(Registrieren)

Unternehmer-Legende Werner Otto mit 102 Jahren gestorben (mit Bild)

Geschrieben am 27-12-2011

Hamburg (ots) -

Der Hamburger Kaufmann und Unternehmer Prof. Dr. h.c. Werner Otto,
Gründer der Versandhandelsgruppe OTTO und der
Einkaufscenter-Entwicklungsgesellschaft ECE, ist am 21.12.2011 im
Alter von 102 Jahren im Kreise seiner Familie in Berlin gestorben.

Werner Otto gehörte zu den letzten noch lebenden
Wirtschafts-Pionieren der Nachkriegszeit, die mit visionärer Kraft,
ausgeprägtem Erfindungsreichtum und großem unternehmerischen Mut die
wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und soziale Entwicklung der
Bundesrepublik Deutschland mitgeprägt haben.

Maren Otto, Ehefrau von Werner Otto: "Mein Mann hatte das große
Glück, gesund in einem harmonischen und liebevollen Familienumfeld
alt zu werden. Er hat bewusst etwas für seine Gesundheit getan und
diszipliniert gelebt. Doch sein vielleicht wichtigster
Lebensgrundsatz war, auch im Alter immer noch Ziele zu haben. Von
Herzen dankbar sind wir, dass unsere Familie vor größeren
Schicksalsschlägen bewahrt worden ist."

Dr. Michael Otto, ältester Sohn von Werner Otto, Unternehmer und
Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group: "Mein Vater hatte ein reich
erfülltes Leben. Er hat sich stets besonders mit der Zukunft
beschäftigt und unternehmerisch außerordentlich viel bewegt. Vor
allem hat er den Mensch in den Mittelpunkt seines Handelns gestellt,
war sozial engagiert und mir persönlich immer ein wertvoller und
vertrauter Gesprächspartner".

Alexander Otto, jüngster Sohn von Werner Otto und ECE-Chef: "Mein
Vater war ein wirklicher Visionär, der das Glück hatte, mit
Gesundheit und Tatendrang seine Ideen in die Tat umsetzen zu können
und dabei vielfach erfolgreich war - ob mit dem Otto Versand, der ECE
oder den Aktivitäten in den USA. Vor allem aber war er ein guter
Vater, der mich immer inspiriert und angespornt hat."

Werner Otto, am 13. August 1909 in Seelow (Mark Brandenburg) als
Sohn eines Kaufmanns geboren, kam nach dem Krieg als Flüchtling mit
seiner Familie nach Hamburg. Dort gründete er zunächst eine
Schuhfabrik. "Als dann die Zonengrenzen aufgehoben wurden und aus den
traditionell in Südwestdeutschland beheimateten Schuhfabriken gut
gearbeitete Ware auf den Markt kam, war meine Schuhfabrik ohne
Fachleute nicht existenzfähig. Deshalb habe ich sie geschlossen. Mir
blieben immerhin 6.000 Mark und die Fabrikhallen", erinnerte sich
Otto.

Es folgte die Idee, die Ottos Leben veränderte: Warum nicht Schuhe
verkaufen, die andere produziert haben? Und zwar im Versandhandel.
Mit 6.000 Mark Startkapital und vier Mitarbeitern begann 1949 die
beispiellose Erfolgsgeschichte, aus der mit der Otto Group die größte
Versandhandelsgruppe der Welt hervorgehen sollte. Grundlage dieser
einzigartigen Entwicklung war die konsequente Umsetzung der
unternehmerischen Überzeugungen Werner Ottos. Vorrangig waren für ihn
immer eine klare innovationsorientierte Unternehmensstrategie, der
Aufbau eines leistungsfähigen Managements und die konsequente
Multiplikation der eigenen Stärken. So vermied er den Kardinalfehler
vieler Gründerunternehmer, sich auf Dauer im Tagesgeschäft für
unentbehrlich zu halten und sich in zu viele Details einzumischen.
Bereits 1965 übertrug Werner Otto die operative Führung des
Unternehmens dem familienfremden Manager Günter Nawrath, dem 1981
sein Sohn Dr. Michael Otto im Vorstandsvorsitz folgte. Damit schuf
sich Werner Otto den Freiraum für eine zweite unternehmerische
Karriere.

Ab 1965 baute er mit der ECE ein weiteres Erfolgsunternehmen auf ?
wirtschaftlich und personell völlig unabhängig vom
Versandhandelsunternehmen OTTO. Heute ist die ECE die bedeutendste
Entwicklungs-, Bauträger- und Managementgesellschaft für
Einkaufscenter in Europa. Die ECE entwickelt und baut neben
Shopping-Centern große Bürohäuser, Logistikzentren und sonstige
gewerbliche Großimmobilien ? stets mit dem Ziel, einen wirkungsvollen
Beitrag zur Belebung der Innenstädte sowie der behutsamen
Stadterneuerung zu leisten. Im Jahr 2000 übernahm Werner Ottos
jüngster Sohn Alexander Otto die Führung der ECE.

