(Registrieren)

Weltwirtschaft im Dauerstress / Global Economic Outlook von Deloitte: Schuldenkrise sorgt für trübe Aussichten

Geschrieben am 25-10-2011

München (ots) - Der aktuelle Global Economic Outlook von Deloitte
sieht für 2012 eine deutliche Wachstumsverlangsamung in der
Euro-Zone, den besonders hoch verschuldeten Staaten droht sogar eine
Rezession. Die Aussichten für Deutschland wie auch Frankreich hängen
neben den Entwicklungen in Europa auch von der Nachfrage der
BRIC-Staaten ab: Solange hier kein Einbruch droht, wird die
Wirtschaft auch im nächsten Jahr weiterwachsen. Jedoch dürfte das
Wachstum in Deutschland die Ein-Prozent-Marke kaum überschreiten.
Insgesamt sind es vor allem zwei Faktoren, die einen negativen
Einfluss auf die stabileren Staaten der Euro-Zone haben - die
sinkende Nachfrage in den wichtigsten Exportmärkten sowie eine
generelle Vertrauenskrise, die sich auf die Binnennachfrage auswirkt.
Nahezu unausweichlich scheint ein Abrutschen der USA in eine
Rezession, während China sein Wachstum verlangsamt. Indien, das
mittelfristig ebenfalls von der Negativentwicklung der westlichen
Exportpartner betroffen ist, kämpft aktuell vor allem mit Inflation.
Japan hingegen steht vor einem konjunkturellen Zwischenhoch, ohne
seine grundlegenden strukturellen Probleme lösen zu können.

"Der Titel unseres Quartalsausblicks lautet dieses Mal 'Stressful
Times' - denn Risiken und Herausforderungen dominieren die gesamte
Weltwirtschaft. War in unserem Report zum dritten Quartal noch die
Rede von 'einer Krise', so ist es jetzt bereits eine Krisenkette",
kommentiert Dr. Elisabeth Denison, Director Corporate Development &
Strategy bei Deloitte.

Deutschland: Banger Blick auf die Exportmärkte

Selbst bei den getrübten Konjunkturprognosen steht Deutschland
bislang vergleichsweise gut da - die Wachstumsschätzung für das
laufende Jahr ist erst kürzlich von 2,6 auf 2,9 Prozent angehoben
worden. Die weitere Entwicklung hängt zu großen Teilen von der
Nachfrage in den Zielmärkten der exportorientierten deutschen
Wirtschaft ab: Neben den Staaten der Euro-Zone sind dies vor allem
die Schwellenländer. Verlangsamen sich dort Wachstum und Nachfrage,
macht sich dies schmerzhaft bemerkbar. Wahrscheinlich wird das
deutsche Wachstum im nächsten Jahr unter einem Prozent liegen.

EU: Stillstand und Vertrauenskrise

Als Teil der Euro-Zone trägt Deutschland die durch die
Schuldenkrise bedingten Risiken mit. Die mehrfache Erweiterung des
Rettungsschirms sowie die permanente Gefahr eines Bankrotts der
Schuldenstaaten sind Auslöser einer allgemeinen, länderübergreifenden
Vertrauenskrise. Diese wirkt sich auf die Wirtschaft aller EU-Länder
aus. Während das Wachstum der gesamten EU-Zone im Jahr 2011 noch bei
1,6 Prozent liegen wird, so steht für 2012 deutlich weniger zu
erwarten. Das betrifft nicht nur die Staaten der Euro-Zone, auch
Großbritanniens Wirtschaft wird in absehbarer Zeit nicht nennenswert
zulegen.

USA: Rezession noch in diesem Jahr?

Die USA sind für die EU und vor allem Deutschland ein wichtiger
Handelspartner. Entsprechend betrifft ihre Entwicklung auch die
heimische Exportwirtschaft. Die Zeichen stehen nicht gut für die
US-Ökonomie: Alles deutet auf eine kommende Rezession hin. Die
Arbeitslosenquote ist hoch, die Binnennachfrage entsprechend niedrig.
Den Banken droht ein Liquidity Crunch und das BIP liegt bei unter
zwei Prozent. Experten erwarten den Beginn einer Rezessionsphase noch
in diesem Jahr.

China, Indien, Brasilien: Inflationsangst und moderates
Wachstumstempo

Trotz aller Unterschiede haben aufstrebende Märkte wie in China,
Indien oder Brasilien ein gemeinsames Problem: die Inflation. Sie
bedroht die Existenz ganzer Bevölkerungsschichten und damit den
inneren Frieden. In China wird sich zudem das bis zuletzt hohe
Wachstum deutlich abschwächen, hinzukommen unter anderem die enormen
Schulden der Provinzregierungen, die den Bankensektor belasten. In
Indien scheint das Wachstum trotz steigender Zinsen (moderat) stabil,
jedoch sinken die privaten Investitionen und auch der
Dienstleistungssektor wächst kaum noch. In Brasilien hingegen scheint
die Inflation weniger bedrohlich: Hier sinken die Zinsen - dennoch
wird auch dort ein geringeres Wachstum erwartet.

