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'Börse Online'-Interview mit Fondsmanager Richard Halle, M&G: "Es gibt keine richtige Basis für eine Einheit innerhalb Europas"

Geschrieben am 01-08-2012

Frankfurt (ots) - Idee einer gemeinsamen europäischen Währung
gescheitert / Euro hat Entstehung großer Ungleichgewichte begünstigt
/ Probleme wurden ignoriert / Ein Festhalten am Euro könnte Europa
künftig entzweien, statt Stabilität zu bewirken / Kritik an
Deutschlands Haltung zur Euro-Krise / Gläubiger müssen Verantwortung
für ihr Handeln übernehmen

Die Idee einer gemeinsamen europäischen Währung ist gescheitert.
Dieser Ansicht ist der Südafrikaner Richard Halle, der für den
britischen Fondsanbieter M&G einen europäischen Aktienfonds
verwaltet. "Es hat im Lauf der Geschichte schon viele Projekte mit
noblen Absichten gegeben, die sich dann als falsch und unpraktikabel
herausgestellt haben", sagte Halle im Interview mit dem
Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 32/2012, EVT 2. August).
Geografische Nähe allein ist aus Sicht des Fondsmanagers kein
überzeugendes Argument für eine Währungsunion. "Es gibt eigentlich
keine richtige Basis für eine Einheit innerhalb Europas - wir reden
hier von sehr unterschiedlichen Ländern, die zufällig Nachbarn sind."

Halles Meinung nach waren vor allem politische Gründe dafür
entscheidend, dass das Projekt Euro ohne Rücksicht auf die
unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen in den einzelnen
Staaten vorangetrieben wurde. "Die Aussicht auf ein vereintes und
stabiles Europa durch den Euro hat Probleme in den Hintergrund
gedrängt", kritisierte er. Die großen Ungleichgewichte, die durch die
gemeinsame Währung und die Angleichung der Anleihespreads entstehen
konnten, seien weitgehend ignoriert worden. Die Gemeinschaftswährung,
die Europa eigentlich einen sollte, könnte sogar einen gegenteiligen
Effekt haben. "Ich denke, dass der Euro nicht unbedingt mehr Harmonie
und Einheit bewirkt. Die Fortführung des europäischen Projekts könnte
im Gegenteil sogar dazu führen, dass Europa künftig eher
zersplittert", warnte der Experte.

An Szenarien, in denen ein Auseinanderbrechen des Euro stets
teurer kommt als ein Festhalten an der Gemeinschaftswährung, hegt
Halle ernsthafte Zweifel - ebenso wie an der deutschen Haltung, die
Gemeinschaftswährung um jeden Preis retten zu wollen: "Ich glaube
nicht so recht an den deutschen Ansatz, die Zähne zusammenzubeißen
und mit aller Kraft ein Scheitern des Euro zu verhindern", sagte der
Fondsmanager gegenüber 'Börse Online'. Stattdessen mahnte er: "Wir
sollten bereit sein, uns einem schmerzhaften Prozess zu stellen."
Dazu gehört Halle zufolge auch, die Verantwortung für das eigene
Handeln zu übernehmen. "Wer Geld verliehen und dafür sehr große
Risiken in Kauf genommen hat, sollte dafür gerade stehen müssen und
sich nicht unter einen Rettungsschirm flüchten."



Pressekontakt:
Kerstin Kramer, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien
Tel.: 0 69/15 30 97 -7 68, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99
E-Mail: kramer.kerstin@guj.de
www.boerse-online.de


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