(Registrieren)

2. Deutscher Bauwirtschaftstag am 29. September 2011 in Berlin: Schneider fordert höhere Investitionen und faire Rahmenbedingungen für die Branche

Geschrieben am 29-09-2011

Berlin (ots) - Anlässlich des 2. Deutschen Bauwirtschaftstages
forderte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft,
Karl-Heinz Schneider, vor rund 700 Gästen höhere Investitionen in
Deutschland. "Trotz hoher Steuereinnahmen wird zu wenig investiert.
Straßen und öffentliche Einrichtungen sind in einem erbärmlichen
Zustand. Unsere Infrastruktur, einst unser Vorzeigeobjekt für den
Wirtschaftsstandort Deutschland, wird den steigenden Anforderungen
nicht mehr gerecht und verrottet. Marode Kitas, Schulen und
Turnhallen sind eine Schande für unser Land."

Schneider postulierte vor allem Anreize, um ein vielfaches höhere
private Investitionen auszulösen, denn ansonsten sei der
energiepolitische Umbruch, in dem Deutschland sich befinde, nicht zu
stemmen. Dazu zählt für die mittelständische Bauwirtschaft die
Städtebauförderung. Hier löse ein Fördereuro des Bundes 17 Euro
zusätzlich öffentliche wie private Investitionen aus. Dazu zählte
Schneider aber auch die energetische Gebäudesanierung. Schneider
forderte die Einleitung eine Vermittlungsverfahrens zum Gesetz über
die steuerliche Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an
Wohngebäuden, um den Investitionsattentismus schnellst möglich wieder
aufzulösen. Denn im ersten Halbjahr 2011 waren in Erwartung einer
steuerlichen Förderung rund 60 % weniger Förderanträge bei der KfW
eingegangen. Schneider kritisierte die Haltung der Politik, den
schwarzen Peter zwischen Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung hin
und her zu schieben.

In seiner mit viel Beifall bedachten Rede ging Schneider auch auf
die bestehenden Wettbewerbsverzerrungen ein und kritisierte, dass
sich z.B. kommunale Unternehmen als Wettbewerber auf dem Baumarkt
tummelten, obwohl sie keine Umsatzsteuer abführen müssten. Ähnliches
gelte für gemeinnützige Unternehmen, die staatliche Förderung
erhielten. Aber auch Unternehmen aus den MOE-Staaten, die seit dem 1.
Mai diesen Jahres in Deutschland tätig seien, hätten einen
Kostenvorteil von rund 40 %, da sie in ihren Heimatländern steuer-
und sozialversicherungspflichtig seien.

Schneider wörtlich: "Wir haben nichts gegen Wettbewerb; er ist das
Salz in der Suppe unserer Marktwirtschaft. Aber wir bestehen auf
fairen und gleichen Regeln für alle Marktteilnehmer."

Schneider kritisierte zudem, dass jede Regierung verspreche, die
Betriebe von unnötiger Bürokratie zu entlasten, dass aber in aller
Regel nichts passiere. Er schlug daher als aktuelles Beispiel vor,
die Vorfälligkeit der Rentenversicherungsbeiträge zurückzunehmen.
Diese war 2005 eingeführt worden und hatte im Januar 2006 auf einen
Schlag 20 Mrd. Euro in die Rentenkasse gespült. Dieser Schritt war
angesichts von 5 Mio. Arbeitslosen notwendig geworden.

Nachdem es heute 2 Mio. Arbeitslose weniger gebe, sei es an der
Zeit "dieses bürokratische Monster rückgängig zu machen", so
Schneider. Gerade die Bauwirtschaft, wo auf Stundenlohnbasis
abgerechnet werde, bedeute diese Vorfälligkeit enorm viel Bürokratie.

Zum Schluss seiner Rede betonte Schneider die Bedeutung der
Bauwirtschaft für die deutsche Wirtschaft: "Wir sind die stärkste
Einzelbranche unserer Volkswirtschaft, wir sind der größte
Arbeitgeber in Deutschland. Wir tragen 4 % zum Bruttoinlandsprodukt
bei - und das ist mehr als jede der übrigen Branchen, mehr als die
Metall- und KfZ-Industrie zusammen, mehr als die Chemische
Industrie."