Japan: Zwischenhoch in Sicht

Nach Jahren des Nullwachstums belebt sich durch die Aufbauarbeiten
vorübergehend die Konjunktur in Japan. Eine Belastung für den Export
ist hingegen der starke Yen. Steigende Verbrauchssteuern dämpfen die
Binnennachfrage. Dennoch kann Japan im Jahr 2012 stärker wachsen als
die EU oder die USA. Langfristig bestehen unverändert zahlreiche
Risiken, unter anderem bedingt durch die enormen Staatsschulden, die
Demografie sowie die hohe Sparquote.

"Wie sich die Schuldenkrise und die damit verbundene
Konjunkturflaute in der westlichen Hemisphäre entwickel wird, ist
derzeit schwer vorherzusagen. Viel hängt von einer nachhaltigen
Lösung für Europa ab. In der Zwischenzeit sind Schwellenländer die
wichtigsten Stützen der Weltwirtschaft - ob deren sich ebenfalls
abschwächendes Wachstum aber ausreicht, bleibt abzuwarten", schließt
Dr. Elisabeth Denison.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/NPdB7 zum
Download.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 182.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

© 2011 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.



Pressekontakt:
Isabel Milojevic
Leiterin Presse
Tel: +49 (0)89 29036 8825
imilojevic@deloitte.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

359637

weitere Artikel:
  • ErlebnisBauernhof: "Aufbruch zu Grünem Wachstum" / Transparenz und Dialog mit dem Verbraucher stehen im Mittelpunkt Berlin (ots) - Einer der attraktivsten Publikumsmagnete der Internationalen Grünen Woche Berlin 2012 ist erneut der ErlebnisBauernhof in Halle 3.2. Vom 20. bis 29. Januar ist die Aufklärung der Verbraucher über die zahlreichen Leistungen der Land- und Ernährungswirtschaft das Ziel der Initiatoren unter Federführung der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL). Bereits zum 13. Mal erklären über 50 Partner beispielhaft, anschaulich und transparent die landwirtschaftliche Produktionskette mit ihren vor- und nachgelagerten mehr...

  • Beseitigung der bei der Lyophilisierung üblichen Scale-up-Probleme: Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse von Prof. Antonello Baressi über die Lyophilisierung als kostenloses Webinar London (ots/PRNewswire) - Fragen, wie Lyophilisierungsprozesse optimiert und die üblichen Scale-up-Probleme beseitigt werden können, werden in der Entwicklungs-, Forschungs- und Fertigungsbranche häufig gestellt. Prof. Antonello Barresi, Dip. Scienza dei Materiali e Ingegneria Chimica Politecnico di Torino, beteiligt sich an der 2. Jahreskonferenz über Lyophilisierung für Biologika von Pharma IQ mit einem kostenlosen Webinar, das folgende Themen behandelt: - Charakterisierung Ihrer Systeme (Gerät, Behälter, Produkt) mehr...

  • Ohne Lottogewinn im Schloss wohnen? Camelot macht es möglich Hamburg (ots) - Das Hauswächterprinzip der Camelot Deutschland GmbH ist so einfach wie genial. Hauswächter sorgen durch Bewohnung für den Schutz leer stehender Gebäude, die zum Teil außergewöhnlich sind. Bewerbungen sind ab sofort möglich. "Hauswächter" könnte der neue Trend unserer Zeit werden. "Für knapp 200 Euro in einem Schloss, einer Burg oder einem leer stehenden Loft wohnen und dadurch die Immobilie vor Einbruch, Diebstahl, Vandalismus, Graffiti, illegaler Müllabladung oder gar Hausbesetzung beschützen - Camelot macht mehr...

  • Deutsch-ausländische Ehepaare: bei 14 % hat ein Partner den türkischen Pass Wiesbaden (ots) - In Deutschland waren im Jahr 2010 von insgesamt 18,2 Millionen Ehepaaren gut 1,2 Millionen (7 %) deutsch-ausländische Ehepaare. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen des Mikrozensus weiter mitteilt, hatte bei 14 % dieser binationalen Paare ein Partner die türkische Staatsangehörigkeit. Deutsche Frauen, die eine binationale Ehe führten, hatten am häufigsten einen türkischen Ehepartner (17 %), in 12 % der Fälle waren sie mit einem Italiener und zu 6 % mit einem Österreicher verheiratet. Die mehr...

  • Münchener Software Escrow Agent Deposix stellt sich mit Büro in den USA breiter auf / Pünktlich zur LES Jahreskonferenz in San Diego wird der neue Standort in Betrieb genommen München (ots) - Unter dem Namen Deposix USA LLC firmiert der Münchener Software Escrow Agent Deposix mit neuem US-Standort in Phoenix/USA. Ein erweitertes Team von erfahrenen Escrow-Experten wird sich um die Betreuung der bereits existierenden Kunden und die Akquise von Neukunden in den Vereinigten Staaten kümmern. Deposix unterstreicht damit die internationale Ausrichtung des Unternehmens, das aktuell Kunden in über 30 Ländern bedient. Diesem Globalisierungstrend wird mit dem zweiten Standort und einem professionellen Team in den mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht