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Neue Hoffnung für Patienten mit schwerer Herzschwäche

Geschrieben am 24-09-2012

Köln (ots) - Patienten mit schwerer Herzschwäche, der sogenannten
Herzinsuffizienz, leiden v.a. unter Abgeschlagenheit, Luftnot und
Wassereinlagerungen in den Beinen, wodurch die Lebensqualität stark
vermindert wird. Die Herzschwäche ist der häufigste Grund für eine
Krankenhauseinweisung in Deutschland. Darüber hinaus ist die
Lebenserwartung bei Patienten mit Herzschwäche und den o.g.
Beschwerden verkürzt - meist sterben die Patienten nach wenigen
Jahren.

Die aktuelle Therapie besteht in erster Linie in der Gabe von
Medikamenten. Bei manchen Patienten, bei denen die Herzschwäche durch
ein asynchrones Schlagen der rechten und linken Herzkammer
verschlechtert wird, kann ein spezieller Herzschrittmacher zu einer
besseren Koordination der Herzkammern beitragen, die Beschwerden
lindern und das Überleben verlängern. Für viele Patienten, bei denen
die Herzkammern synchron schlagen und trotzdem eine schwere
Herzschwäche besteht, kommt diese Therapie jedoch nicht in Frage.

Für diese Patienten mit schwerer Herzschwäche gibt es nun aber
neue Hoffnung. Am Herzzentrum der Uniklinik Köln führen Prof. Dr.
Jochen Müller-Ehmsen und sein Team, die seit vielen Jahren auf die
Behandlung der Herzschwäche spezialisiert sind, eine Behandlung mit
einem neuen Schrittmacher durch, der nicht das Herz, sondern Nerven
an den Halsschlagadern reizt. An den Halsschlagadern registrieren
spezielle Nervenzellen durchgehend den Blutdruck, senden Signale an
das Gehirn und regulieren dadurch den gesamten Kreislauf. Die
Stimulation dieser Nervenzellen durch den neuen Schrittmacher, die
als Barorezeptor-Aktivierung bezeichnet wird, beeinflusst den
Kreislauf positiv. Die Herzkraft wird dadurch gestärkt, die
Blutgefäße geweitet. Damit fällt es dem Herzmuskel leichter, das Blut
durch die Gefäße zu pumpen, wodurch das Herz trotz eines gestärkten
Kreislaufs insgesamt sogar geschont wird. Außerdem sollen das
Auftreten von lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen verhindert und
das Überleben verlängert werden.

Wie jede neue Therapieform wird die Barorezeptor-Aktivierung
derzeit im Rahmen einer weltweiten klinischen Studie untersucht. Im
Herzzentrum der Uniklinik Köln wurde im vergangenen Jahr der weltweit
erste Patient mit schwerer Herzschwäche mit dem neuen Schrittmacher
behandelt. Inzwischen wurden global 20 Patienten therapiert, die
größte Zahl davon am Herzzentrum der Uniklinik Köln, welches damit
die internationale Führung für diese neue Therapieform übernommen
hat. Die Erfolge sind nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen den
Kardiologen und den Herzchirurgen am Herzzentrum (Prof. Wahlers und
PD Madershahian) möglich, denn schließlich ist es der Chirurg, der
die Implantation des Gerätes vornimmt.

Die bisher erzielten Resultate sind sehr viel versprechend: Die
meisten behandelten Patienten fühlen sich besser, ihre
Leistungsfähigkeit hat zugenommen, und auch die objektiven Messwerte
weisen auf eine Besserung hin. Das Ziel von Prof. Müller-Ehmsen und
seinem Team ist es, möglichst vielen Patienten mit schwerer
Herzschwäche in Köln und Umgebung die Chance zu geben, frühzeitig von
solchen neuen Entwicklungen bei der Therapie dieser Erkrankung zu
profitieren.

Neben der Behandlung der Herzschwäche können die positiven
Einflüsse des neuen Schrittmachers auf den Kreislauf auch zur
Behandlung des Bluthochdrucks genutzt werden, wenn eine medikamentöse
Therapie nicht erfolgreich ist. Die Schrittmacher-Behandlung kann bei
Patienten mit Bluthochdruck eine deutliche Absenkung des Blutdrucks
bewirken und die Zahl der notwendigen Medikamente reduzieren.

Betroffene Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder
medikamentös nicht behandelbarem Bluthochdruck können sich im
Herzzentrum der Uniklinik Köln informieren.



Pressekontakt:
Prof. Dr. J. Müller-Ehmsen
Klinik III für Innere Medizin
Herzzentrum der Uniklinik Köln
Tel. 0221-478-32396
Fax 0221-478-32397
E-Mail: muller.ehmsen@uni-koeln.de


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