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Hilfsorganisationen fordern: Nahost-Quartett muss Zerstörung palästinensischer Dörfer stoppen / Anzahl von Zerstörungen palästinensischer Häuser hat sich in den letzten drei Jahren verdreifacht

Geschrieben am 21-09-2012

Bonn (ots) - Mit dem aktuellen Plan der israelischen Regierung, 13
palästinensische Dörfer in der Gegend um Hebron abzureißen, hat die
Verdrängung der Zivilbevölkerung in der von Israel kontrollierten
Zone C des Westjordanlandes seinen bisherigen Höhepunkt der letzten
drei Jahren erreicht. Die Befehle, die Dörfer zu zerstören, erhöhen
die Unsicherheit über die Zukunft der palästinensischen Bevölkerung
im Westjordanland, warnen 30 Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen,
darunter CARE.

Die Regierung plant, den Platz der Dörfer für die Ausweitung
israelischer Siedlungen und für die Errichtung einer geschlossenen
Militärzone zu nutzen. Die Nichtregierungsorganisationen rufen das am
nächsten Montag zusammentreffende Nahost-Quartett dazu auf, dringend
gegen die Übergriffe auf die Zivilbevölkerung zu handeln. Konkret
dürfe das Recht der betroffenen Menschen, in ihren Häusern zu
bleiben, nicht nur auf dem Papier stehen. Alle Parteien müssten ihre
durch internationales Recht bestehenden Pflichten einhalten. Das
Quartett, so die Hilfsorganisationen, müsste Druck auf die
israelische Regierung ausüben, damit die Vertreibungs- und
Zerstörungspolitik in der Zone C umgehend beendet wird.

"Die Familien, mit denen wir arbeiten, haben jeden Tag Angst, ihr
Zuhause zu verlieren. Sie könnten morgen aufwachen und alles
verlieren, was sie ihr Leben lang errichtet haben. Auch die von CARE
erbaute Gesundheitsklinik könnte zerstört werden", so Stefan Ewers,
Vorstandsmitglied von CARE. "Wir können die Gesundheitsversorgung der
Menschen sichern, aber das Gefühl der Hoffnungslosigkeit können wir
ihnen nicht nehmen. Das Quartett muss jetzt handeln, damit die
Menschen ihr Leben in Würde und Sicherheit leben können."

Etwa 1.650 Palästinenser werden in den Dörfern obdachlos, wird die
Zerstörung nicht verhindert. Das bedeutet auch, dass sie keinen
Zugang mehr zu ihren Ländereien und Viehherden haben. Die
Existenzgrundlagen der ohnehin schon armen Familien fallen damit weg.

"Das Quartett muss sich mit den Zerstörungen und Bedrohungen
ganzer Dörfer in den besetzten Gebieten auseinandersetzen. Die
Einhaltung der Menschenrechte und des internationalen humanitären
Rechts müssen Grundpfeiler der Arbeit des Quartetts sein. Nur so kann
es zu einer gerechten und dauerhaften Lösung beitragen", so Ann
Harrison, Direktorin von Amnesty International für den Nahen Osten
und Nordafrika.

In den letzten drei Jahren hat sich die Anzahl der Zerstörungen
von Häusern in Hebron verdreifacht, während 98 Prozent mehr Menschen
während der gleichen Zeit aus ihren Häusern vertrieben wurden.

"Das Quartett muss mit der Beschönigung der Situation aufhören:
Mit der Zerstörung von palästinensischen Häusern ohne eine
militärische Notwendigkeit verletzt Israel seine Pflichten als
Besatzungsmacht. Das Quartett muss die israelische Regierung zur
sofortigen Beendigung dieser Rechtsverletzungen bewegen", so die
Direktorin von Human Rights Watch im Nahen Osten, Sarah Leah Whitson.

Die 30 Hilfsorganisationen treffen in ihren Einsatzgebieten immer
häufiger auf beunruhigte palästinensische Einwohner. Viele
Organisationen wurden bereits aufgefordert, ihre Arbeit einzustellen.

ACHTUNG REDAKTIONEN: David White, Länderdirektor von CARE im
Westjordanland und Gaza, und Stefan Ewers, Vorstandsmitglied von CARE
Deutschland-Luxemburg, stehen für Interviews zur Verfügung. Bei
Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Johanna Mitscherlich
Telefon: 0228 / 97563 23
Mobil: 0176 / 70 330 114
E-Mail: mitscherlich@care.de


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