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Erntezeit im Sommer / Schädlinge und Pflanzenschutz (AUDIO)

Geschrieben am 07-08-2012

Frankfurt/Main (ots) -

Moderierter Beitrag kurz (Länge ca. 1,30 min) Ernte, Schädlinge
und Pflanzenschutz

(Musik/Uhrzeit/Station-ID) - Vorschlag zur Anmoderation
In diesen Wochen fahren die Landwirte ihre Ernte ein. Während es im
Frühsommer bei Spargel und Erdbeeren unterdurchschnittliche Erträge
gab, rechnen die Bauern beim Weizen und auch bei Kartoffeln mit guten
Ernten. Obwohl Landwirte wie Wolfgang Bergermann aus Ratingen bei
Düsseldorf auch mit Problemen fertig werden müssen.

O-Ton Landwirt Bergermann: Wenn feuchtwarmes Wetter ist gerade
beim Weizen, dass wir dann Pilzbefall bekommen. Dann kamen auch, als
es wärmer wurde, die ersten Läusekolonien. Vor allem müssen Sie etwas
tun, um beim Weizen die Ähren gesund zu halten, damit da keine
Fusariumpilze rein kommen, die für uns schädlich sein können, weil
sie kein vernünftiges Erntegut erzeugen lassen. (22 sec)

Moderator: Ohne Pflanzenschutz können Ertragsverluste von über 50
Prozent auftreten. Ein extremes Beispiel ist die Kraut- und
Knollenfäule bei Kartoffeln. Ein hartnäckiger Pilz, dem wirksam nur
mit Pflanzenschutzmitteln beizukommen ist. Deren Einsatz wird von den
Behörden überwacht. Zum Beispiel durch Dr. Carolin von Kröcher. Die
Chefin im Pflanzenschutzamt Niedersachsen achtet darauf, dass die
Bauern die strengen Vorschriften des deutschen Pflanzenschutzgesetzes
einhalten.

O-Ton Frau Dr. von Kröcher: Dort ist auch geregelt, wenn jemand
gegen das Gesetz verstößt, zum Beispiel einen Gewässerabstand nicht
einhält, mit einer Ordnungswidrigkeit belegt werden kann. Und die
kann im schlimmsten Fall 50.000 Euro betragen. (12 sec)

Moderator: Unangemeldet ziehen die Mitarbeiter Stichproben auf
Höfen und Feldern. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der
Landwirtschaft ist notwendig und sinnvoll, sagt Harald von Witzke. Er
ist Professor für internationalen Agrarhandel an der Humboldt-Uni in
Berlin. In einer Studie hat er Weizen, Gerste und Roggen untersucht,
dabei berechnet:

O-Ton Herr Prof. von Witzke: Wenn wir in Deutschland auf Fungizide
verzichten würden, dann würde das bedeuten, dass der Ertrag pro
Hektar um 10 Dezitonnen zurückgeht, das sind etwa 12 Prozent. Wenn
wir ganz auf modernen Pflanzenschutz verzichten würden, würde der
Ertrag um 37 Dezitonnen je Hektar nach unten gehen. Das wäre fast
eine Halbierung der Erträge. (17sec)

Doch weltweit werden künftig mehr Nahrungsmittel benötigt.
Wissenschaftler wie Prof. von Witzke warnen jedoch:

O-Ton Herr Prof. von Witzke: Die Ausdehnung der
landwirtschaftlichen Nutzflächen trägt mehr zum Klimawandel bei als
die weltweite Industrieproduktion. Deshalb ist es so wichtig, eine
produktive Landwirtschaft zu haben. Und der moderne Pflanzenschutz
ist integraler Teil einer solchen Landwirtschaft. (14 sec)

Moderierter Beitrag lang (Länge ca. 4 min)

Erntezeit in Deutschland

(Musik/Uhrzeit/Station-ID)- Vorschlag zur Anmoderation In diesen
Wochen fahren die Landwirte ihre Ernte ein. Während das unbeständige
Wetter im Frühsommer Spargel und Erdbeeren zum Teil im wahrsten Sinne
des Wortes verhagelt hat, rechnen die Bauern beim Weizen und auch bei
Kartoffeln mit guten Erträgen.

Obwohl Landwirte wie Wolfgang Bergermann aus Ratingen bei
Düsseldorf reichlich mit Problemen zu kämpfen haben:

O-Ton Landwirt Bergermann: Wenn feuchtwarmes Wetter ist gerade
beim Weizen, dass wir dann Pilzbefall bekommen. Dann kamen auch, als
es wärmer wurde, die ersten Läusekolonien. Vor allem müssen Sie etwas
tun, um beim Weizen die Ähren gesund zu halten, damit da keine
Fusariumpilze rein kommen, die für uns schädlich sein können, weil
sie kein vernünftiges Erntegut erzeugen lassen. (22 sec)

Moderator: Ohne gezielten Pflanzenschutz können Ertragsverluste
von bis zu 70 Prozent entstehen. Ein extremes Beispiel ist die Kraut-
und Knollenfäule bei Kartoffeln. Dr. Carolin von Kröcher ist Chefin
im Pflanzenschutzamt Niedersachsen in Hannover:

