(Registrieren)

ARD-Politikmagazin KONTRASTE: Lieferweg der illegal nach Libyen exportierten deutschen G-36-Sturmgewehre laut Staatsanwaltschaft nicht mehr zu klären

Geschrieben am 19-07-2012

Berlin (ots) - Die Herkunft der nach dem Sturz von Diktator
Gaddafi in Libyen gefundenen deutschen G-36-Sturmgewehre lässt sich
wohl nie mehr klären. Der Bericht des ARD-Politikmagazins KONTRASTE
über den Fund hatte im vergangenen Jahr die Stuttgarter
Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Sie ist für den schwäbischen
G-36-Hersteller Heckler & Koch zuständig. Die Staatsanwaltschaft
beschaffte sich eins der Gewehre und gab es zur kriminaltechnischen
Untersuchung ans Bundeskriminalamt. Nun liegt das Ergebnis vor.

Staatsanwältin Claudia Krauth sagte KONTRASTE: "Die Untersuchung
hat ergeben, dass die Seriennummer herausgefräst war und somit nicht
nachverfolgt werden konnte, woher die Waffe stammt. Leider konnte die
Seriennummer auch im Nachhinein nicht mehr erkennbar gemacht werden."

Das Kriegswaffenkontrollgesetz sieht vor, dass solche Gewehre nur
mit einer einzigen Seriennummer gekennzeichnet werden müssen. Üblich
ist ein Einbrennen per Laser. Eine solche Markierung ist von
Fachkundigen leicht zu entfernen und nicht wieder kenntlich zu
machen.

Das Zollkriminalamt Köln kritisierte diese
Kennzeichnungsvorschrift als offenkundig unzureichend. Sprecher
Wolfgang Schmitz sagte im KONTRASTE-Interview: "Wenn wir heute sagen,
dass jeder Hersteller jede Jeans einzeln genau markieren kann und
genau sagen kann, wo die Jeans hergestellt worden ist, dann wünschten
wir uns das auch für den Schusswaffenbereich und erst recht für den
Kriegswaffenbereich."

Kritik kommt auch von der Opposition. Der Waffenexperte der
Linksfraktion, Jan van Aken, fordert, die Seriennummern von
Kriegswaffen sollten an mehreren wichtigen Waffenteilen so
eingestanzt werden, dass sie wieder erkennbar gemacht werden können.
"Das Lasern an nur einer Stelle öffnet dem ungesetzlichen Handel Tür
und Tor", sagte van Aken. Der verteidigungspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, sagte: "Die jetzige Regelung,
dass nur eine Nummer aufgeprägt werden muss, muss angepasst werden."
Die Grünen-Verteidigungsexpertin Katja Keul, sagte: "Es kann nicht
sein, dass bei Autos mehrere Seriennummern vorgeschrieben sind und
bei Waffen nicht."

Zuständig für das Kriegswaffenkontrollgesetz ist das
Bundeswirtschaftsministerium. Dort sieht man keinen Handlungsbedarf.
Auf KONTRASTE-Nachfrage hieß es: "Eine detaillierte Vorschrift über
die Art der Kennzeichnung von Kriegswaffen ist wegen der
Verschiedenheit der betroffenen Kriegswaffen aus Sicht der
Bundesregierung kaum praktikabel."

Mehr dazu: ARD-Politikmagazin KONTRASTE, Donnerstag, 18. Juli
2012, 21.45 Uhr



Pressekontakt:
Kontakt: Redaktion KONTRASTE, Tel.: 030/97993-22800, Fax:
030/97993-22809


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

407570

weitere Artikel:
  • ZDFkultur,/ kurzfristige Programmänderung / Mainz, 19.Juli 2012 Mainz (ots) - PW 30/12 (Bitte Ergänzung der Bandnamen beachten) Sa., 21.7. 13.45 Auf den Dächern 14.00 splash! 2012 Murkage und Big K.R.I.T. Live-Musik aus Gräfenhainichen 15.00 splash! 2012 Macklemore Mo., 23.7. 17.05 Amy Winehouse: When Amy Came to Dingle 17.50 MELT! 2012 Gossip Live-Musik aus Gräfenhainichen 19.00 Later with Jools Di., 24.7. 16.50 Florence and the Machine 17.55 MELT! 2012 Dillon und The Jezabels Live-Musik aus Gräfenhainichen mehr...

  • DLRG verleiht Zertifikat Bewachter Strand an Langeoog Bad Nenndorf / Langeoog (ots) - Dr. Oliver Liersch, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hat gemeinsam mit Hans-Hubert Hatje, Vizepräsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gestern die Gemeinde Langeoog mit dem Roten Banner "Bewachter Strand" ausgezeichnet. Langeoogs Bürgermeister Uwe Garrels nahm Banner und Urkunde entgegen. Die International Life Saving Federation of Europe (ILSE) und die DLRG verleihen das Qualitätssiegel an Städte und Gemeinden, die ihre Strände und mehr...

  • "Wicker Man - Das Geheimnis der Insel": Free-TV-Premiere mit Nicolas Cage schließt ZDF-Spielfilmreihe "Montagskino Fantasy" ab Mainz (ots) - Eine Free-TV-Premiere mit US-Star Nicolas Cage in der Hauptrolle präsentiert das ZDF zum Abschluss seiner Spielfilmreihe " Montagskino Fantasy" am Montag, 23. Juli 2012, 22.15 Uhr. Der atmosphärische Mystery-Thriller "Wicker Man - Das Geheimnis der Insel" erzählt die Geschichte des Polizisten Edward Malus, der sich auf einer kleinen Insel auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen macht und bei seinen Ermittlungen mit grausamen, archaischen Riten der Einheimischen konfrontiert wird. Regie bei diesem 2006 entstandenen mehr...

  • "Ein kleiner Flitzer elegant veredelt - Bottrop feiert 10 Jahre smart-BRABUS!" (AUDIO) Bottrop (ots) - Zum Jubiläum gibt es das Sondermodell "smart BRABUS 10th Anniversary" mit vielen Extras und exklusiven Highlights MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN Anmoderation: smart und der Fahrzeugveredler BRABUS aus Bottrop - das ist eine Partnerschaft, die für beide Unternehmen äußerst rentabel ist. Einen Kleinwagen zu tunen - diese Idee wurde im Jahr 2002 geboren. Und dann begann eine Erfolgsgeschichte! Im Laufe der letzten 10 Jahre sind mittlerweile mehr als 50.000 solcher Exemplare in den verschiedensten Editionen mehr...

  • Das Erste: Kirchliche Sendungen am Wochenende 21./22. Juli 2012 im Ersten München (ots) - "Zu viel Geschäft, zu wenig Spiel"- meint Pfarrer Stefan Claaß mit Blick auf Olympia. Er plädiert dafür, die ursprüngliche Idee wieder ans Licht zu holen. Das Herz von Olympia ist nicht der Gewinn, sondern das Gewinnen. "Das Wort zum Sonntag" ist zu sehen am Samstag, 21. Juli 2012, um 23.10 Uhr im Ersten. Mit Pfarrer Stefan Claaß aus Herborn. Die "Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter: www.DasErste.de/Wort nachgelesen oder als Video-Podcast angesehen werden. Redaktion: Ute-Beatrix Giebel (SWR) Und die Reportage-Reihe mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht