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Westdeutsche Zeitung: Allerhöchste Zeit für neue Impulse = Von Christoph Fischer

Geschrieben am 17-10-2012

Düsseldorf (ots) - Die Verdienste des Bundestrainers Joachim Löw
sind unbestritten. Kein Zweifel. Unbestreitbar ist aber auch, dass
die Entwicklung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ganz
offensichtlich ins Stocken geraten ist. Niemals in der 104-jährigen
Länderspielgeschichte hat eine deutsche Mannschaft einen
Vier-Tore-Vorsprung verspielt. Insofern ist das 4:4 mehr als eine
Momentaufnahme. Das 4:4 ist eine Zäsur. In dieser Situation müssen
Fragen erlaubt sein.

Auf hohem internationalen Niveau einen derartigen Vorsprung zu
verspielen, ist auf jeden Fall bemerkenswert. Vorausgesetzt, die
Kommunikation in der Mannschaft stimmt, die Mannschaft hat eine klare
Struktur und es gibt Spieler, die als Wortführer anerkannt sind.

Das ist das erste Problem. Der Kapitän ist Philipp Lahm, aber
irgendwie auch immer Bastian Schweinsteiger. Eine klare Ansage ist
das nicht. Und Alphatiere sind beide nicht. Löw wie sein Vorgänger
Jürgen Klinsmann bevorzugen flache Hierarchien. Das demokratische
Prinzip ist ein hervorragendes, in Fußballmannschaften aber nur
bedingt tauglich. Gegen Schweden fehlte ein Akteur, der Anordnungen
gibt, um Ordnung zu gewährleisten.

Löws großer Verdienst ist, die spielerische Qualität der deutschen
Mannschaft enorm entwickelt zu haben. Was die Offensive zu leisten im
Stande ist, zeigte sich in den Traumkombinationen des ersten
Durchgangs gegen Schweden. Sobald sich das Spielgeschehen aber in die
deutsche Defensive verlagert, werden die Probleme unübersehbar. Die
hohe Qualität des Angriffs korrespondiert nicht mit dem Zustand der
Abwehr.

Und was spätestens im Spiel gegen Schweden deutlich wurde: Löw ist
kein Wettkampftrainer, keiner, der energisch in den Spielverlauf
einzugreifen versucht, Kommunikation herstellt und wirksam
Veränderungen herbeiführt.

Man kann sagen: Joachim Löw reagiert zu wenig auf den
Spielverlauf. Und er mag keine Alphatiere. Das heißt nicht, dass
jetzt nur der Rückgriff auf so genannte deutsche Tugenden
weiterhilft. Aber Titel gewinnt man nur im Gleichgewicht von
Offensive und Defensive. Was dem deutschen Spiel fehlt, ist
Kontrolle. Das ist ein Problem der Mannschaft. Aber auch eines des
Trainers.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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