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Rheinische Post: Ackermanns Abgang

Geschrieben am 14-11-2011

Düsseldorf (ots) - Kommentar von Antje Höning

Für viele Deutsche hatte Josef Ackermann stets etwas Dämonisches.
Der Deutsche-Bank-Chef war für sie das böse Gesicht des Kapitalismus,
der Rekordgewinne und Stellenabbau in einem Atemzug nannte, beim
Mannesmann-Deal mindestens unmoralisch handelte und sich in der
Finanzkrise über die Politik erhob. Diese Sicht war ebenso einseitig
wie die Vergötterung, die die Bankenwelt dem Schweizer
entgegenbrachte. Josef Ackermann ist ein kluger Mann, ein zäher
Kämpfer, ein erfolgreicher Bank-Chef. Aber er kocht eben auch nur mit
Wasser. Vor kurzem musste er sein größenwahnsinniges Gewinnziel
kassieren: Aus seinem Traum, die Bank bei einem Jahresgewinn von zehn
Milliarden Euro zu verlassen, wurde nichts. Auch den Kampf gegen den
durchtriebenen Aufsichtsratschef Clemens Börsig hat er verloren. Um
Börsig 2012 beerben zu können, hätte Ackermann ein Schlupfloch im
Aktienrecht nutzen müssen und hätte dafür die Zustimmung der
angelsächsischen Großaktionäre gebraucht. Von Razzien und Prozessen
wollen diese aber nichts wissen. Wie groß wären die Lorbeerkränze
gewesen, wäre Ackermann wie geplant vor zwei Jahren gegangen. Nun hat
er den Abgang verpatzt. Und der mächtigste deutsche Konzern steht vor
einem Scherbenhaufen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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