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BPI fordert: Kostendämpfung auf ein vertretbares Maß reduzieren!

Geschrieben am 15-08-2012

Berlin (ots) - Den von Johann Magnus von Stackelberg,
Vizevorsitzender des GKV-Spitzenverbandes im heutigen
Handelsblatt-Interview getroffenen Aussagen bezüglich der frühen
Nutzenbewertung widerspricht der Bundesverband der Pharmazeutischen
Industrie (BPI) aufs Schärfste. Die Behauptung, die bisherige frühe
Nutzenbewertung bestätige, dass zahlreiche Präparate nur
Scheininnovationen seien, ist sachlich falsch. Oder wie ist es
einzuordnen, dass eine große Gesetzliche Krankenkasse ein innovatives
Epilepsiepräparat, das vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) wegen
einer falschen Vergleichstherapie keinen Zusatznutzen zugesprochen
bekommen hatte und daraufhin vom deutschen Markt genommen wurde, für
ihre Versicherten importieren will, damit keine
Versorgungsverschlechterung eintritt? Würde man bei
Scheininnovationen so einen Aufwand betreiben? Wohl kaum! Es drängt
sich der Verdacht auf, dass der Kostendämpfungsfuror der GKV auch vor
der Nutzenbewertung nicht Halt macht und nützliche Arzneimittel
einfach durch das selbstgesteckte Raster fallen. Darunter leidet aber
am Ende nicht nur der Pharmastandort Deutschland, sondern auch die
Therapievielfalt in unserem Gesundheitssystem. Das zu Lasten der
Patienten, als deren Beschützer sich der Spitzenverband angeblich
versteht.

Dieser Eindruck wird auch dadurch unterstützt, dass die
Vergleichstherapie im Nutzenbewertungsverfahren vom G-BA (in dem der
GKV-Spitzenverband mit der größten Zahl von Stimmen sitzt) mit sehr
weitem Ermessen festgelegt und vom Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (das der
GKV-Spitzenverband finanziert) uminterpretiert werden kann. Das
Ergebnis dieser Bewertungen dient dann dem GKV-Spitzenverband in
seiner dritten Rolle bei den Preisverhandlungen als Grundlage, um den
Preis zu minimieren. Wer als Unternehmer derzeit innovative
Arzneimittel auf den Markt bringen will, hat auf jeden Fall mit
zahlreichen Ungereimtheiten zu rechnen und einen Monopolisten auf der
anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen, der die Grundlagen der
Verhandlungen maßgeblich selbst mitbestimmen darf. Planungssicherheit
für die Industrie scheint für die deutsche Selbstverwaltung ein
Fremdwort zu sein. Dazu kommen noch die konjunkturell schon lange
nicht mehr gerechtfertigten Belastungen durch Zwangsabschläge und
Preismoratorium. Kein Wunder also, dass Unternehmen ihre Arzneimittel
zum Teil vom deutschen Markt zurückziehen oder gar nicht erst
versuchen, sie in den Markt zu bringen, weil Dumpingpreise drohen.
"Die Medikamentenpreise auf ein vertretbares Maß reduzieren",
forderte von Stackelberg im Handelsblatt-Interview? Wir fordern die
Verantwortlichen vielmehr auf, die Kostendämpfung auf ein
vertretbares Maß zu reduzieren. Der Pharmastandort Deutschland, die
Patienten und die Krankenversicherten werden es ihnen danken.



Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel. 030/27909-131
jodenbach@bpi.de


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