Bereits 1962 wagte Werner Otto den Sprung nach Nordamerika und
erschloss in Kanada Industrieparks und Wohngelände. Ab 1973, im Alter
von über 60 Jahren, begann er mit dem Aufbau einer US-amerikanischen
Immobiliengruppe, der Paramount Group in New York.

Seinen unternehmerischen Erfolg und seine Gestaltungsmöglichkeiten
empfand Werner Otto immer auch als soziale Verpflichtung und
gesellschaftspolitische Aufgabe.

Um gezielt und wirkungsvoll helfen und menschliche Not lindern zu
können, gründete er 1969 die "Werner Otto Stiftung". Diese
medizinische Stiftung springt insbesondere dort ein, wo der Staat aus
finanziellen Gründen nicht oder nicht schnell genug Gelder zur
Verfügung stellt. Ein wichtiges Projekt der "Werner Otto Stiftung"
ist das wissenschaftliche Behandlungszentrum für Krebskrankheiten im
Kindesalter an der Universitätskinderklinik in Hamburg-Eppendorf, das
zahlreichen leukämiekranken Kindern das Leben gerettet hat. Für
hervorragende wissenschaftliche Leistungen wird alle zwei Jahre der
Preis der "Werner Otto Stiftung" zur Förderung der medizinischen
Forschung an in Hamburg tätige Forscher und Ärzte verliehen.

Angeregt durch einen Bericht des Kinderarztes der Familie über
hervorra-gende Heilungserfolge bei Kindern in den USA gründete Werner
Otto 1974 das "Werner Otto Institut" auf dem Gelände der Stiftung
Alsterdorf in Hamburg ? die erste und bisher einzige
Spezialeinrichtung Norddeutschlands, die sich ausschließlich der
Früherkennung und Behandlung entwicklungsgestörter oder behinderter
Kinder und Jugendlicher widmet. Seit 1996 gibt es außerdem das
"Werner Otto Stipendium zur Förderung des
medizinisch-wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität
Hamburg". Im "Werner Otto Haus" in Berlin lernen hörbehinderte Kinder
und Jugendliche nach einer so genannten Cochlear-Implant-Operation
wieder hören.

Dem Prinzip gelebter gesellschaftlicher Verantwortung wurde Werner
Otto auch auf anderen Gebieten gerecht. Der amerikanischen
Harvard-Universität stiftete Otto einen Museumsneubau für die
Unterbringung der Kunst deutschsprachiger Expressionisten, die
"Werner Otto Hall".

In seinem Geburtsort Seelow, wo am Kriegsende die letzten schweren
Kämpfe tobten, ließ Werner Otto den Kirchturm wieder aufbauen und das
Kirchenschiff erneuern. In Potsdam wurde dank Ottos Unterstützung das
Belvedere auf dem Pfingstberg restauriert und zu neuem Leben erweckt.
Das Konzerthaus Berlin erhielt von ihm eine zusätzliche moderne
Bühne. In Hamburg unterstützte Otto die Neugestaltung des
Jungfernstiegs.

Anlässlich seines 100. Geburtstags gründete Werner Otto 2009 mit
seiner Frau Maren die Werner und Maren Otto Stiftung zur Förderung
der Alten-hilfe, insbesondere in Berlin und Brandenburg.

Für sein unternehmerisches und soziales Engagement erhielt Werner
Otto diverse Auszeichnungen und Orden, u. a. das Großkreuz des
Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die
Ehrendenkmünze in Gold des Hamburger Senats, den Ehrentitel Professor
und die Bürgermeister-Stolten-Medaille der Freien und Hansestadt
Hamburg, die Ernst-Reuter-Plakette des Berliner Senats sowie den
Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung für "Soziale Marktwirtschaft" für
sein unternehmerisches Handeln. Werner Otto war Ehrendoktor und
Ehrensenator der Universität Hamburg sowie Laureat der "Hall of Fame"
im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.
Anlässlich seines 100. Geburtstags wurde Werner Otto 2009 die
Ehrenbürgerwürde Berlins verliehen.

Werner Ottos Handeln bleibt Vorbild und Herausforderung zugleich.
Seine Wertmaßstäbe werden in den von ihm gegründeten Unternehmen
weitergetragen.

