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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Louisa Knobloch zum Thema Plagiate/Universitäten

Geschrieben am 11-12-2011

Regensburg (ots) - Der Fall Guttenberg hat eine gesellschaftliche
Diskussion über wissenschaftliches Fehlverhalten ausgelöst. Man
müsste dem Ex-Bundesverteidigungsminister dafür fast dankbar sein,
sagte Prof. Dr. Henning Ernst Müller beim Plagiatssymposium an der
Universität Regensburg. Das ist traurig, aber wahr - denn ohne so
einen prominenten Fall hätte es noch viel länger gedauert, bis an den
Universitäten ein Umdenken einsetzt. Schärfere Kontrollen mit
Plagiatssoftware sind dabei kein Allheilmittel - auch das wurde beim
Symposium deutlich. Es muss vielmehr an den Strukturen angesetzt
werden: Bei bis zu 50 Doktoranden pro Professor kann von Betreuung
keine Rede mehr sein. Und ein Student, der davon ausgeht, dass
ohnehin niemand seine Dissertation liest, wird weniger Wert auf
sorgfältiges Arbeiten legen. Doktorandenkolloquien sind ein gutes
Mittel, wissenschaftlichem Fehlverhalten vorzubeugen. Erst an diesem
Punkt anzusetzen, ist aber fast zu spät. Die Grundlagen sauberen
wissenschaftlichen Arbeitens sollten schon zu Beginn des Studiums auf
dem Lehrplan stehen - oder noch besser in der Schule, denn schon dort
werden Referate gern mal nach dem "Copy-and-Paste"-Prinzip erstellt.
Auf lange Sicht hilft jedoch nur ein gesamtgesellschaftliches
Umdenken, dass das Augenmerk von der Quantität wieder auf die
Qualität lenkt. Solange in Universitäts-Rankings Professoren nach der
puren Anzahl der von ihnen betreuten Doktorarbeiten bewertet werden,
wird es auch weiterhin Fälle wie den von Karl-Theodor Freiherr zu
Guttenberg geben.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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