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Westdeutsche Zeitung: Der stille Protest der Fußball-Fans im Stadion = von Olaf Kupfer

Geschrieben am 28-11-2012

Düsseldorf (ots) - Recht ernüchternd war die erste Reaktion von
Thorsten Fink nach dem Sieg gegen Schalke. "Wie haben Sie den stillen
Fanprotest wahrgenommen?" wurde er gefragt. Und der HSV-Trainer
antwortete: "Ich wusste nicht, worum es geht. Ich dachte, die Fans
wollten uns für die im Spiel zuvor schlechte Leistung gegen
Düsseldorf abstrafen." Soviel Ignoranz gegenüber einer emotional
geführten Debatte zwischen Anhängern und den Vereinen sollten sich
nur Wenige in der Liga leisten. Denn das Signal ist fatal: Wenn schon
die Trainer die Bedürfnisse der eigenen Fans nicht ernst nehmen, was
darf man sich dann von Funktionären der Deutschen Fußball Liga
erhoffen? Der Konflikt zwischen DFL und den Anhängern ist verhärtet.
Einer, in dem Druck stets Gegendruck bedingt - und das wechselseitig
auf die Spitze getrieben wird. Weil sich die öffentliche Wahrnehmung
von Randale und Chaos im Fußball-Stadion in den vergangenen Monaten
verstärkt hat (ob sie statistisch gesehen tatsächlich zugenommen hat,
ist umstritten), geht die DFL mit recht harter Hand vor. Das Papier
"Sicheres Stadionerlebnis" ist Ausdruck dieser kompromisslosen
Strategie. Sagen die Fans. Die machen zwar seit Jahren mit Plakaten
und anderen Aktionen darauf aufmerksam, von den Ursprüngen des
Fußballs ("Der Fußball gehört den Fans") nicht weiter entfernt werden
zu wollen. Aber nur diese Stille auf den Rängen scheint tatsächlich
den Dialog anzuregen, Verantwortliche wie Hannovers Klubchef Martin
Kind befürworten inzwischen eine Novelle des Sicherheitspapiers. Dass
sich die Anhänger durch die unbelehrbaren Chaoten in ihren Reihen von
solchem Dialog immer wieder entfernen, ist die andere Seite der
Medaille. Und dass jene Chaoten von einem Großteil der Anhänger um
sie herum geduldet werden - mindestens so schweigend, wie ihr
jetziger Protest ausfällt -, ist ein weiterer Aspekt. Auf Druck der
DFL reagierten die Chaoten zuletzt mit lichterloh brennenden Bannern.
Solange solche Bilder um die Welt gehen, wird es keine fangerechte
Lösung geben. Die Chaoten in den eigenen Reihen zu disziplinieren,
ist eine unverzichtbare Vorleistung. Nur auf dieser Basis kann ein
fairer Protest aller, wie es ihn jetzt erstmals gibt, Erfolg haben.
Und das ist nicht zuviel verlangt.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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