen ist die Situation von ehemals
Arbeitslosen, die einen Job gefunden haben. Sie richteten ihre
Ansprüche stärker an den Marktgegebenheiten aus und lagen mit ihren
Lohnvorstellungen um nur 9 Prozent über dem üblichen Marktlohn. Um
Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern, empfehlen die IW-Forscher
eine intensivere Betreuung durch die Arbeitsagenturen. Diese sollten
Arbeitslose laufend mit aktuellen Jobangeboten versorgen und
verstärkt zur eigenständigen Arbeitssuche motivieren.

Holger Schäfer, Jörg Schmidt: Anspruchslöhne in Deutschland:
Aktuelle empirische Befunde, in: IW-Trends 4/2012



Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Holger Schäfer, Tel.: 030 27877-124
Dr. Jörg Schmidt, Tel.: 030 27877-133


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