(Registrieren)

Neue Mediennutzung braucht neue Geschäftsmodelle / Bain-Medienstudie "Connected devices and services: Reinventing content"

Geschrieben am 24-02-2012

München/Zürich (ots) -

- Mediennutzung über das Internet gewinnt rapide an Boden
- Nur wenige Verbraucher sind bereit, für Internet-Medieninhalte
zu bezahlen
- Content-Anbieter brauchen neue Geschäftsmodelle
- Videos mit dem größten Verbraucherinteresse, gefolgt von
Videospielen

Weltweit steigt die Verbreitung von Geräten, die mit dem Internet
verbunden sind, rapide - seien es Smart-TVs, Fernsehkonsolen,
Over-the-Top-Boxen oder Tablet-PCs. Parallel dazu wächst auch das
Interesse der Verbraucher an neuen Inhalten auf diesen Geräten, so
das Ergebnis der aktuellen Medienstudie der weltweit tätigen
Managementberatung Bain & Company "Connected devices and services:
Reinventing content". Derzeit ist die Mehrheit der Verbraucher noch
nicht bereit, für Internetinhalte wie Videos, Videospiele,
Live-Entertainment und kulturelle Angebote auch zu bezahlen.
Medienunternehmen und Kultureinrichtungen müssen sich daher für einen
harten Wettbewerb um zusätzliche Verbraucherausgaben wappnen. Um
erfolgreich zu sein, müssen sie neue, attraktive Inhalte und
profitable Geschäftsmodelle entwickeln.

Die von Bain & Company in Europa, USA und Asien durchgeführte
Befragung von mehr als 3.000 Verbrauchern kommt zu dem Schluss, dass
die neuen Medien zwar auf große Verbraucherbegeisterung stoßen, aber
nur ein begrenztes zusätzliches Gewinnpotenzial für Unternehmen
bieten - solange nicht völlig neue und innovative Möglichkeiten für
das Erleben von Inhalten entwickelt werden.

Nach Einschätzung von Bain werden die größten Veränderungen beim
Konsum von internetfähigen Inhalten im Videobereich stattfinden. Die
Hälfte der Befragten in den USA und in Europa gibt an, sich künftig
bei der Suche nach Videos auf Suchmaschinen zu verlassen, während ein
Drittel dafür das Netzwerk eigener Freunde nutzt. Die zunehmend
bessere Internetverbindung der Verbraucher wird auch die Entwicklung
neuer Kurzformate beschleunigen - so genannte Webisodes. Diese von
Amateuren und Profis produzierten Kurzfilme weisen inzwischen
ansehnliche, wenn auch noch begrenzte Online-Nutzerquoten auf. 30 bis
45 Prozent der Befragten in den westlichen Märkten wollen Webisodes
auf ihrem internetfähigen Endgerät anschauen; in Asien sind es rund
drei Viertel.

"Ein Großteil der Verbraucher bekundet Interesse an
Internetvideos", sagt Matthias Budde, Leiter der deutsch/Schweizer
Technologie-, Medien- und Telekommunikations-Praxisgruppe von Bain &
Company. "Das geht vor allem zu Lasten der traditionellen TV-Sender.
Die Menschen tendieren immer mehr dazu, Videos on-demand aus dem
Internet herunterzuladen, statt deren Ausstrahlung im traditionellen
Fernsehen abzuwarten."

Auch Videospiele sind ein fruchtbarer Boden für die Entwicklung
innovativer Onlineangebote. 40 Prozent der Befragten in den
westlichen Märkten nutzen bereits heute eine internetfähige
Spielkonsole oder ein internetfähiges Terminal. Über 60 Prozent der
befragten Gelegenheitsspieler geben an, ihre Spielaktivitäten
intensivieren zu wollen. Ein signifikanter Generationsunterschied
unter den Spielern wird aber wohl bestehen bleiben: Während 60
Prozent der unter 35-Jährigen in Zukunft mehr auf internetfähigen
Geräten spielen wollen, stimmen dieser Einschätzung weniger als 25
Prozent der über 55-Jährigen zu.

Für Kultur und Unterhaltung wie Live-Entertainment oder bildende
Künste gibt es derzeit nur wenige Onlineangebote. Rund zwei Drittel
der westlichen Verbraucher haben in der Befragung großes Interesse an
internetbasierten Kulturangeboten geäußert. Jedoch kann sich weniger
als ein Drittel dieser Gruppe vorstellen, mehr Zeit dafür
aufzuwenden. Viele Live-Vorstellungen im Internet ziehen nur ein
Nischenpublikum an; das begrenzt die Möglichkeiten für profitable
Geschäftsmodelle. So sind drei Viertel derjenigen, die aufgrund von
Web-Inhalten häufigere Museumsbesuche planen, bereits heute
regelmäßige Museumsgänger. Weniger als 18 Prozent der Befragten, die
weder Opern, Museen noch Theater besuchen, würden ihre Meinung
aufgrund von Online-Angeboten ändern. Jedoch wären rund viermal mehr
Befragte bereit, Geld auszugeben für eine Smart Phone- oder
Tablet-Applikation als verbessertem Museums-Audioguide statt für ein
konventionelles Gerät.

