| | | Geschrieben am 12-09-2011 Börsen-Zeitung: Da wächst nichts, Kommentar von Peter Olsen zu Suzukis Aufkündigung der Allianz mit Volkswagen
 | 
 
 Frankfurt (ots) - Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört." Das
 sagte Altkanzler Willy Brandt am Tag nach dem Mauerfall 1989. In
 einem profanen Fall aus dem Wirtschaftsleben von heute, Volkswagen
 und Suzuki, bleibt hingegen nur festzustellen: Da wächst nichts, rein
 gar nichts ... Dabei hatte es Ende 2009 so einvernehmlich begonnen.
 Die gerade aus dem GM-Einfluss entlassene Suzuki findet in Volkswagen
 einen global agierenden Partner, der sich zugleich auch für 1,7 Mrd.
 Euro zu 19,9% an dem japanischen Kleinwagenspezialisten beteiligt.
 Alles schien in Butter, doch irgendwie hatten die ungleichen Partner
 offenbar unter ihrer Verbindung völlig verschiedene Dinge verstanden.
 
 Im deutschen Vertragsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches gibt es
 für diesen Irrtum die Anfechtungsmöglichkeit (Paragraph 119,1). Die
 Sache hat nur den Pferdefuß, dass dann auch ein Schadenersatz für die
 Gegenseite fällig ist. VW hat eine Verletzung des
 Kooperationsvertrages durch Suzuki moniert, Suzuki will daraufhin die
 Kooperation beenden und ihre Aktien zurück, VW dagegen hält an dem
 finanziell lukrativen Anteil fest und gibt sich weiter an einer
 Kooperation mit den Japanern interessiert.
 
 Was also tun, wenn der eine die Partnerschaft partout nicht will,
 der andere den widerspenstigen Partner aber so leicht nicht aus der
 Vertragspflicht entlassen will? Warum halten die Wolfsburger an einer
 Konstruktion fest, die - vor allem kulturell - nicht trägt?
 
 Klar ist, für Suzuki ist eine Verbindung mit einem großen und
 potenten Player für das eigene Überleben bedeutender als für
 Volkswagen das bei Suzuki vermutete Kleinwagen-Know-how. Über
 Kleinwagen-Know-how verfügen auch andere - in Europa beispielsweise
 Fiat, Renault und Peugeot -, aber einen Marktanteil von 50% im
 Wachstumsmarkt Indien hat nur Suzuki mit dem Partner Maruti zu
 bieten.
 
 Volkswagen hat mit der Minderheitsbeteiligung bei Suzuki den Fuß
 in der Tür. Zwar verzichtete man auf einen Sitz im Verwaltungsrat,
 aber für etwaige neue Bündnisüberlegungen von Suzuki wirkt das
 VW-Engagement wie ein Bremsklotz. Diesen zu beseitigen liegt
 natürlich im Interesse von Suzuki. Das aber dürfte Zeit und Geld
 kosten.
 
 Zeit und Geld, um den wahrscheinlichen Ausfall Suzukis als
 Türöffner für Indien und als Kleinwagenexperten zu ersetzen, hat auf
 jeden Fall Volkswagen. Denn bis zu einer Lösung wird das
 Nichtverhältnis zu Suzuki für Wolfsburg als Finanzbeteiligung keine
 Last bedeuten.
 
 (Börsen-Zeitung, 13.9.2011)
 
 
 
 Pressekontakt:
 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 069--2732-0
 www.boersen-zeitung.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 351848
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Clyde Broadcast unterzeichnet auf IBC 2011 bedeutenden Vertrag mit DAAR Communications Amsterdam (ots/PRNewswire) - 
 
   Nachdem das schottische Clyde Broadcast und der afrikanische 
Medienriese DAAR Communications in diesem Jahr bereits mehrfach 
Verhandlungen geführt hatten, werden die beiden Unternehmen auf der 
diesjährigen IBC nun einen Vertrag für die Ausstattung 16 digitaler 
Radiosender in Nigeria abschliessen. Der Wert des Vertrags beläuft 
sich auf insgesamt eine Million Euro. 
 
   Brian Rowan, Sales Director bei Clyde Broadcast: "DAAR ist einer 
der führenden unabhängigen Medienkonzerne Afrikas. Ihm gehören Marken 
wie mehr...
 
Valeritas gibt Finanzierungsrunde von 150 Mio. Dollar bekannt Bridgewater, New Jersey (ots/PRNewswire) - 
 
                    -- Welsh, Carson, Anderson & Stowe führten die 
         Finanzierungsrunde und haben eine Kontrollbeteiligung an Valeritas 
 
                 -- Finanzierungsrunde unterstützt die Vermarktung der 
      V-Go(TM) Einwegvorrichtung zur Insulinverabreichung, die in erster Linie 
         für insulinpflichtige erwachsene Typ-2-Diabetiker konzipiert ist 
 
   Valeritas, Inc., ein Medizintechnikunternehmen mit Schwerpunkt 
auf Entwicklung und Vermarktung innovativer Lösungen für die mehr...
 
Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Geldmarktpolitik: Bielefeld (ots) - Die Börsenkurse fallen, die Griechen streiken,  
die Euro-Skeptiker bestimmen die Debatte - wohin führt das alles? Wie 
kommen wir da heraus? Wenn schon kein Mensch mehr, so scheint es, den 
Überblick behalten kann, dann sollte es doch wenigstens eine  
Ansammlung von Experten unter einem ordentlichen, von der  
Europäischen Union legitimierten Dach können. Ein Kandidat hat sich  
aus deutscher Sicht endgültig verabschiedet, diese Institution zu  
sein: die Europäische Zentralbank (EZB). Sie ist nicht plötzlich aus  
dem Rennen mehr...
 
WAZ: Das Ende der Elektro-Euphorie
 - Kommentar von Gerd Heidecke Essen (ots) - China galt bis vor wenigen Wochen als Antreiber in  
Sachen Elektromobilität, um den Rückstand gegenüber den etablierten  
Autoindustrienationen mit einem großen Sprung aufholen zu können.  
Dann schrieb der chinesischer Ministerpräsident Wen Jiabao im August  
in der Parteizeitung: "Ich bin nicht sicher, ob Elektroautos sich  
letztlich durchsetzen." Im Augenblick scheint in Sachen Batterieauto  
das vor zwei Jahren Richtung Euphorie ausgerückte Pendel ungebremst  
zurück zu schwingen. Zu teuer, zu kleiner Aktionsradius sind die mehr...
 
Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Karmann Osnabrück (ots) - Unbegreifliches Taktieren 
 
   Der Streit um die Karmann-Millionen ist leicht verständlich, und  
dennoch unbegreiflich. Es geht um die gewaltige Summe von 180  
Millionen Euro, die verständlicherweise Begehrlichkeiten weckt: bei  
den 7000 Gläubigern, bei den Gesellschaftern, und bei vielen  
beteiligten Anwälten, die sich bei diesem Streitwert ein saftiges  
Honorar erhoffen. Das alles ist verständlich. Unbegreiflich ist aber, 
warum die Karmann-Gesellschafter ihren Widerstand nicht aufgeben und  
stärker zu einer Lösung des mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |