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Eine Pressemitteilung des Rundfunkrats // WDR-Rundfunkrat: Vielfalt in der Sportberichterstattung sichern

Geschrieben am 10-10-2011

Köln (ots) - Der WDR-Rundfunkrat hat in seiner Klausurtagung am
5./6. Oktober 2011 in Münster eine Stellungnahme zur
Sportberichterstattung beschlossen. Vorangegangen war ein ganztägiges
Werkstattgespräch des Programmausschusses im Juli 2011, an dem die
Verantwortlichen der Sportprogramme des WDR und der ARD sowie
Spitzenvertreter der NRW-Sportverbände teilnahmen. Den Vorsitz hatte
Petra Kammerevert, die Vorsitzende des Programmausschusses.

Ruth Hieronymi, die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, erklärt zur
besonderen Bedeutung der Sportberichterstattung: "Der Sport erfüllt
eine wichtige gesellschaftspolitische und gesellschaftsintegrative
Funktion und die Berichterstattung über sportliche Ereignisse gehört
zum Grundversorgungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Sport in seiner Vielfalt und in seiner gesamten Breite abzubilden,
ist deshalb auch ein Bestandteil des Programmauftrags von WDR und
ARD."

"Da die Weiterentwicklung und Verbesserung der
Sportberichterstattung entscheidend vom Dialog zwischen dem WDR und
den NRW-Sportverbänden abhängt, sollte dieser kontinuierlich
intensiviert und fortgeführt werden", so die Vorsitzende des
Programmausschusses, Petra Kammerevert. "In diesem Sinne hat das
Werkstattgespräch einen wichtigen Beitrag geleistet."

Um die große Bandbreite der Sportarten in NRW noch stärker
darstellen zu können, wird unter anderem empfohlen, diese den
Zuschauerinnen und Zuschauern auch über spannende Geschichten rund um
den Sport näher zu bringen. Ebenfalls sollte das Internet aufgrund
seiner zunehmenden Nutzung noch stärker für die
Sportberichterstattung eingesetzt werden.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie nachstehend und unter
www.wdr-rundfunkrat.de.

Besuchen Sie auch die Seite des Rundfunkrats im Internet:
www.wdr-rundfunkrat.de

Einstimmig vom WDR-Rundfunkrat in der 532. Sitzung am 5./6.
Oktober 2011 verabschiedet

Stellungnahme des Programmausschusses des WDR-Rundfunkrats im
Anschluss an das Werkstattgespräch "Sportberichterstattung"
___________________________________________________________________

Der Programmausschuss hat sich in seinen Beratungen immer intensiv
mit der Sportberichterstattung der Programme des WDR und der ARD
befasst. Um diese Beratungsergebnisse zu vervollständigen, hat sich
der Programmausschuss dazu entschlossen, die Debatte in einem
Werkstattgespräch zur "Sportberichterstattung" fortzuführen und zu
vertiefen. Bei den Werkstattgesprächen handelt es sich um
monothematische Veranstaltungen, die abseits von den üblichen
Sitzungsregularien stattfinden. Beim Werkstattgespräch
"Sportberichterstattung" nahmen Programmverantwortliche der
Sportprogramme des WDR und der ARD, eine ehemalige
Leistungssportlerin, die heute Funktionen in der Deutschen Sporthilfe
innehat, sowie Vertreterinnen und Vertreter von NRW-Sportverbänden
teil. Der Sport erfüllt eine wichtige gesellschaftspolitische und
gesellschaftsintegrative Funktion. Die Berichterstattung über
sportliche Ereignisse gehört daher aus gutem Grund zum
Grundversorgungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sport
in seiner Vielfalt und in seiner gesamten Breite abzubilden, ist
somit Bestandteil des Programmauftrags von WDR und ARD. Gegenstand
des Werkstattgesprächs bildete die gesamte Sportberichterstattung im
WDR und in der ARD. In der Diskussion wurde daher eine Unterscheidung
zwischen der Sportberichterstattung im WDR Fernsehen und WDR-Hörfunk,
im Ersten und in den anderen Dritten Programmen sowie im
Telemedienangebot sportschau.de vorgenommen. Als wesentliche Ziele
des Werkstattgesprächs wurden die Herausarbeitung und Vermittlung von
Hintergründen und Zusammenhängen der Sportberichterstattung sowie die
Sensibilisierung und Erörterung der vielseitigen Probleme, die der
Sportberichterstattung zu Grunde liegen, formuliert. Ausdrücklich war
aber auch eine Diskussion über die Wünsche und Anregungen aus den
Sportverbänden gewünscht. Eine Kosten-Debatte wurde ausdrücklich
nicht geführt.

