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Verbraucherpreise November 2011: + 2,4 % gegenüber November 2010 Inflation weiter deutlich über zwei Prozent

Geschrieben am 09-12-2011

Wiesbaden (ots) -

Sperrfrist: 09.12.2011 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im November 2011 um 2,4
% höher als im November 2010. Die Inflationsrate - gemessen am
Verbraucherpreisindex - blieb damit deutlich über der
Zwei-Prozent-Marke. Sie hat sich jedoch den zweiten Monat in Folge
etwas abgeschwächt (Oktober 2011: + 2,5 %; September 2011: + 2,6 %).
Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2011 blieb der
Verbraucherpreisindex im November 2011 unverändert. Das Statistische
Bundesamt (Destatis) bestätigt damit sein vorläufiges Ergebnis für
den Verbraucherpreisindex vom 28. November 2011.

Im November 2011 war die Inflationsrate erneut maßgeblich von der
Preisentwicklung bei Energie bestimmt. Im Jahresvergleich verteuerten
sich Energieprodukte insgesamt um 11,1 % (davon Kraftstoffe: + 11,3
%; Haushaltsenergie: + 11,1 %). Leichtes Heizöl blieb - wie die
Monate zuvor - erheblich teurer gegenüber dem Vorjahr (+ 28,5 %
gegenüber November 2010). Auch die Preise für Umlagen der
Zentralheizung und Fernwärme (+ 10,8 %), Strom (+ 6,9 %) und Gas (+
6,7 %) lagen weit über dem Vorjahresniveau. Ohne Berücksichtigung der
Preisentwicklung bei Energie hätte die Inflationsrate im November
2011 bei + 1,4 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten
sich im Vorjahresvergleich um 2,8 %. Starke Preisanstiege gab es vor
allem bei Speisefetten und Speiseölen (+ 14,7 %; darunter Margarine:
+ 23,6 %; Butter: + 10,3 %). Deutlich teurer gegenüber dem Vorjahr
waren auch Molkereiprodukte (+ 5,0 %), Brot und Getreideerzeugnisse
sowie Fleisch und Fleischwaren (jeweils: + 4,4 %). Ebenfalls
auffällig blieb der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr bei
alkoholfreien Getränken (+ 6,2 %). Dies erklärt sich vor allem durch
höhere Preise für Kaffee (+ 19,0 %) und Fruchtsäfte (zum Beispiel
Fruchtsaft aus Kernobst: + 6,8 %). Erheblich günstiger binnen
Jahresfrist wurde dagegen Gemüse (- 7,7 %; darunter Kopf- oder
Eisbergsalat: - 31,1 %; Kartoffeln: - 19,6 %).

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Vergleich zum
November 2010 um 3,7 %. Am stärksten stiegen hier die Preise für
Verbrauchsgüter mit + 5,2 %. Neben Energieprodukten und
Nahrungsmitteln verteuerten sich auch Wein (+ 3,6 %) und Tabakwaren
(+ 3,2 %). Die Preise für Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer
lagen im Durchschnitt um 2,0 % über dem Vorjahresniveau (zum Beispiel
Bekleidungsartikel: + 3,0 %). Die Preisentwicklung bei langlebigen
Gebrauchsgütern blieb im gleichen Zeitraum unverändert, einzelne
Güter verbilligten sich jedoch erheblich (zum Beispiel Notebook oder
Netbook: - 21,5 %; Mobiltelefon: - 17,6 %;).

Nur moderat erhöhten sich binnen Jahresfrist die Preise für
Dienstleistungen insgesamt mit + 1,1 %. Bestimmend war hier weiterhin
die Preisentwicklung bei Nettokaltmieten mit + 1,2 %, für die private
Haushalte gut ein Fünftel ihres Gesamtbudget ausgeben. Auffällig war
bei den Dienstleistungen der Preisanstieg bei Flugtickets (+ 16,5 %).
Der Preisrückgang beim Bildungswesen (- 12,6 %) ist insbesondere auf
die Abschaffung der Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen
zurückzuführen.

Veränderung im November 2011 gegenüber dem Vormonat Oktober 2011

Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2011 blieben die Preise im
November 2011 im Durchschnitt unverändert. Deutliche, zum Teil auch
saisonübliche Preisanstiege binnen Monatfrist wurden bei leichtem
Heizöl (+ 4,4 %) und Schnittblumen (+ 3,5 %) sowie bei Gemüse (+ 2,7
%) und Obst (+ 1,6 %) ermittelt. Preisrückgänge waren dagegen
saisonbedingt bei Beherbergungsdienstleistungen (- 3,9 %),
Pauschalreisen sowie Flugreisen (jeweils: - 3,4 %) zu beobachten.