O-Ton Frau Dr. von Kröcher: Die Kraut- und Knollenfäule - eine
Pilzkrankheit. Die muss bekämpft werden. Ansonsten gibt es
Totalausfall, weil die sich so schnell ausbreitet, wenn die Witterung
gut ist, dass auch nichts mehr zu retten ist. (13 sec). Wenn der
Befall ein bestimmtes Maß überschritten hat, hilft auch der beste
Pflanzenschutz nicht mehr. Man kriegt die Blätter nicht mehr grün.
Man muss also relativ früh anfangen. (10 sec)

Moderator: Das bedeutet: Fungizide - also Mittel zur
Pilzbekämpfung - müssen die Ernte retten. Dabei gibt es biologische
wie chemische Wirkstoffe, um den Schädlingspilz abzutöten. Aber wer
nun glaubt, ein Landwirt kann auf dem Feld so viel herum sprühen, wie
er will, der täuscht sich. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist
streng geregelt und wird durch die Landwirtschaftskammern
kontrolliert; auch Carolin von Kröcher schickt ihre Mitarbeiter los.

O-Ton Frau Dr. von Kröcher: Jedes Pflanzenschutzmittel, was
verwendet wird, muss erst mal eine Zulassung haben. Dann ist
vorgeschrieben die Aufwandmenge, also wie hoch darf ich es einsetzen.
Es ist vorgeschrieben der Anwendungszeitraum - wann darf ich es
einsetzen. Ob ich es in Getreide oder Kartoffeln einsetzen darf. In
welcher Menge, an welchen Schaderregern. (19 sec)

Moderator: Die Stichproben auf Höfen und Feldern erfolgen oft
unangemeldet. Was Landwirte dürfen und was sie nicht dürfen, ist
genau festgelegt im deutschen Pflanzenschutzgesetz.

O-Ton Frau Dr. von Kröcher: Dort ist auch geregelt, dass wenn
jemand gegen das Gesetz verstößt, zum Beispiel einen Gewässerabstand
nicht einhält, mit einer Ordnungswidrigkeit belegt werden kann. Und
die kann im schlimmsten Fall 50.000 Euro betragen. (12 sec)

Moderator: Wenn der Landwirt Pflanzenschutzmittel richtig
einsetzt, schützt er seine Ernte vor erheblichen Verlusten. Das ist
auch wissenschaftlich belegt. Harald von Witzke ist Professor für
internationalen Agrarhandel an der landwirtschaftlichen Fakultät der
Humboldt-Universität in Berlin. Er hat für eine Studie Weizen, Gerste
und Roggen untersucht, dabei berechnet:

O-Ton Herr Prof. von Witzke: Wenn wir in Deutschland auf Fungizide
verzichten würden, dann würde das bedeuten, dass der Ertrag pro
Hektar um 10 Dezitonnen zurückgeht, das sind etwa 12 Prozent. Wenn
wir ganz auf modernen Pflanzenschutz verzichten würden, würde der
Ertrag um 37 Dezitonnen je Hektar nach unten gehen. Das wäre fast
eine Halbierung der Erträge. (17sec)

[Bei den Kartoffeln würden die Erträge um rund 70 Prozent
zurückgehen Das entspricht einem Rückgang von gut 110 Tonnen je
Hektar. (10 sec)]

Moderator: Die Untersuchung kommt zu dem Schluss: Weniger
Ernteertrag bedeutet für uns Verbraucher steigende Preise. Zum
Beispiel bei Mehl, Brot und Kartoffeln. Was hinzukommt: die
Weltbevölkerung wächst, die Landwirtschaft muss immer mehr Menschen
satt machen.

O-Ton Herr Prof. von Witzke: Der Bedarf der Welt an Nahrungsgütern
wird sich in der ersten Hälfte des 21.Jahrhunderts verdoppeln. Wir
können versuchen, diesen rasch wachsenden Bedarf zu decken, indem wir
die Flächen ausdehnen oder indem wir auf den vorhandenen Flächen mehr
produzieren. Mit modernem Pflanzenschutz gelingt es, auf vorhandenen
Flächen mehr zu produzieren. (20 sec)

Moderator: Das bringt den Landwirten schließlich auch mehr in die
Haushaltskasse. Beim Verzicht von Fungiziden würde auf jedem
Bauernhof mindestens ein Monatslohn wegfallen; auch das belegt die
Studie der Humboldt-Universität. Für Landwirt Bergermann vom
Niederrhein steht deshalb fest:

O-Ton Landwirt Bergermann: Ohne den Pflanzenschutz können wir die
Qualitäten heute nicht erreichen, die von uns auch gefordert werden.
Nämlich nur wenn wir Qualitäten erzeugen, bekommen wir auch das Geld
dafür. Dass das alles in einer bestimmten Relation zueinander steht
und damit auch zu einem guten Produkt führt, was der Verbraucher ja
heute auch haben möchte. (19 sec)

Das Tonmaterial kann honorarfrei verwendet werden. Sendemitschnitt
bitte an ralf.maushake@ketchumpleon.com.



Pressekontakt:
Martin May
Industrieverband Agrar e. V. ( IVA )
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt am Main

Telefon: +49 69 2556-1249
Fax: +49 69 2556-1298
Mobil: +49 151 54 41 76 92
E-Mail: may.iva@vci.de
Internet: http://www.iva.de


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