Die mittelständischen Unternehmen des deutschen Bau- und
Ausbauhandwerks seien Inhaber geführt und oft seien vielen
Jahrzehnten in Familienbesitz. Daher trügen die Unternehmer auch die
Verantwortung für jede einzelne Entscheidung in ihrem Unternehmen.
"Die Bauwirtschaft ist für die Zukunft gut aufgestellt. Wir haben
junge, qualifizierte und hoch motivierte Nachwuchshandwerker. Wir
sind die Wirtschaftsmacht von nebenan! Und: Auch die von morgen! Denn
wir gestalten den Umbau Deutschlands, wir bauen die Zukunft!" So
Schneider abschließend.



Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Bauwirtschaft
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

355255

weitere Artikel:
  • Wem vertrauen Sie eigentlich noch? / ISM-Dozenten erforschen Vertrauensverlust in der Gesellschaft Dortmund (ots) - Lebensmittel, die ungesund sind; Politiker, die sich nicht mehr an ihre Wahlversprechen erinnern können; Banken, die das Geld der Anleger verspielen und Berühmtheiten mit dunklen Affären - das sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, dass in den letzten Jahren in allen Bereichen viel Vertrauen verspielt wurde. Warum passiert dies? Warum "trauen wir heute keinem mehr über den Weg"? Die ISM-Dozenten Prof. Dr. Ralf Brickau und Alex Kreikenberg erklären, wieso es zum Vertrauensverlust in der Gesellschaft kommt. Gerade mehr...

  • Ministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff zur Entwicklung des BIP: Sachsen-Anhalts Wirtschaft ist im Konzert der Länder tonangebend Magdeburg (ots) - "Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt brummt. Mit einem preisbereinigten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 4,5 Prozent im ersten Halbjahr 2011 konnte Sachsen-Anhalt nicht nur mit einem höheren Wachstum als im Bundesdurchschnitt aufwarten, sondern auch mit der höchsten Wachstumsrate aller ostdeutschen Bundesländer. Die Wirtschaft Sachsen-Anhalts ist damit im Konzert der Bundesländer tonangebend. Ich freue mich sehr, dass sich der Trend, der bereits im zweiten Halbjahr 2010 sichtbar geworden war, ungebrochen fortsetzt, mehr...

  • TextilWirtschaft: Adidas-Gruppe bleibt vorn, gefolgt von Esprit und Bestseller / Aktuelles Ranking der umsatzstärksten europäischen Bekleidungsanbieter Frankfurt/Main (ots) - Die europäische Bekleidungsindustrie ist im Aufwind. Dies zeigt das aktuelle Umsatzranking der TextilWirtschaft (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main), in dem die 129 größten europäischen Bekleidungsanbieter gelistet sind. Zusammen haben sie im Jahr 2010 rund 59 Milliarden Euro Umsatz mit Bekleidung, Wäsche und textilen Accessoires erzielt. Das sind etwa 4 Milliarden Euro mehr als 2009. Wie auch im Vorjahr wird die Rangliste von der Adidas-Gruppe angeführt, die mit Bekleidung rund 5,4 Milliarden mehr...

  • Premiere in NRW - erstes Elektro-Taxi von Mark-E rollt in Hagen (mit Bild) Hagen (ots) - - ENERVIE Gruppe treibt Engagement im Bereich "E-Mobility" voran - Tochtergesellschaft Mark-E stellt Elektro-Taxi zur Verfügung - Zweites "E-Taxi" deutschlandweit - Zwei weitere Stromtankstellen in Hagen geplant Die ENERVIE Gruppe, einer der größten regionalen Energiedienstleister in NRW mit Sitz in Hagen, treibt über ihre Tochtergesellschaft Mark-E das Engagement im Bereich "E-Mobility" weiter voran: Das Unternehmen stellt ab sofort der Taxigenossenschaft Hagen ein Elektroauto vom Typ Mitsubishi "i-MiEV" mehr...

  • EXPO REAL in München: Ministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff besucht wichtigste deutsche Messe für Gewerbeimmobilien Magdeburg (ots) - Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff wird am nächsten Dienstag den Gemeinschaftsstand des Landes auf der wichtigsten deutschen Fachmesse für Gewerbeimmobilien, der EXPO REAL in München, besuchen. Dort präsentieren sich insgesamt 17 Aussteller des Landes, darunter die Wirtschaftsfördergesellschaften zahlreicher Kommunen, das Virtual Development and Training Centre (VDTC) des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF sowie die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht