Börsen-Zeitung: Griechenland III, Kommentar zur Diskussion um weitere Hilfen für Griechenland, von Detlef Fechtner.
Geschrieben am 09-10-2012 |   
 
 Frankfurt (ots) - Er könne sich ja vieles vorstellen, sagte der  
Euro-Diplomat, aber nicht, dass der Bundesfinanzminister oder die  
Bundeskanzlerin noch einmal vor den Bundestag treten werden, um dort  
den Segen für zusätzliche Hilfen an Griechenland zu bitten. Das war  
im Frühjahr vorigen Jahres - und es ging um Griechenland II. Jenes  
Hilfspaket, das Monate später doch geschnürt und im Frühjahr dieses  
Jahres bewilligt wurde. 
 
   Nun wiederholt sich die Geschichte. Wieder einmal agieren Europas  
Finanzminister und Regierungschefs in hektischer Betriebsamkeit mit  
Zuckerbrot und Peitsche. Hellas wird gelobt, gleichzeitig gedrängt.  
Die Anstrengungen werden gewürdigt, aber zugleich für nicht  
ausreichend erklärt. Das Ziel der konzertierten Aktion von Merkel,  
Juncker & Lagarde: Griechenland soll dazu bewegt werden, wenigstens  
einen gewissen Anteil zu seiner eigenen finanziellen Rettung  
beizutragen. 
 
   Das ist zwar vernünftig. Aber das wird nicht reichen. Und zwar  
selbst wenn die vielbeschworenen 89 vorrangigen Maßnahmen umgesetzt  
werden. Selbst wenn die zähen Verhandlungen um das griechische  
Sparpaket von elf, zwölf oder 13 Mrd. Euro zügig zum Abschluss  
kommen. Ja, selbst wenn die Troika bald Einvernehmen erzielt und ein  
Häkchen unter den Fortschrittsbericht setzt: Unterm Strich fehlt  
Geld. 
 
   Der Internationale Währungsfonds (IWF) dringt auf einen  
Schuldenschnitt, der dieses Mal die öffentlichen Gläubiger treffen  
würde - mit Ausnahme der Europäischen Zentralbank (EBZ). Die EZB wird 
möglicherweise versuchen, sich vorab durch einen Anleihentausch zu  
immunisieren. 
 
   Doch die Euro-Finanzminister sträuben sich gegen einen  
Schuldenschnitt. Sie wollen die Frage, wer die Zeche zahlt, möglichst 
lange hinauszögern. Diese Strategie ist gefährlich. Denn die  
Öffentlichkeit ist es leid, ständig nachrechnen zu müssen, dass es  
hinten und vorn nicht reicht. Der Argwohn steigt, zumal Dutzende  
Finanzbeamte ständig neue Korrekturen an einem ohnehin  
undurchschaubaren Zahlenwerk vornehmen. 
 
   Irgendwann werden die Euro-Rettungsmanager aber nicht umhinkommen, 
zuzugeben, dass sie - sofern sie Griechenland in der Währungsunion  
halten wollen, und das wollen sie - ein Griechenland-III-Paket  
auflegen müssen. Sie sollten nicht zu lange damit warten. Die  
Stimmung in der Bevölkerung, das zeigen die Bilder aus Athen, ist zu  
geladen, als dass Politiker taktische Spiele wagen sollten, die ihnen 
später als Unredlichkeit ausgelegt werden. 
 
   (Börsen-Zeitung, 10.10.2012) 
 
 
 
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Redaktion 
  
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