Informationen für Journalisten:

Im Internet wird unter www.werner-otto.info umfangreiches Material
für Sie zum Download bereit gehalten:

- dieser Pressetext
- Lebenslauf von Prof. Dr. Werner Otto
- Fotos (druckfähig zum Download)
- Zahlreiche Zitate von und über Prof. Dr. Werner Otto
- Vollständiger Text der Werner-Otto-Biografie
"Der Jahrhundertmann"
- Audio-Material für Hörfunk
- Time-Code-Liste für TV-Schnittmaterial und Kontakt zur
Bestellung des Materials auf Beta SP
- Firmengeschichte und Historie Otto Group und ECE
- Historische Bilder ECE und Otto Group (druckfähig zum
Download)
- Link zu den Internet-Seiten der Werner Otto Stiftung und der
Werner-und-Maren-Otto-Stiftung
- Kontaktdaten



Pressekontakte:
Zur ECE und für Fragen zur Familie Otto:
und für die Bestellung des TV Materials

Christian Stamerjohanns
ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG
Heegbarg 30
22391 Hamburg

presse@ece.de
Tel. : 040/60606-6898
Mobil: 0170/8594884
Fax: 040/60606-6511

Zur Otto Group:

Thomas Voigt
Otto Group
Wandsbeker Straße 3-7
22172 Hamburg

thomas.voigt@ottogroup.com
Tel.: 040 6461-4010
Mobil: 0172 889 4073
Fax: 040 6461-4490


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

370575

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zu Wirtschaftsprognosen für 2012 Regensburg (ots) - Neues Wissen Wir wissen, dass wir nichts wissen - das aber wissen wir genau. So lässt sich die Einschätzung der Ökonomie-Auguren beschreiben. Besonders hilfreich ist das nicht, aber immerhin ehrlich und nachvollziehbar. Klar ist nur, dass das Wohl und Wehe der Wirtschaft vom Ausgang der Euro-Krise abhängt. Allein der Versuch, sich ein weiteres Jahr durchzuhangeln, würde wohl mit dem Exitus der Gemeinschaftswährung bestraft. Doch wie sollen wir ahnen, ob die italienische Regierung ihr Sparpaket umsetzt und welche mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Tod von Werner Otto Bielefeld (ots) - Werner Otto war das, was man gemeinhin einen ehrbaren Kaufmann nennt. Mit Tatkraft, Mut und unternehmerischem Weitblick hat er im Nachkriegsdeutschland aus dem Nichts einen Konzern aufgebaut und dabei seinen wirtschaftlichen Erfolg mit sozialem Engagement verbunden. So gründete er eine Stiftung und ein Forschungsinstitut, um schwer kranken Kindern zu helfen. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Werner Otto war sich seiner sozialen Verantwortung stets bewusst - ein Charakterzug, der sich heute in den Chef-Etagen mehr...

  • WAZ: Kein Ende in Sicht. Kommentar von Sven Frohwein Essen (ots) - Für den Verbraucher ist es eine gute Nachricht, doch die Hersteller müssen sich auf ein mageres Autojahr in Deutschland einstellen: Die Rabatte auf Neuwagen werden noch größer. Und für 2012 ist erst einmal kein Ende abzusehen. Zwar wird die Rabattschlacht zurzeit vor allem zwischen Kleinwagen-Anbietern ausgetragen, die noch immer unter den Nachwehen der Abwrackprämie leiden. Doch mittlerweile erkennen auch Premium-Hersteller, dass sie ihre Autos ohne Nachlass nicht mehr so einfach verkauft bekommen. Mercedes, Audi und Co. mehr...

  • Börsen-Zeitung: Harte Landung, Kommentar zur Stimmungslage in der deutschen Wirtschaft, von Ulli Gericke. Frankfurt (ots) - Die Unken haben Hochkonjunktur. Immer mehr Wirtschaftsforscher rechnen mit einer kurzen, dafür aber umso heftigeren Rezession in Euroland Anfang 2012. Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds, sieht dadurch die globale Wirtschaft in einer gefährlichen Lage. Passend dazu berichtet die Europäische Zentralbank (EZB), dass die "Vorsichtskasse" der Banken bei der Notenbank zu Beginn der letzten Woche 2011 auf einen Rekordwert geklettert sei. Die bei der EZB geparkten Einlagen waren mit 412 Mrd. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Unheilbringende Parallelwelt - Kommentar Leutkirch (ots) - Wer wissen will, wie sich die Wirtschaft 2012 entwickelt, kann einen Ökonomen befragen oder genauso gut eine (Euro-)Münze werfen. Die Wahrheit ist: Niemand weiß es genau! Noch haben Autohersteller und Maschinenbauer im Süden viel abzuarbeiten: BMW, Voith und ZF können sich vor Aufträgen kaum retten. Sie profitieren davon, dass sie sich auf schnell wachsende Märkte wie China, Brasilien oder Russland konzentriert haben. Um die Unternehmen steht es also gut. Doch leider gibt es da noch eine Parallelwelt, in der nichts mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht