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TÜV SÜD: Reifenlabel zur ersten Orientierung nutzen / EU-Kennzeichnung ab November Pflicht (BILD)

Geschrieben am 26-10-2012

München (ots) -

Käufer von Haushaltgeräten kennen das Energieeffizienz-Label schon
länger. Ab 1. November ist nun eine ähnliche Kennzeichnung für
Autoreifen Pflicht. Das Reifenlabel gibt dem Pkw-Fahrer drei
Basisinformationen. Die Angaben zum Rollwiderstand bewegen sich
zwischen der Bestnote A bis zum schlechtesten Wert G. Für den
Bremsweg auf nasser Straße gilt die Klassifizierung A bis F. Die
Geräuschemission symbolisieren ein bis drei Schallwellen - je mehr,
desto lauter ist der Pneu. Weil es aber noch viele andere Kriterien
zu beachten gilt, rät TÜV SÜD, weiterhin Reifentests und die Beratung
bei guten Reifendiensten in die Kaufentscheidung einzubeziehen. Dies
gilt vor allem für Winterreifen.

Europaweit wurden 2011 rund 286 Millionen Reifen für Personenwagen
verkauft. Ein Drittel davon waren Winterreifen. Zu ihnen passen die
Kriterien des Reifenlabels nicht so gut wie bei den Modellen für den
Sommer. Wintereigenschaften werden nämlich überhaupt nicht erfasst.
"Die Eignung für Eis und Schnee erkennt man am besten am
Schneeflockensymbol", sagt Michael Staude, Reifenexperte von TÜV SÜD.
Und bei den Angaben für Rollwiderstand, Nassbremsen und Geräusch
sollten Winter- und Sommerreifen nicht in einen Topf geworfen werden.

Form: Das Reifenlabel muss kein Aufkleber am Reifen sein. Eine
anderweitige Deklaration im Verkaufsraum ist ebenfalls zulässig. So
ist zum Beispiel ein Aufdruck auf dem Angebot möglich. Die Angabe der
Kriterien auf der Rechnung ist jedoch in jedem Fall verpflichtend.
Die Angaben gelten übrigens nicht pauschal für alle Reifen eines
Fabrikats und Modells. Jede einzelne Dimension mit den
unterschiedlichen Tragfähigkeiten und
Geschwindigkeits-Kennzeichnungen wurde gemessen. Es ist also durchaus
möglich, dass ein 195 Millimeter breiter Sommer-Pneu in 15 Zoll mit
einer C/A-Markierung daherkommt, während sein 16-zölliger, 205
Millimeter breiter Bruder des gleichen Typs eine B/B-Bewertung
aufweist. Ein guter Winterreifen aus dem Feld der Testsieger liegt
bei E/C oder C/C. Höhere Tragfähigkeiten - markiert mit Extra Load
oder XL - wirken sich übrigens bei kaum unterschiedlicher
tatsächlicher Performance positiv auf die Klassifizierung in der
Energieeffizienz aus.

Rollwiderstand: Der Kraftstoffverbrauch zwischen den einzelnen
Klassen, also etwa zwischen B und C, erhöht sich zwischen 0,1 und
0,15 l/100 km. Insgesamt sind von Klasse A zu G bis zu 0,66 l/100 km
möglich. Sehr gute Werte wären mit harten Gummimischungen und
rollwiderstandsoptimierten Karkassenkonstruktionen zu erreichen.
Diese würden sich jedoch sowohl auf den Komfort als auch vor allem
auf die Wintereigenschaften negativ auswirken. Übrigens beeinflusst
der Rollwiderstand den Verbrauch am stärksten im Stadtverkehr und bei
langsamen Überlandfahrten. Auf der Autobahn ist der Luftwiderstand
derart dominant, dass in der Realität kaum Unterschiede mehr zwischen
den Labelklassen feststellbar sind.

Nassbremsen: Die Leistung beim Bremsen auf nasser Straße wird mit
einer Vollbremsung aus 80 km/h gemessen. Zwischen den Klassen A und B
verlängert sich der Bremsweg nur um drei Meter. Der Unterschied von A
nach F beträgt allerdings schon 18 Meter. Sehr gute Werte wären mit
breiten Entwässerungskanälen und nässeoptimierten
Laufstreifenmischungen zu erreichen. Die würden jedoch das Handling
und viele Wintereigenschaften verschlechtern. Deshalb ist auch die
Nassbremsen-Klasse für Winterreifen nur sehr bedingt aussagekräftig.

