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IOC hat nur rund 110 von knapp 3.700 Dopingproben von Athen 2004 nachgetestet - Fünf positive Fälle betreffen ausschließlich Medaillengewinner aus Osteuropa - WADA kritisiert IOC

Geschrieben am 26-11-2012

Köln (ots) -
Die Welt Anti-Doping-Agentur WADA hat das IOC für den nachlässigen
Umgang mit den Nachtests der Dopingproben der Olympischen Spiele von
Athen 2004 kritisiert. "Warum behältst du die Proben acht Jahre, wenn
du sie dann nicht richtig nachtestest? Dann kannst du sie auch gleich
wegschmeißen und sparst Zeit und Lagerung", sagte WADA-Präsident John
Fahey der Sportschau und der WDR-Sendung sport inside. Erst kurz vor
Ablauf der Frist von acht Jahren hatte das IOC rund 110 der knapp
3.700 eingelagerten Dopingproben der Spiele von Athen nachgetestet,
in mindestens fünf Fällen mit positivem Testergebnis auf anabole
Steroide. "Wir haben ganz klar eine Chance vertan. Ich hätte gehofft,
dass fünf positive Nachtests das IOC dazu motiviert hätten, in seinem
Kampf gegen Doping mehr nachzutesten. Das ist doch nicht die
Null-Toleranz-Politik, die das IOC immer propagiert", kommentierte
IOC-Mitglied Richard Pound, der von 1999 bis 2007 auch WADA-Präsident
war. Man habe "große Anstrengungen unternommen, um die richtigen
Proben zu finden", erklärte Arne Ljungqvist, Chef der medizinischen
Kommission, die Haltung des IOC, "und das war es für uns". Und
weiter: "Wir hatten nun mal gerade die Olympischen Spiele in London,
da war das IOC beschäftigt. Und die Nachtests hatten auch keine
Priorität für uns. Wir haben ja nachgetestet und uns drum gekümmert."

Bei den fünf positiv gestesteten Athleten, die Ende dieser Woche in
Lausanne vom IOC angehört werden sollen, soll es sich nach
Informationen der Sportschau und von sport inside ausschließlich um
Medaillengewinner der Spiele von Athen aus Osteuropa handeln: den
Olympiasieger im Kugelstoßen, Yuri Belonog aus der Ukraine, die
russische Bronzemedaillengewinnerin im Kugelstoßen, Svetlana
Kriveleva, den Bronzemedaillengewinner im Gewichtheben in der
77-Kilo-Klasse, Oleg Perepetchenov aus Russland, die
Bronzemedaillengewinnerin im Diskuswerfen, Irina Yatchenko aus
Weißrussland, sowie ihren Landsmann Ivan Tikhon,
Silbermedaillengewinner im Hammerwurf, dessen Name schon während der
Spiele von London als positiver Fall in englischen Medien genannt
worden war. Alle fünf Athleten wiesen in einer Stellungnahme darauf
hin, dass sie nie verbotene Substanzen genommen hätten.

Trotz der hohen Zahl positiver Fälle aus nur rund 110 Nachtests
veranlasste das IOC keine weiteren Tests, auch nicht bei Athleten,
die nach den Spielen von Athen bei anderer Gelegenheit positiv
getestet wurden. "Wir wissen, dass einige Sportler, die in Athen am
Start waren, dann später wegen Dopings überführt wurden. Es wäre
natürlich schon sehr wichtig, sich genau diese Sportler anzuschauen",
kritisiert der Sportmediziner und Gendoping-Forscher Perikles Simon
die zögerliche Haltung des IOC. So sollen auch die Proben des
100-Meter-Olympiasiegers von Athen, des US-Amerikaners Justin Gatlin,
nach Informationen der Sportschau und von sport inside nicht unter
den rund 110 nachgetesteten Proben gewesen sein. Gatlin war 2006
positiv auf Testosteron getestet worden. Man habe nicht "nach
einzelnen Athleten, sondern nach Kriterien wie Risikosportarten
ausgewählt", erklärte dazu Arne Ljungqvist, der Chef der
IOC-Medizinkommission, er könne "wirklich keine individuellen Fälle
kommentieren".



Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221 220 7121,
kristina.bausch@wdr.de


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