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'Börse Online'-Interview mit Feri-Vorstand Heinz-Werner Rapp: "Finanzkrise wird bald bei Steuerzahlern ankommen"

Geschrieben am 14-03-2012

Frankfurt (ots) - Bürger künftig kräftig zur Kasse gebeten, um
Schuldenkrise zu bewältigen / Politik der Notenbanken bedeutet
"subtil ablaufende Enteignung" / Bargeldkonten und Immobilien sind
staatlichen Zugriffen besonders ausgesetzt / Auch Edelmetalle wie
Gold "latent gefährdet" / "Aktien sind der heimliche Gewinner der
ganzen Entwicklung"

Die Zeiten, in denen die Bürger den Staat als rettende Hand in der
Finanzkrise empfunden haben, dürften bald vorbei sein. Davon ist
Feri-Vorstand und Chief Investment Officer Heinz-Werner Rapp
überzeugt. Im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online'
(Ausgabe 12/2012, EVT 15. März) sagte Rapp: "Die Finanzkrise wird
weitergehen und bald bei den Steuerzahlern ankommen. Die Politiker
werden versuchen, die Schulden auf die Bevölkerung abzuwälzen und die
Bürger kräftig zur Kasse bitten." In den kommenden Jahren würden die
Staatshaushalte zudem durch die demografische Entwicklung immer
stärker belastet. "Da kommt jeden Tag mehr Druck auf den Kessel."

Über die Rolle der Notenbanken in der Finanzkrise ist Rapp
desillusioniert. "Die Notenbanken wurden in den vergangenen Jahren zu
Dingen gezwungen, die sie sich in ihren kühnsten Träumen bislang
nicht vorstellen konnten. Das System wird monetär verwässert,
Papierwährungen werden systematisch zur Erosion gebracht." Dies sei
eine subtil ablaufende Enteignung, die zu nachhaltigen Vermögens- und
Kaufkraftverlusten führe.

Dabei seien die einzelnen Anlageklassen unterschiedlich stark vor
dem Zugriff des Staates geschützt. "Natürlich gibt es nichts, was der
Staat nicht abgreifen könnte. Aber es gibt Dinge, die sind mehr
gefährdet als andere", stellte Rapp fest. Ein Bargeldkonto etwa lache
jeden Finanzminister an. Natürlich sei auch denkbar, dass die
Kapitalertragssteuer von 25 auf 30 oder 40 Prozent erhöht wird.
Sollte der Staat dann noch mehr Geld brauchen, werde er sich die
Immobilienbesitzer vorknöpfen. "Jeder Politiker freut sich über
Immobilien, weil er da wunderbar abkassieren kann."

Doch selbst Edelmetalle wie Gold hält Rapp für "latent gefährdet".
Denn theoretisch könne der Staat Gold als eine Art Reserve- oder
Alternativ-Währung deklarieren und in hoheitliche Verwaltung
überführen - wie 1934 die USA, die privaten Goldbesitz für illegal
erklärt hätten. "Das ist die bittere Ironie: Selbst die, die denken,
sie machen alles richtig und investieren viel in Gold, könnten das in
einigen Jahren bereuen."

Am wirksamsten lässt sich der Zugriff vor dem Staat Rapp zufolge
noch bei Aktien unterbinden. "Aktien sind der heimliche Gewinner der
ganzen Entwicklung." Natürlich gebe es ein Schwankungsrisiko, aber
das werde man künftig ohnehin stärker in Kauf nehmen müssen.
Unternehmen seien in den meisten Szenarien relativ gut geschützt.
Deshalb empfiehlt Rapp: "Aktien gehören heute auch für den
konservativen Investor mit in den Vermögensmix - und zwar mit einer
höheren Gewichtung als man es früher für notwendig empfunden hat."



Pressekontakt:
Gereon Kruse, Chefredaktion 'Börse Online'
Tel.: 0 69/15 30 97 -7 42, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99
E-Mail: kruse.gereon@guj.de
www.boerse-online.de


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