Die Preise für Energie insgesamt stiegen im November 2011
gegenüber Oktober 2011 um 0,5 %. Neben der deutlichen Verteuerung von
leichtem Heizöl waren jedoch eher geringfügige Preisbewegungen zu
beobachten (zum Beispiel Gas: + 0,3 %; Kraftstoffe: - 0,4 %). Die
Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich binnen Monatsfrist um 0,5 %.
Neben den saisonalen Preisbewegungen mussten die Konsumenten vor
allem mehr für Zucker (+ 4,2 %) und erheblich mehr für Mehl (+ 19,0
%) zahlen.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im November 2011 um
2,8 % höher als im November 2010. Im Vergleich zum Vormonat Oktober
2011 blieb der Index unverändert. Die Schätzung für den HVPI vom 28.
November 2011 wird damit bestätigt.

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Startseite > Publikationen >
Fachveröffentlichungen > Preise herunter geladen werden können.
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik
können auch über die Tabelle Verbraucherpreisindex (61111-0004) und
(61111-0006) in der Datenbank Genesis-Online abgerufen werden.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte:

Telefon: (0611) 75-4777, www.destatis.de/kontakt


Verbraucherpreisindex für Deutschland

Gesamtindex/ Index Veränderung Veränderung
Gütergruppen Gewich- 2005 gegenüber gegenüber
-------- tung = Vorjahres- Vormonat
Gesamtindex/ 100 zeitraum
Teilindex
in in %
Promille

Gesamtindex
im November 2011 1 000,00 111,1 2,4 0,0

Nahrungsmittel und
alkoholfreie
Getränke 103,55 116,1 2,8 0,4
Nahrungsmittel 89,99 116,0 2,5 0,5
Molkereiprodukte
und Eier 14,44 118,6 4,5 - 0,7
Obst 9,23 116,9 - 0,9 1,6
Gemüse 10,60 107,7 - 7,7 2,7
Alkoholische Ge-
tränke und Tabakwaren 38,99 115,8 2,3 0,2
Bekleidung und Schuhe 48,88 109,5 2,7 - 0,3
Wohnung, Wasser,
Strom, Gas u.s.w. 308,00 114,6 3,4 0,3
Nettokaltmiete 203,30 107,6 1,2 0,1
Haushaltsenergie 59,82 140,4 11,1 1,1
Strom 24,61 140,2 6,9 0,0
Gas 12,85 128,1 6,7 0,3
Leichtes Heizöl 9,21 162,8 28,5 4,4
Einrichtungsgegen-
stände, Haushalts-
geräte u.Ä. 55,87 105,3 0,5 0,0
Gesundheitspflege 40,27 105,7 0,5 0,1
Verkehr 131,90 117,6 4,7 - 0,2
Kraftstoffe 35,37 129,8 11,3 - 0,4
Superbenzin 19,29 126,7 9,6 - 0,9
Dieselkraftstoff 8,15 137,6 16,9 1,5
Nachrichtenüber-
mittlung 31,00 84,9 - 2,5 0,0
Freizeit, Unterhal-
tung u.Ä. 115,68 101,3 1,1 - 0,8
Pauschalreisen 25,93 106,0 3,7 - 3,4
Bildungswesen 7,40 115,9 - 12,6 0,0
Beherbergungs- und
Gaststättendienst-
leistungen 43,99 110,2 1,9 - 1,0
Andere Waren und
Dienstleistungen 74,47 110,4 1,3 0,3

Gesamtindex
ohne Heizöl und
Kraftstoffe 955,42 109,9 1,8 - 0,1
ohne Haushalts-
energie 940,18 109,3 1,9 0,0
ohne Energie
(Haushalts-
energie und
Kraftstoffe) 904,81 108,5 1,4 0,0

Waren insgesamt 493,00 114,2 3,7 0,3
Verbrauchsgüter 305,11 121,5 5,2 0,4
Gebrauchsgüter
mit mittlerer
Lebensdauer 95,24 107,5 2,0 0,1
Langlebige
Gebrauchsgüter 92,65 97,3 0,0 0,0
Dienstleistungen 507,00 108,1 1,1 - 0,3



Verbraucherpreisindex für Deutschland

Gesamtindex Index Veränderung Veränderung
2005 gegenüber gegenüber
--------- = Vorjahres- Vormonat
100 zeitraum
Jahr/Monat in %

2008 JD 106,6 2,6 -
2009 JD 107,0 0,4 -
2010 JD 108,2 1,1 -


2010 November 108,5 1,5 0,1
Dezember 109,6 1,7 1,0

2011 Januar 109,2 2,0 - 0,4
Februar 109,8 2,1 0,5
März 110,3 2,1 0,5
April 110,5 2,4 0,2
Mai 110,5 2,3 0,0
Juni 110,6 2,3 0,1
Juli 111,0 2,4 0,4
August 111,0 2,4 0,0
September 111,1 2,6 0,1
Oktober 111,1 2,5 0,0
November 111,1 2,4 0,0

JD = Jahresdurchschnitt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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