Die intensive Diskussion führte zu folgenden wesentlichen
Ergebnissen:
- Das Werkstattgespräch hat einen großen Beitrag dazu
geleistet, das wechselseitige Verständnis für die
Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche der Sportverbände
einerseits und die programmgestalterischen
Herausforderungen und Erfordernisse im WDR und in der ARD
andererseits zu erhöhen.

- Die Sportberichterstattung Hörfunk und Fernsehen
unterliegt ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten,
Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten. Diese bedingen,
dass nicht immer alle Programmvorhaben umsetzbar sind,
auch wenn auf Seiten der öffentlich-rechtlichen Sender der
Wille und die Bereitschaft durchaus vorhanden sind.
- Sportberichterstattung gehört als wesentlicher Bestandteil
zum Programmauftrag von ARD und WDR. Die Tatsache, dass
Sport bei den öffentlich-rechtlichen Programmen auch als
'Türöffner' fungiert, ist ein nicht zu vernachlässigender
positiver Nebeneffekt. So erreicht 'Liga Live' auf WDR 2
am Samstagnachmittag auch solche Hörerinnen und Hörer, die
sonst nicht zur Stammhörerschaft des WDR bzw. WDR 2
zählen. Durch die Fußball- und Sportberichterstattung
werden Hörerinnen und Hörer auch auf die anderen Programme
des WDR aufmerksam. Zudem erreichen Sportprogramme ein
jüngeres Publikum. Gleiches gilt für die Sportsendungen
und Live-Übertragungen im WDR Fernsehen und im Ersten.
- Da eine 1:1 Sportberichterstattung und reiner
Sport-Terminjournalismus das Publikum der ,Lokalzeiten'
und der ,Aktuellen Stunde' kaum ansprechen, wird Sport in
diesen Magazin-Sendungen in anderer Form abgebildet. Die
Zuschaueransprache funktioniert bei diesen Formaten über
Geschichten rund um den Sport, z.B. herausragende
Protagonisten, ungewöhnliche Fan-Projekte, Trendsportarten
etc.. Für entsprechende Themen-Hinweise seitens der
Verbände sind die Redaktionen immer dankbar.
- Sportberichterstattung und Live-Übertragungen jenseits des
Fußballs finden je nach Sportart nur bedingt ein größeres
Publikum. Für die Sportberichterstattung sind zunehmend
spannende Geschichten rund um den Sport, Protagonisten und
besondere Projekte von besonderem Interesse. Dies gilt
insbesondere für eine Abbildung des Sports in den
Regionalmagazinen von WDR Fernsehen.
- Das Internetangebot sportschau.de zeichnet sich durch
seine breite Sportberichterstattung aus. Neben den
populären Sportarten wie Fußball und Formel 1 bildet das
Angebot auch den Breiten- und Behindertensport sowie viele
Randsportarten ab.
- Zudem sind Sportübertragungen in den Programmen des WDR
und der ARD auch für die Sportförderung von großer
Bedeutung. Denn Berichterstattung schafft Aufmerksamkeit.
Diese wiederum vereinfacht es Organisationen wie der
Deutschen Sporthilfe, Sponsoren für die Förderung von
Nachwuchssportlerinnen und -sportlern zu generieren.

