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Erhebliche Zweifel an Bienen-Studie / Britische Wissenschaftler: Pflanzenschutzmittel als Auslöser des Völkersterbens unwahrscheinlich / Weitere Forschung notwendig

Geschrieben am 27-09-2012

Frankfurt/Main (ots) - Britische Forscher halten es für
unwahrscheinlich, dass das Sterben ganzer Bienenvölker auf den
Einfluss bestimmter Pflanzenschutzmittel zurückzuführen ist. Dies
schreiben die Wissenschaftler von der Universität Exeter und der
britischen Food and Environment Research Agency (FERA) jetzt in einem
Aufsatz in der renommierten Zeitschrift "Science". Sie fordern
weiteren Einsatz in der Forschung.

Die Wissenschaftler hatten eine Studie des französischen
Agrar-Forschungsinstituts INRA (Autoren: Henry et al.) überprüft und
zahlreiche Schwachpunkte in der wissenschaftlichen Arbeit
festgestellt. Schon die französische Behörde für
Lebensmittelsicherheit ANSES hatte in ihrer Bewertung darauf
hingewiesen, dass die Studie von Henry et al. von Voraussetzungen
ausgehe, die so in der landwirtschaftlichen Praxis im Regelfall nicht
auftreten. Konkret ging es in der französischen Studie um den
Einfluss von Neonicotinoiden, einer Gruppe von
Pflanzenschutz-Wirkstoffen zur Bekämpfung von Schadinsekten, auf
Honigbienen.

Ungeachtet ihrer Mängel hat die Studie Einfluss auf die
Regulierung bestimmter Pflanzenschutzmittel in Frankreich gehabt; so
wurde die Zulassung eines Mittels zur Saatgutbeizung vorläufig
ausgesetzt. In deutschen Medien wurde die INRA-Studie häufig zitiert,
um einen Zusammenhang zwischen Pflanzenschutz und Bienensterben zu
belegen, zuletzt in einem Beitrag des ZDF heute-journals. Die
Ergebnisse aus Großbritannien zeigen jetzt ein differenzierteres Bild
und melden Zweifel an den Schlussfolgerungen der französischen
Wissenschaftler an.

Die Wissenschaftler aus England kritisierten, dass bei den
Berechnungen in Frankreich unrealistische Annahmen über die
Fortpflanzungsrate der Bienen und die Aufnahme von
Pflanzenschutzmittel-Rückständen die Ergebnisse verfälscht hätten.
Hauptautor Dr. James Cresswell sagte in einer Mitteilung der
Universität Exeter: "Wir wissen, dass Pflanzenschutzmittel Bienen
beeinträchtigen, aber es gibt keinen Beleg dafür, dass sie ein
Völkersterben auslösen können. Wenn wir die Berechnungen mit einer
realistischen Fortpflanzungsrate wiederholen, verschwindet das Risiko
des Völkersterbens. Ich sage absolut nicht, dass Pestizide für
Honigbienen harmlos sind, aber ich denke, jeder möchte seine
Entscheidungen auf Basis solider Aussagen treffen."

Quellen:

Pressemitteilung der University of Exeter (engl.) http://ots.de/oHQZX

Veröffentlichung in "Science" (engl.) http://ots.de/iJTAa

Hintergrundinformation des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA)
http://ots.de/PM5gO

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
51 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
nachhaltige Landwirtschaft.



Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 151 54417692
Fax +49 69 2556-1298
E-Mail: may.iva@vci.de
http://www.iva.de


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