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Lutherdekade in Sachsen-Anhalt / Das Themenjahr 2012 steht unter dem Motto "Reformation und Musik"

Geschrieben am 13-12-2011

Magdeburg (ots) - Mit Musik erreicht man die Herzen der Menschen.
Das wusste schon Martin Luther. Er schrieb und komponierte zahlreiche
Stücke - vor allem Kirchenlieder. Damit legte der Reformator den
Grundstein für die europäische Musikkultur. Das Themenjahr der
Lutherdekade 2012 ist ganz seiner zweiten Leidenschaft nach der
Theologie gewidmet: der Musik. Musikfestivals und Konzertreihen in
Sachsen-Anhalt haben ihr Programm für 2012 an das Thema Reformation
angepasst.

Fast 500 Jahre ist es her, dass Martin Luther seine Thesen an die
Tür der Wittenberger Schlosskirche anschlug. 1517 war das. 2017 wird
dieses Jubiläum weltweit gefeiert. Seit 2008 bietet die Lutherdekade
"Luther 2017 - 500 Jahre Reformation" Gelegenheit für Begegnungen mit
dem Leben und Wirken Luthers, jedes Jahr mit einem anderen
Schwerpunkt. Für 2012 lautet das Motto "Reformation und Musik".

Luther liebte die Musik. Er sprach ihr eine positive moralische
und seelische Wirkung auf die Menschen zu - was sonst nur der Glaube
kann. Er wollte Lieder mit deutschen Texten in seinen Messen, um die
Gläubigen mehr einzubeziehen, sie aktiv am Gottesdienst zu
beteiligen. Mit den bis dato üblichen lateinischen Texten war das
nicht möglich. Luther war die Musik aber auch im Alltag wichtig. Für
seine Kinder schrieb er beispielsweise das Weihnachtslied "Vom Himmel
hoch, da komm ich her". Ob also Hausmusik oder Gemeindegesang, die
Musik begleitete Luther sein Leben lang tagtäglich. Ähnlich soll es
2012 sein. Die Musik wird die Menschen in Sachsen-Anhalt durch das
Themenjahr der Lutherdekade begleiten. Viele Konzertreihen,
Festspiele und Festivals haben ihr Programm auf das Thema Reformation
ausgerichtet.

Den Anfang machen die 21. Magdeburger Telemann-Festtage vom 9. bis
18. März 2012. Unter dem Motto "betont. 50 Jahre Telemann aus
Magdeburg" rücken die Festtage Werke des Komponisten in den Fokus,
die dessen kreativen Umgang mit lutherischem Gedanken- und Liedgut
besonders dokumentieren. Zu hören sind unter anderem die Lukaspassion
von 1728, Kirchenkantaten ("Telemann und Luther") und das Oratorium
"Der Tag des Gerichts". Der 1681 in Magdeburg geborene Telemann
komponierte geistliche Musik in unvorstellbarer Vielfalt und hat die
protestantische Kirchenmusik Mittel- und Norddeutschlands im 18.
Jahrhundert im besonderen Maße beeinflusst (www.telemann.org).

Am 12. Mai 2012 wird das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels
feierlich wiedereröffnet. Schütz schuf eine musikalische Sprache, die
dem Zuhörer das Bibelwort in lutherischem Sinne verständlich machte.
Er gilt damit als der bedeutendste protestantische Komponist des 17.
Jahrhunderts in Deutschland. Die Wiedereröffnung des Hauses geht
einher mit der Eröffnung einer Dauerausstellung über Heinrich Schütz
und sein Werk. In lockerer Folge finden in den darauffolgenden
Monaten verschiedene Konzerte im Heinrich-Schütz-Haus und an anderen
Orten, die mit Schütz in Verbindung stehen, statt. Das Projekt
"Ohrenschmaus im Schütz-Haus" bietet anhand von Vorträgen mit
Musikausschnitten Einblicke in die Reformation und die lutherische
Kirchenmusik (www.schuetzhaus-weissenfels.de).

In Halle (Saale) finden vom 31. Mai bis 10. Juni 2012 die
Händel-Festspiele statt. "Händel und die Konfessionen" lautet das
Motto, unter dem Werke des 1685 in Halle an der Saale geborenen
Komponisten erklingen. Die Stücke sind den unterschiedlichen
konfessionellen Strömungen zuzuordnen, mit denen sich Georg Friedrich
Händel in seinem Leben auseinanderzusetzen hatte. So widmete er ein
Werk seinem Lehrer, dem protestantischen Kirchenmusiker Friedrich
Wilhelm Zachow, und schrieb eine deutschsprachige Passionsmusik: die
Brockes-Passion. Händel war aber auch für die römisch-katholische
Kirche in Rom und die anglikanische Kirche in England tätig, wo er
1759 in London starb. Im Rahmen des Themenjahres der Lutherdekade hat
Händel eine herausragende Position. Denn der Lutheraner blieb seinem
Glauben sein ganzes Leben lang treu, öffnete sich aber tolerant den
anderen christlichen Konfessionen (www.haendelhaus.de).

Im Juli wird die Lutherstadt Wittenberg zum "Himmel auf Erden".
Das mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes veranstaltete
internationale Musikfestival geht der Frage nach, welche Kraft Gesang
und Musik bei der Suche nach Spiritualität haben. Antworten versuchen
Musiker aus aller Welt mit ihren Liedern aus unterschiedlichen
Kulturen zu geben. "Himmel auf Erden" findet vom 6. bis 15. Juli 2012
statt. Zu Gast sind unter anderem ethnische Vokalensembles aus
Lateinamerika und Russland. Das Eröffnungskonzert mit "The King's
Singers" und das Konzert am 13. Juli mit Iveta Apkalna, Orgel, und
dem Vocalconsort Leipzig findet in Kooperation mit dem MDR
Musiksommer statt. Es werden die Lautten Compagney Berlin, das
Kammerorchester Basel sowie "Nico and the Navigators" und die
Anhaltische Philharmonie erwartet. Gemeinsam wollen sie zu einem
musikalischen Dialog zum Festivalthema "Mitten im Leben..." einladen
(www.musikfestival-wittenberg.de).

Zeitgleich mit der Reformation entstand in Wittenberg eine neue
Musiktradition. Terzen und Sexten hielten im 15. und 16. Jahrhundert
Einzug in die Kompositionen. Der Dreiklang entwickelte sich und ließ
die Musik in anderen Farben erklingen als noch im Mittelalter. In der
Vokalmusik dominierte die Polyphonie mit den Stimmlagen Sopran, Alt,
Tenor und Bass. Und in den Kirchen tauchten erstmals Orgeln auf. Den
in dieser Tradition stehenden Lutherchorälen von Johann Walter bis
Johann Sebastian Bach widmet sich das 7. Renaissance Musikfestival in
Wittenberg vom 21. bis 31. Oktober 2012. Das Festival, das 2006 aus
einer Privatinitiative von Thomas Höhne und Gesine Friedrich heraus
entstand, ist heute weit über die Stadtgrenzen Wittenbergs hinaus
bekannt. Neben den Konzerten finden Workshops, Meisterkurse,
Vorträge, ein Renaissance-Tanzball und eine Ausstellung von
historischen Musikinstrumenten der Zeit statt
(www.wittenberger-renaissancemusik.de).

Ebenfalls in Wittenberg findet am 27. Oktober 2012 in der
Schlosskirche die Bläserfeierstunde des Evangelischen
Posaunendienstes statt. Posaunenchöre gelten als die geistigen Kinder
der Reformation. Das Konzert steht unter dem Motto "Ein klangfeste
Burg", ein Kirchenlied aus Luthers Feder. Gleichzeitig wird es
verschiedene kleine Konzerte von Posaunenchören auf den Straßen und
Plätzen von Wittenberg und anderen Städten geben (www.epid.de).

Der 21. MDR Musiksommer begibt sich vom 23. Juni bis 9. September
2012 auf die Spuren Martin Luthers - nicht nur thematisch. Denn wer
gut zu Fuß ist, kann gleich zu Beginn der Veranstaltungsreihe mit dem
MDR Musiksommer innerhalb von acht Tagen 200 Kilometer von
Lutherstadt Wittenberg bis Halle (Saale) über den Lutherweg pilgern.
Auf dem Programm stehen dann neben Wanderungen und Konzerten auch
Lesungen und Vorträge. Den Auftakt macht am 13. Juli ein Chorkonzert
mit Luthers Kirchenliedern in der Wittenberger Schlosskirche,
aufgeführt von Vocalconsort Leipzig und der Organistin Iveta Apkalna,
2012 Artist in Residence beim MDR Musiksommer. Aber auch an anderen
Lutherorten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen finden im Rahmen
des Musiksommers weitere Konzerte statt (www.mdr.de/musiksommer).

Der Lutherweg durch Sachsen-Anhalt lässt sich natürlich auch in
Eigenregie begehen. Von Wittenberg über das Gartenreich
Dessau-Wörlitz, Dessau-Roßlau, Zerbst, Köthen, Bernburg und
Lutherstadt Eisleben führt er bis nach Mansfeld Lutherstadt oder in
der nördlicheren Route über Kemberg und Halle. Insgesamt 410
Kilometer ist der mit einem grünen "L" gekennzeichnete Pilgerweg
lang. Bei einer Wanderung über den Lutherweg lassen sich 2012 nicht
nur die Kirchen am Wegesrand besichtigen, sondern auch die vielen
Veranstaltungen des Jubiläums ANHALT | 800 und des Themenjahres
"Reformation und Musik" der Lutherdekade genießen.

Ausführliche Informationen: www.luther2017.de,
www.sachsen-anhalt-tourismus.de



Pressekontakt:
Ursula Schild,
Tel. 0391-567 7088
presse@img-sachsen-anhalt.de


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