| | | Geschrieben am 20-06-2012 Börsen-Zeitung: Stunde der Wahrheit, Kommentar zum Gribkowski-Prozess von Stefan Kroneck
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 Frankfurt (ots) - Kurz vor dem sich abzeichnenden Prozessende hat
 Gerhard Gribkowsky doch noch sein Schweigen gebrochen. Das Geständnis
 des früheren Risikovorstands der BayernLB wirkt sich zwar etwas
 strafmildernd aus, dennoch muss der Angeklagte im Extremfall mit neun
 Jahren Gefängnis wegen Bestechlichkeit, Untreue und
 Steuerhinterziehung rechnen. Nach zahlreichen Zeugenvernehmungen im
 nunmehr acht Monate dauernden Strafverfahren war für ihn die
 Beweislast offenbar zu erdrückend.
 
 Der Fall Gribkowsky wirft ein Schlaglicht auf die BayernLB, wo in
 den oberen Führungsetagen wohl früher jeder machen konnte, was er
 wollte. Die Zahlung von 45 Mill. Dollar Schmiergeld von Formel-1-Chef
 Bernie Ecclestone an den Ex-Risikovorstand im Zusammenhang mit dem
 Verkauf der Formel-1-Anteile ist ein weiteres unrühmliches Kapitel
 bei der Vergangenheitsbewältigung der BayernLB. Das
 Korruptionsverfahren und der angelaufene Zivilprozess gegen acht
 ehemalige BayernLB-Vorstände (darunter wiederum Gribkowsky) wegen des
 Desasters mit der Hypo Alpe Adria sowie der drohende Strafprozess in
 gleicher Sache nagen am Image der Münchener Landesbank, das nach der
 Rettungsaktion Ende 2008 ohnehin schwer angekratzt ist. Das Verfahren
 gegen Gribkowsky ist auch kein Ruhmesblatt für die Glaubwürdigkeit
 von Führungseliten. Einerseits.
 
 Andererseits war die Stunde der Wahrheit vor der Strafkammer des
 Landgerichts München einer der bisher wenigen Triumphe für die
 deutsche Justiz in Wirtschaftsstrafprozessen. Das Gericht ließ sich
 nicht auf einen Kuhhandel mit der Verteidigung und der
 Staatsanwaltschaft ein, wie es in anderen Fällen üblich ist. Das
 Landgericht München hat den Prozess bis zum Schluss durchgefochten.
 Das Auskunftsbedürfnis der Öffentlichkeit wurde somit befriedigt -
 anders als bei außergerichtlichen Vergleichen, wo die Wahrheit dann
 nie an Tageslicht gerät.
 
 Trotz des nun bevorstehenden Urteils im Gribkowsky-Prozess ist die
 juristische Aufarbeitung von Ecclestones Bestechungsgeld damit aber
 immer noch nicht abgeschlossen. Da, wo jemand Schmiergeld
 entgegennimmt, muss auch jemand sein, der die dubiose Summe
 überweist. In diesem Fall gerät der umtriebige Brite immer stärker
 ins Fadenkreuz der Justiz. Denn nicht nur derjenige wird bestraft,
 der Schmiergeld entgegennimmt, sondern auch derjenige, der es gibt.
 Insofern müsste auch gegen Ecclestone ein Strafverfahren eingeleitet
 werden - kein guter Ausblick für den Rennzirkus als
 Milliardengeschäft.
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
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