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neues deutschland: Regisseur Andreas Dresen im Interview: Ich will gern radikalere, härtere Filme drehen

Geschrieben am 02-11-2012

Berlin (ots) - Die Nominierung durch die Linkspartei als
Verfassungsrichter in Brandenburg hat den Filmregisseur Andreas
Dresen "zuerst erschreckt". Das sagte der Regisseur im
Wochenendinterview mit der Tageszeitung "neues deutschland". Dann
habe jedoch seine Neugier gesiegt. Die Aufgabe sei für ihn "eine
schöne Möglichkeit, sich ins Gemeinwesen einzubringen". Demokratie
verstehe er als "friedlichen, offenen Interessenstreit. So eine Art
Psychotraining, bei dem diejenigen, die bei einer Entscheidung das
Nachsehen haben, mit der Lust versorgt werden, bei der nächsten
Entscheidung wieder aktiv mitzureden."

Mit Filmen wie "Halbe Treppe", "Sommer vorm Balkon" und "Halt auf
freier Strecke" ist Andreas Dresden gleichermaßen in West wie Ost
bekannt geworden. Doch er gilt vielen bis heute nicht als deutscher,
sondern als "ostdeutscher" Regisseur. "Dagegen habe ich nichts", sagt
er im Interview, "ich bin sogar stolz darauf. Lieber kenntlich als
verschwommen."

Im Gespräch mit "nd" erzählt Dresen, wie das Experimentieren mit
einer Schmalspurkamera, die er als Kind von seinem Vater, dem
Theater-Regisseur Adolf Dresen, geschenkt bekam, ihm in der DDR die
Möglichkeit eröffnete, sich über den Film politisch zu artikulieren.
Er spricht von seinem Studium an der Potsdamer Filmhochschule "Konrad
Wolf", deren damaligem Rektor Lothar Bisky er und viele seiner
Kommilitonen bis heute dankbar seien: "Es war Bisky, der uns
kritische Filme ermöglichte. Wir arbeiteten, und Bisky war unser
breites Kreuz."

"Ich verfechte mit ganzem Herzen den Mut zur Freundlichkeit", sagt
Dresen. Doch im Blick auf die heutige Gesellschaft bekennt er seinen
Wunsch, gern radikalere, härtere Filme zu drehen. Bewunderung äußert
er für den spanisch-mexikanischen Filmemacher Luis Bunuel
(1900-1983), der trotz seiner "harten gesellschaftlichen Attacken
gleichzeitig ein liebender Erzähler" geblieben sei.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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