Aus den Ergebnissen des Werkstattgesprächs ergeben sich folgende
Empfehlungen an den WDR und die Sportverbände in NRW:
- WDR Fernsehen und WDR-Hörfunk müssen sich bei der
Sportberichterstattung möglichst breit aufstellen. Sport
ist Vielfalt, die sich auch in der Berichterstattung
widerspiegeln muss. Ziel muss sein, die Potentiale der
Sportberichterstattung auch für die Sportarten jenseits
des Fußballs vollständig auszuschöpfen. So wird angeregt,
darüber nachzudenken, in WDR Fernsehen in 'Bundesliga am
Sonntag' neben dem Fußball auch andere Sportarten
aufzunehmen (zum Beispiel Eishockey mit vier
nordrhein-westfälischen Vereinen in der Ersten Liga,
Handball, Basketball, aber auch interessante
Randsportarten, die vorgestellt werden könnten). Auch über
eine Verlängerung von Sendezeiten, zum Beispiel bei 'sport
inside' sollte nachgedacht werden.
- NRW ist das Fußballland schlechthin. Der Fußball nimmt in
NRW eine wichtige gesellschaftliche Funktion war und
spielt im Leben der Menschen nach wie vor eine große
Rolle. Dem muss auch das Programm des WDR gerecht werden.
Daher kann es nicht der richtige Weg sein, über die
Reduzierung der Fußballberichterstattung neue Sendezeiten
für andere Sportarten zu schaffen. Vielmehr müssen
Möglichkeiten gefunden werden, andere Sportarten mehr zu
berücksichtigen, ohne gleichzeitig den Fußball zu
vernachlässigen.
- Randsportarten, die sich nicht für eine
Live-Berichterstattung eignen, können im Rahmen von
Rückblicken präsentiert werden.
- Aufgrund der zunehmenden Nutzung des Internets sollte
dieses Medium noch stärker genutzt werden, um die Vielfalt
des Sports abzubilden. Hierbei sollten alle Möglichkeiten
überprüft werden, die zum Ausbau der
Sportberichterstattung beitragen könnten, wie
beispielsweise das Streamen von Sportereignissen.
- Die Sportverbände sollten ihrerseits überlegen, wie "ihr"
Sport fernseh- und hörfunkaffiner gestaltet werden kann,
beispielsweise durch Änderungen in der Wettkampfplanung
und im -ablauf. Dadurch könnte die große Bandbreite der
Sportarten in NRW besser abgebildet werden. Zudem kann so
die Beliebtheit von Sportarten, die in der Zuschauergunst
noch keine besondere Rolle einnehmen, erhöht werden.
Hierzu bedarf es des Mutes, bestimmte Sportarten in der
Berichterstattung einfach einmal auszuprobieren.
- Den Verbänden ist zu empfehlen, besonders mit den jeweils
zuständigen WDR-Regionalstudios in einen Dialog
einzutreten und einen engen Austausch zu pflegen.
- Die Sportverbände sollten versuchen, die Einzelinteressen
ihrer jeweiligen Sportarten noch näher an die
Sportredaktionen heranzuführen. Bei der hohen Anzahl von
Sportterminen in NRW müssen die Redaktionen von den
Verbänden auf die besonderen Termine, Events oder
Geschichten rund um den Sport, die sich beispielsweise auf
Protagonisten oder Projekte beziehen können, hingewiesen
werden.
- Im Austausch zwischen WDR und Verbänden sollte nach
Möglichkeiten gesucht werden, über den Fußball hinaus die
Vielfalt und Breite des Sports in NRW in den Programmen
des WDR sichtbar zu machen.
- Die Idee des WDR, den Digitalkanal EinsFestival zukünftig
auch für die Sportberichterstattung zu nutzen, um
insbesondere kleine Sportevents abbilden zu können, wird
begrüßt.
- Eine Weiterentwicklung und Verbesserung der
Sportberichterstattung wird entscheidend vom Dialog
zwischen WDR und Verbänden abhängen. Dieser sollte
fortgeführt und intensiviert werden. Es wird angeregt,
einen runden Tisch zwischen WDR und Sportverbänden
einzurichten, der regelmäßig stattfinden und zum
intensiveren Austausch beitragen soll.



Pressekontakt:
Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats
Appellhofplatz 1
50667 Köln
E-Mail: rundfunkrat@wdr.de
Tel: 0221/220-5600


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