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ots.Audio: Eine Chronologie des Versagens - das Attentat von München 1972: Hochkarätig besetzter ZDF-Film schildert die unfassbaren Ereignisse der Tragödie vom 5. September 1972 MANUSKRIPT MIT O-TÖNE

Geschrieben am 19-03-2012

Mainz (ots) -

Anmoderation:

Es sollten heitere Olympische Sommerspiele werden, damals 1972 in
München. Aber was so positiv und friedlich begann, mündete in einer
Tragödie - aus den Spielen wurde blutiger Ernst: Am frühen Morgen des
5. September dringen acht Palästinenser ins Olympische Dorf ein und
nehmen die israelische Olympiamannschaft als Geiseln. Die Terroristen
fordern im Austausch für die gefangenen Athleten die Freilassung von
234 in Israel Inhaftierten sowie der in Stammheim einsitzenden
RAF-Gründern Ulrike Meinhof und Andreas Baader. Wir alle wissen: Das
Geiseldrama endete beim Befreiungsversuch mit einem Blutbad. Was
viele nicht wissen: Der damalige Krisenstab war mit der Situation
hoffnungslos überfordert. Das ZDF hat die dramatischen Ereignisse von
1972 jetzt verfilmt. "München 72 - Das Attentat" läuft am Montag
(19.3.) um 20:15 Uhr und zeigt eines der wichtigsten Kapitel
deutscher Nachkriegsgeschichte, sagt der stellvertretende
ZDF-Programmdirektor Reinhold Elschot:

1. O-Ton Reinhold Elschot

Es ist der Moment, in dem Nachkriegsdeutschland seine Unschuld
verloren hat. Es ist die Stunde Null des internationalen Terrorismus,
und es war damals nicht damit zu rechnen. Ich glaube, das ist eine
Geschichte, die man unbedingt noch einmal erzählen muss. Es ist keine
Heldengeschichte, es ist eine Geschichte des Scheiterns, aber mit der
Konsequenz, dass danach ja die GSG9 gegründet wurde. Und das ist der
Punkt: Deutschland hat damals gelernt, wir müssen etwas machen - und
man hat etwas gemacht. (0:24)

Der Ausdruck "menschliches Versagen" bekam durch die Ereignisse
von München eine ganz neue, traurige Qualität. Der bis in die
kleinsten Nebenrollen vorzüglich besetzte ZDF-Film dokumentiert diese
Chronologie des Scheiterns eindrucksvoll. Die Fehlerkette ist aus
heutiger Sicht so unfassbar und absurd, dass Heino Ferch - er spielt
den damaligen Polizeipräsidenten - nur mit dem Kopf schütteln kann:

2. O-Ton Heino Ferch

Über die Hilflosigkeit der Verantwortlichen, die versucht haben,
aus diesem Attentat ein möglichst erfolgreiches Ende zu gestalten.
Dass das überhaupt nicht der Fall war und dass die Inkompetenz der
Verantwortlichen eklatant war, hat mich erschüttert. (0:14)

Gedreht wurde das Drama an Originalschauplätzen. Im Gegensatz zu
Steven Spielberg durfte die ZDF-Crew als erstes Filmteam überhaupt im
Olympischen Dorf in der Münchener Connollystraße drehen. Dort also,
wo der Anführer der Geiselnehmer mit dem Krisenstab verhandelt hat
und wo es die ersten Toten zu beklagen gab. Für die Schauspieler
Bernadette Heerwagen und Felix Klare war die Begegnung mit dem
historischen Ort des Schreckens mehr als bedrückend:

3. O-Ton Bernadette Heerwagen und Felix Klare

Heerwagen: Das war ein unglaublicher Moment. Unheimlich und
zugleich auch toll. Es war aber auch so, dass ich nicht in das Haus
reingehen konnte. Es gibt immer noch diese Originalwohnung, die an
Studenten vermietet wird mit den Einschusslöchern und ich habe mich
nicht getraut, da rein zu gehen. - Klare: Als ich da wirklich vor
dieser Wohnung stand und ich noch gesehen habe, da musste noch das
letzte Inventar ausgeräumt werden, weil da wirklich wieder Leute drin
wohnen - Karma technisch würde ich das niemals machen, in so eine
Wohnung zu ziehen und dort zu leben, als ob da nichts gewesen wäre.
(0:33)

Anders als etwa in Steven Spielbergs Kinofilm "München", der die
Geschichte verstärkt aus der Täter-Perspektive erzählt, kümmert sich
die ZDF-Version um die Gefühlslage der Opfer und deren Angehörigen.
Ein großes emotionales Plus, so Reinhold Elschot:

4. O-Ton Reinhold Elschot

Die Israelis sind sozusagen unsere Protagonisten. Und wir haben
sie sehr eingebunden und sind sehr froh, dass wir mit Dror Zahavi
einen Regisseur jüdischen Glaubens gewonnen haben, der gerade damit
sehr sensibel umgegangen ist. (0:12)

Abmoderation:

Als die Spiele ihre Unschuld verloren haben. "München 72 - Das
Attentat" - die dramatische ZDF-Verfilmung dokumentiert die schier
unfassbare Kombination aus Fehlern, Inkompetenz und Dilettantismus,
die elf israelischen Geiseln, einen deutschen Polizisten und fünf
Terroristen das Leben gekostet hat. Der Film läuft am Montag (19.3.)
um 20.15 Uhr im ZDF.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
ZDF-Pressestelle, 06131 70 12120
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0


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