Geräusch: Gern übersehen wird die dritte Angabe auf dem
Reifenlabel, nämlich die zur Geräuschentwicklung. Die angegebenen
Dezibelwerte in dB sind nicht so aussagekräftig, da ein Unterschied
von drei dB schon die Halbierung oder Verdoppelung bedeutet. Deshalb
zeigt das Label symbolisierte Schallwellen. TÜV SÜD-Fachmann Staude
hat dazu einen praxisnahen Tipp zur Hand: Ein Balken mehr erhöht den
Schall wie von einem auf zwei Autos. Der dritte dann sogar auf vier.
Beim Geräusch sind zwischen Sommer- und Winterreifen kaum
Unterschiede vorhanden. Ein direkter Zusammenhang zwischen der
Emission nach außen und dem vom Fahrer wahrgenommenen Innengeräusch
besteht übrigens nicht.

Auszeichnung: Ein Reifen ohne Label? Ein gutes Angebot oder eine
halbseidene Sache? In der Tat können jetzt noch Reifen im Handel
sein, für die keine Kennzeichnung vorgeschrieben ist. Ein Reifenlabel
muss nämlich nur für Pneus erstellt werden, die nach dem 1. Juli
produziert wurden. Erkennbar ist das Produktionsdatum am so genannten
DOT-Code. Bis 2512 ist kein Reifenlabel nötig, ab 2612 dann doch. Es
ist nicht ungewöhnlich, dass Winterreifen bereits im Frühsommer
produziert werden.

Alternativen: Reifentests von Automobilclubs, Fachzeitschriften
und Verbraucherschutzorganisationen bieten nach Ansicht von TÜV SÜD
eine gute Entscheidungshilfe für den Kauf. "Je nach Test werden bis
zu 19 Kriterien berücksichtigt", sagt Staude. Bei den Pneus für die
kalte Jahreszeit sind darunter selbstverständlich auch die Leistungen
auf Schnee, Eis und bei kalter, trockener Straße. Die Werte für das
Reifenlabel werden dagegen bei Plustemperaturen bestimmt. Die
ausführliche Beratung beim Fachhandel ist eine gute Ergänzung.
Schneeflocke: Die M+S Markierung sagt kaum etwas über die
Wintereigenschaften aus. Hier gibt es leider so gut wie keine
Kriterien für diese traditionelle Bezeichnung. Aus diesem Grund
findet sie sich leider teilweise auch auf Sommerreifen wieder. Anders
ist das bei der Schneeflocke in einem stilisierten Gebirgsmassiv. Ist
dieses Zeichen in das Gummi einvulkanisiert, hat der Reifen in einem
festgelegten Testverfahren eine entsprechende Winterperformance
nachgewiesen.

Prüfung: Die Angaben auf dem Reifenlabel werden nur in den
wenigsten Fällen von einer Prüforganisation wie TÜV SÜD ermittelt. In
der Regel haben die Reifenhersteller sie im Rahmen einer so genannten
Selbstzertifizierung in eigenen Tests bestimmt. "Auf die Angaben der
bekannten Reifenhersteller kann man sich wohl verlassen. Zu
optimistische Angaben können aber sicher auch nicht ausgeschlossen
werden", sagt Michael Staude.

Ausgewogenheit: Erst wenn alle Kriterien im Rahmen eines guten
Kompromisses unter einer Lauffläche vereinigt sind, spricht der TÜV
SÜD-Reifenexperte von einem guten Reifen. Er kennt mehr als 30 Punkte
zur Beurteilung. Das Reifenlabel nur drei.

Das Label gibt es in der Bilddatenbank im Pressbereich unter
www.tuev-sued.de zum Herunterladen, Rubrik "Aktuelles &
Veranstaltungen".



Pressekontakt:
Vincenzo Lucà
TÜV SÜD AG
Unternehmenskommunikation
Westendstraße 199
80686 München
Tel.: +49 (0) 89 / 57 91 - 16 67
Fax: +49 (0) 89 / 57 91 - 22 69
E-Mail: vincenzo.luca@tuev-sued.de
Internet: www.tuev-sued.de/presse


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