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Auf die Krise folgt das große Stühlerücken in deutschen Chefetagen: Fluktuationsquote verdoppelt sich auf 16,7%

Geschrieben am 24-05-2012

München (ots) - 11. Ausgabe der "Global CEO-Succession"-Studie der
internationalen Strategieberatung Booz & Company

Fluktuation in deutschsprachigen Vorstandsetagen liegt über dem
europäischen und globalen Durchschnitt / Konzernchefs in der
Industrie und Health-Care-Branche stehen massiv unter Druck /
Insider-CEOs erzielen bessere Ergebnisse als Outsider

Nach einem krisenbedingten Rekordtief in 2010 kam im vergangenen
Jahr wieder enorme Bewegung in die Führung deutscher Konzerne. Gab
2010 nur jeder elfte Vorstandsvorsitzende seinen Posten freiwillig
oder unfreiwillig ab, besetzten die größten Unternehmen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz 2011 jede sechste
Spitzenposition neu. Mit einer annähernden Verdopplung der
Fluktuationsquote von 8,7% auf 16,7% verzeichnet der deutschsprachige
Raum im internationalen Vergleich den stärksten Anstieg. Global wuchs
hingegen die CEO-Wechselquote wesentlich moderater von 11,6% auf
14,2%, europaweit von 10,2% auf 14,8%. Damit liegt der
deutschsprachige Raum ungefähr gleichauf mit Japan (2011: 16,8%),
jedoch deutlich hinter Schwellenländern wie Brasilien, Russland und
Indien. Diese weisen nicht nur erstaunliche volkswirtschaftliche
Wachstumsraten, sondern mit 22% auch die höchsten CEO-Wechselquoten
auf. Insgesamt können sich die deutschsprachigen CEOs mit einer
durchschnittlichen Amtszeit von 7,6 Jahren etwas länger im Amt halten
als das europäische Mittel mit 6,9 Jahren und geben ihren Top-Job im
für Manager fast noch jugendlichen Alter von 56,8 Jahren ab.

Das sind die zentralen Ergebnisse der "Global CEO-Succession
2011"-Studie der internationalen Strategieberatung Booz & Company.
Diese hat die Veränderungen in den Top-Positionen der 2.500 weltweit
größten börsennotierten Unternehmen nun bereits zum elften Mal
untersucht. Dabei werden langfristige Trends und Entwicklungen durch
den Vergleich der Daten aus mittlerweile zwölf aufeinanderfolgenden
Jahren analysiert.

Deutsche Chefetagen sind die Schleudersitze Europas

Mit der deutschen Konjunktur sprang 2011 offensichtlich auch das
Wechselspiel in den Chefetagen wieder an. "Aufsichtsräte setzen in
Krisenzeiten erfahrungsgemäß auf Kontinuität an der
Unternehmensspitze. Anders als der Rest Europas befindet sich
Deutschland wieder in sehr guter konjunktureller Verfassung", so Dr.
Klaus-Peter Gushurst, Sprecher der Geschäftsführung im
deutschsprachigen Raum von Booz & Company. "Vor diesem Hintergrund
verwundert es nicht, dass die CEO-Wechselquote hier um 3,8% höher
liegt als im übrigen Westeuropa bzw. in den USA. Eine neue Generation
stellt nun nach einem meist gut geplanten und geordneten Übergang an
der Konzernspitze die strategischen Hebel auf weiteres Wachstum."

Diesen Trend belegt auch die Studie: So halbierte sich der Anteil
der unfreiwilligen Personalrochaden annähernd von 20% in 2010 auf
knapp 12% im Jahr darauf. Beispiele für geplante und erfolgreiche
Führungsnachfolgen deutscher Bluechips finden sich etwa bei BASF,
Bilfinger Berger, Puma oder ThyssenKrupp. Im restlichen Westeuropa
passierten immerhin 17% der Top-Personalien unfreiwillig sowie vor
Ablauf der eigentlichen Vertragslaufzeit.

Ein weiteres Kernergebnis: Sorgten in deutschsprachigen
Unternehmen über vier Jahre hinweg extern rekrutierte
Vorstandsvorsitzende ("Outsider") konsequent für bessere Ergebnisse
als CEOs aus den eigenen Reihen ("Insider"), kehrte sich dieses
Verhältnis in 2011 radikal um. So erwirtschafteten die Eigengewächse
eine durchschnittliche Aktienrendite von 5,1%, während sich die von
Outsidern geführten Unternehmen im Schnitt mit 7,7 Prozentpunkten im
Minus befanden.

Industrie- und Health-Care-Sektor wechselt das Führungspersonal am
häufigsten

Ein entscheidender Konjunkturmotor für den Standort Deutschland
ist weiterhin die produzierende Industrie mit Aushängeschildern wie
Siemens, MAN oder Deutz. In diesem Segment legte die Wechselquote
sprunghaft von 4,5% auf 26,1% zu. Die mit Abstand höchste
CEO-Fluktuation im deutschsprachigen Raum verzeichnete mit 33,3% auch
2011 wieder der Health-Care-Sektor. Bereits 2010 wies dieses
Marktsegment mit 26,9% den höchsten Wert aller untersuchten
Industrien aus. "Das deutsche Gesundheitssystem und die damit
verbundenen marktbestimmenden Faktoren wie die Gesundheitspolitik,
das Patentrecht oder die Zulassungsbestimmungen durchlaufen aktuell
einen fundamentalen Veränderungsprozess. Diese strategische wie
strukturelle Neuausrichtung der Branche erfordert unbelastete
Topmanager", so Gushurst. "Eine ähnlich drastische Entwicklung
prognostizieren wir nach der 2011 eingeleiteten Energiewende in den
kommenden Jahren auch für den Utility-Sektor. Dieser zählte im
vergangenen Jahr mit 12,5% noch zu den vergleichsweise sicheren
CEO-Häfen. In dieser Industrie werden eher kurz- als mittelfristig
neue Köpfe die notwendigen Restrukturierungsprogramme erarbeiten und
umsetzen."

Trotz der noch immer schwelenden Finanzkrise wurde in der Bank-
und Versicherungswirtschaft nur ungefähr jeder zehnte
Unternehmenslenker (11,1%) ausgetauscht. In der eigentlich
schnelllebigen IT-Branche sank die Quote sogar von 20% auf 15%.

Zur vorliegenden Untersuchung:

Booz & Company untersuchte in der Studie "Global CEO-Succession
2011" die 2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen. Für
Deutschland, Österreich und die Schweiz wurden ergänzend die 300
größten Unternehmen in dieser Region analysiert. Es flossen sowohl
die Performance der Unternehmen zum Zeitpunkt der Ablösung als auch
die Art und Weise des Ausscheidens des CEO ein. Aussagen über Trends
und Entwicklungen beziehen sich auf die bereits vorgelegten Booz &
Company-Studien zu CEO-Ablösungen aus den Jahren 1995 und 1998 sowie
die jährlichen Studien ab 2000. Seit 2007 bezieht die Studie auch die
Performance jener beteiligten Firmen ein, in denen kein CEO-Wechsel
stattfand.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in 60 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen - Essential Advantage.

Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business
finden Sie unter: www.strategy-business.com



Pressekontakt:
Rückfragen und weitere Informationen:
Susanne Mathony
Director Marketing & Communications Europe
Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
Fax: 089 / 54 52 5 602
E-Mail: susanne.mathony@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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