Friedensstätte wird durch Behördenentscheid zum Kriegsmal / Zaun beendet nach 13-jährigem Engagement völkerverbindendes Bürgerprojekt (mit Bild)

Bensheim (ots) -

"Frieden ist in einer schwachen Position" sagte der Dalai Lama zum
Projekt Friedensstätte "Baum des Lebens" in Bensheim, südlich von
Frankfurt. In 3 Wochen wäre die Friedensstätte nun nach einer
13-jährigen Auseinandersetzung, 150.000 Euro an Kosten und viele
tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit fertig geworden. "Erkennet das
Heilige in eurer Mitte" steht auf der Eintrittsschwelle. Damit sei
die Würde des Menschen gemeint, sagt der Künstler und Initiator des
Projektes Thomas Zieringer. Die Friedensstätte solle einen neuen Weg
in unserer Gedenkkultur weisen: nicht mehr nur rückwärtsgewandt,
sondern ein positives Zeichen der Gegenwart, das für ein neues
Miteinander und für die Würde und Freiheit des Menschen stehe. Der 1.
Artikel des Grundgesetzes verdiene ein Denkmal. Es stehe so konkret
auch dafür, dass die positiv miteinander gelebte Gegenwart die Wunden
der Vergangenheit heilen kann.

"Frieden fängt im Inneren an" - sei die symbolische Aussage des
Denkmals. Daraus folge der Friede im Kleinen. Daraus folge der
Frieden im Großen. Im heutigen Deutschland wäre das ein echter
Frieden mit dem Judentum und Israel, weil er das bisher schwerste
unbewältigte Trauma deutscher Geschichte anspreche, ist sich der
Künstler sicher. Das Friedensmal - kein Mahnmal - stehe für die
ausgestreckte offene Hand. Statt die ganze Kraft weiterhin in den
Kampf gegen "das Böse" zu geben gelte es die Kraft ins neue Leben zu
geben; in gemeinsame Friedensprojekte! Deshalb wurde der "Baum des
Lebens" - zentrales Element im Denkmal - exakt nach Jerusalem
ausgerichtet. Die Lage erlaubt die freie Sicht Richtung Jerusalem und
die freie Sicht in eine der schönsten Panoramen Süd-Hessens.

Durch eine von der Unteren Naturschutzbehörde erteilte rechtswidrige
Ausnahmegenehmigung werde nun die Botschaft des Denkmals
konterkariert - so empfindet der Künstler. Die Behörde gab die
Genehmigung für den Bau eines 1,40 m hohen Zauns 6 m vorm Eingang des
Denkmals entfernt; genau vorm Eingang vom "Baum des Lebens".

Symbolisch bedeute die Barriere vorm Lebensbaum: er ist abgeschnitten
von seiner Quelle. Es wird also keinen Frieden bei uns geben und auch
keinen Frieden in Israel. Wie könnten wir nun das Denkmal mit dieser
völlig verkehrten Botschaft weiterbauen? - fragt Thomas Zieringer.
Alle Verhandlungsversuche scheiterten. Uns wurde das immaterielle
Recht auf die Integrität der Botschaft des Friedensmals nicht
zugestanden. Die Bauarbeiten sind zunächst gestoppt. Die ursprünglich
geplante Einweihungsfeier am 21. 3. 2012 ist abgesagt. Danach wird
eine Vereinssitzung entscheiden ob und wie es weitergeht, erklärt der
Initiator. "Frieden fange im Kleinen an" - wie wahr dieser Satz ist
zeige die gegenwärtige Entwicklung an der Friedensstätte selbst.

Pressekontakt:
Thomas Zieringer
post@friedensmal.de
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Tel. 06251 610 460