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Familie des Rostocker Nazi-Opfers erhält verspätet Entschädigungszahlungen

Geschrieben am 15-12-2011

Hamburg (ots) - Die Familie von Mehmet Turgut, der 2004 in Rostock
von Mitgliedern der rechtsextremen Terrorzelle aus Zwickau ermordet
wurde, ist auch mehrere Wochen nach Aufklärung der Tat nicht von den
deutschen Behörden kontaktiert worden. Das ergaben Recherchen des NDR
Fernsehens. Erst nachdem Reporter der Sendung "Menschen und
Schlagzeilen" zu den Angehörigen des Mordopfers nach Ost-Anatolien in
die Türkei gereist waren und deren Adressen an das
Bundesjustizministerium weitergegeben hatten, leitete die zuständige
Stelle die vorgesehenen Entschädigungszahlungen in die Wege. Das
Ministerium dankte den NDR-Journalisten ausdrücklich für ihre
Hilfestellung und "ihr Engagement in der Türkei".

Warum deutsche Beamte die Adressen nicht selbst in der Türkei
recherchiert haben, bleibt unklar. Dabei ist der Heimatort von Mehmet
Turgut den Ermittlungsbehörden offenbar seit 2004 bekannt: Damals
sollen kurz nach dem Mord deutsche Polizisten gemeinsam mit
türkischen Kollegen in die Provinz Elazig gereist sein, um dort
Angehörige und Bekannte zur Tat zu befragen. Das berichteten mehrere
Mitglieder der Familie Turgut in der Sendung "Menschen und
Schlagzeilen" im NDR Fernsehen. Immer wieder seien sie dabei von den
Beamten mit dem Verdacht konfrontiert worden, dass die Familie in
einen Fall von Blutrache verwickelt sei. Sehr massiv hätten die
Polizisten behauptet, dass man doch Feinde habe - die hätten Mehmet
umgebracht.

Der Besuch der Ermittler hatte für Familie Turgut nach eigener
Aussage gravierende Folgen. Die Familien-Mitglieder lebten seitdem in
der Angst, dass sie im Visier von Verbrechern stehen. Und sie lebten
mehr als sieben Jahre mit der quälenden Ungewissheit: Wer hat Mehmet
umgebracht? Umso enttäuschter sind die Angehörigen, dass zunächst
keine deutsche Behörde mit ihnen Kontakt aufgenommen habe. "Niemand
aus Deutschland hat sich bisher um uns gekümmert", sagte Hanifi
Turgut, der Vater des Ermordeten, den Reportern des NDR. Auch dass
ihnen von Seiten der Bundesregierung eine Entschädigung zusteht, war
ihnen nicht mitgeteilt worden.

Bereits am Montag, 12. Dezember, hatten die Autoren der
ARD-Dokumentation "Acht Türken, ein Grieche und eine Polizistin"
berichtet, dass es sich bei dem fünften Opfer des Mordserie in
Wirklichkeit gar nicht wie bisher offiziell verkündet um Yunus Turgut
handelt, sondern um dessen Bruder Mehmet Turgut.

Informationen zur Sendung finden Sie im Internet unter
NDR.de/menschenundschlagzeilen

15. Dezember 2011



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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