"Unsere Studie zeigt, dass die permanente Medienrevolution
unaufhaltsam voranschreitet", so Bain-Partner Budde. "Doch noch
wächst das Ertragspotenzial nicht im gleichen Tempo mit." Die
Ergebnisse der Bain-Studie sowie die gedämpften wirtschaftlichen
Aussichten lassen ein baldiges Wachstum des Marktes unwahrscheinlich
erscheinen. Höhere Einnahmen sind weder durch steigende Werbeausgaben
der Industrie noch durch zunehmende Nutzungsbeiträge der Verbraucher
zu erwarten. Die augenblicklich zu beobachtenden Strategien der
verschiedenen Anbieter deuten auf eine höhere Diversifizierung der
Einnahmen in der Zukunft hin, mit Kombinationen aus Werbung, festen
Gebühren, flexiblen Nutzungsentgelten und hybriden
"freemium"-Modellen.

"Sicher scheint derzeit, dass die künftige Medienlandschaft sehr
viel stärker von der Nachfrage der Verbraucher getrieben werden
wird," sagt Matthias Budde. "Wie der Wettbewerb um die
Verbrauchergunst zwischen Content-Portalen, neuen Marktteilnehmern
und etablierten Betreibern ausgeht, ist noch offen. Die nationale
Regulierung wird möglicherweise sehr verschiedene Strukturen in
unterschiedlichen Ländern schaffen. Auf jeden Fall werden die
erfolgreichen Unternehmen drei Attribute gemeinsam haben: attraktive
Inhalte, intuitive Bedienung und eine emotionale Nutzererfahrung."



Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Karlsplatz 1, 80335 München
Tel: +49 89 5123 1246, E-Mail: leila.kunstmann@bain.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

380122

weitere Artikel:
  • Unfallforschung der Versicherer (UDV): Mutigere Schritte für weniger Verkehrstote notwendig Berlin (ots) - Die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr ist 2011 von 3.648 im Vorjahr auf 3.991 gestiegen - nach Auffassung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) ist das kein Zufall: "Wir brauchen mutigere Schritte und eine bessere Koordination von Bund, Ländern und Kommunen, wenn die Zahlen nicht dauerhaft auf diesem Niveau verharren sollen", so Siegfried Brockmann, Leiter der UDV. Aktive und passive Sicherheit von Autos hätten in der Vergangenheit vor allem Verbesserungen für deren Insassen selbst gebracht. Gerade vor dem mehr...

  • "Wir staunen über das Potential unserer Kinderchöre" Bilanz des Liederprojekts von SWR2 und Carus-Verlag / Noch 34 "Kinderlieder" bis Oktober 2012 Baden-Baden (ots) - 124 Liedersendungen im Radio, sieben CDs und 308.000 Euro Spenden - mit dieser Bilanz ist der dritte Teil des erfolgreichen Liederprojekts von SWR2 und dem Carus-Verlag ins Jahr 2012 gestartet. Bis 13. Oktober 2012 werden weitere 34 Kinderlieder im Kulturradio SWR2 zu hören sein. Interpretiert werden sie u. a. vom Ulmer Spatzen Chor, den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, dem MDR Kinderchor, den Anwärtern des Leipziger Thomanerchors sowie namhaften Solisten wie Angelika Kirchschlager und Michael Volle. SWR2 sendet die mehr...

  • Deutschland sucht den Superstar: Am Samstag treten jetzt 16 Kandidaten live an: Thomas Pegram rückt nach Köln (ots) - Beim Recall auf den Malediven dachte Thomas Pegram, sein Traum vom Superstar wäre geplatzt. Ganz knapp verpasste er den Sprung unter die Top 15 von "Deutschland sucht den Superstar" 2012. Jetzt die Überraschung: Der DSDS-Kandidat bekommt einen 16. Platz für die erste Liveshow - das gab's noch nie! Beim Recall auf den Malediven begeistert Thomas Pegram (27), Verkäufer aus Hohenems (Österreich) die Jury und legt eine Superperformance nach der anderen hin. Doch am Ende verpasst er knapp der Sprung unter die Top 15 Kandidaten. mehr...

  • Komplette WirtschaftsWoche schon am Samstag auf dem iPad lesen / Die neue iPad-App macht Deutschlands führendes Wirtschaftsmagazin zum multimedialen Erlebnis Düsseldorf (ots) - Am Samstag, 25. Februar, beginnt für die WirtschaftsWoche eine neue Ära. Deutschlands führendes Wirtschaftsmagazin lässt sich an diesem Tag erstmals über die neue iPad-App komplett herunterladen - morgens ab 9 Uhr, zur Lektüre am Frühstückstisch oder auf dem Weg zum Flieger, wo immer auf der Welt man sich gerade aufhält. Und das Beste daran: Die digitale Version der WirtschaftsWoche ist mindestens genauso attraktiv wie die Printausgabe. Jeder Artikel, jede Grafik, jede Tabelle und jedes Foto wird für das Format mehr...

  • Nashörner: Amputation zum Schutz vor illegalem Horn-Handel Hamburg (ots) - 24. Februar 2012 - Nashörner sind immer stärker von Wilderern bedroht, weil das Horn in Asien als Supervitamin und seit neuestem sogar als Heilmittel gegen Krebs gilt. Der Preis auf dem Schwarzmarkt soll mittlerweile doppelt so hoch sein wie für Gold. Mit innovativem Wildmanagement versucht man nun in Südafrika den Handel mit dem Rhinozeros-Horn einzudämmen. Das berichtet NATIONAL GEOGRAHIC DEUTSCHLAND in der ab heute erhältlichen März-Ausgabe. So züchten Wildfarmer Nashörner gezielt für Jäger und Ökotouristen und mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht