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Der Motor der Weltwirtschaft wird 100: Das Jubiläum der Luftfracht in Deutschland (mit Bild)

Geschrieben am 18-08-2011

Frankfurt (ots) -

In der Geschichte der Luftfahrt ist es vielleicht nicht mehr als
eine Fußnote. Für die Logistik in Deutschland aber ist der 19. August
1911 die Geburtsstunde des Gütertransports per Flugzeug. Von einer
Graspiste in Berlin-Johannisthal hob an diesem Tag eine einmotorige
Harlan mit Ziel Frankfurt an der Oder ab, die ausschließlich Fracht
an Bord hatte. Es waren druckfrische Exemplare der Berliner
Morgenpost. Die Ladung sollte symptomatisch sein für die Entwicklung
der Luftfracht in den nächsten 100 Jahren.

Nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Printmedien sind ein
verderbliches Produkt. Wie Rosen aus Kenia oder Hummer aus Kanada.
Handys aus China oder Mode aus Bangladesch würden viel zu lange
teures Kapital binden, wären sie per Schiff unterwegs. Wenn, wie nach
der Reaktor-Katastrophe in Fukushima im März dieses Jahres oder bei
der aktuellen Hungerkatastrophe in Ostafrika schnelle Hilfe
erforderlich ist, sind vor allem Frachtflugzeuge gefragt. Die
Globalisierung der Weltwirtschaft mit der Aufteilung von
Produktionsstandorten wäre ohne den schnellen und zuverlässigen
Transport von Gütern weltweit nicht möglich gewesen. Die
Arbeitsteilung steht längst in einem Abhängigkeitsverhältnis zur
Luftfracht. Ohne Luftfracht würde der Welthandel nicht mehr
funktionieren.

Zwar werden vom Gewicht her betrachtet weltweit weniger als ein
Prozent aller produzierten Güter in Flugzeuge verladen, gemessen an
ihrem Wert sind es aber 35 Prozent. Was gut, teuer und druckfrisch
ist, reist meist an Bord von reinen Frachtflugzeugen oder im Bauch
von Passagier-Jets. So war es mit der Berliner Morgenpost im Jahr
1911. Und noch heute verlädt Lufthansa Cargo trotz der Konkurrenz
durch elektronische Medien im Jahr noch immer rund 2300 Tonnen
Zeitungen und Zeitschriften. Das sind umgerechnet etwa 25
vollbeladene Großraumflugzeuge.

Der Siegeszug der Luftfracht hatte im November 1910 in den USA
begonnen. Ein cleverer Geschäftsmann hatte bei den Gebrüdern Wright
ein Flugzeug gechartert und ließ für 5000 Dollar zehn Ballen Seide
von Dayton/Ohio in das 100 Kilometer entfernte Columbus fliegen. Der
erste kommerzielle Luftfrachtspediteur in Deutschland war die 1917
gegründete Deutsche Luftreederei (DLR). Sie flog zunächst Zeitungen
von Berlin nach Weimar, ab 1919 kam auf derselben Strecke Luftpost
dazu. Die 1926 gegründete Luft Hansa, die Vorgängerin der heutigen
Lufthansa AG, beförderte schon im ersten Jahr ihres Bestehens 258
Tonnen Luftfracht. Bereits zwei Jahre später richtete sie den ersten
Luftfrachtspezialdienst ein und flog Metropolen wie London und Paris
an. Europa rückte erstmals näher zusammen - und driftete mit dem
Zweiten Weltkrieg wieder auseinander. Luftfracht bedeutete in den
Kriegsjahren Munitionstransport, Materialtransport,
Lebensmitteltransport und Verletztentransport. Später, 1948 bis 1949,
vollbrachte die Luftfracht die größte logistisch-humanitäre Leistung
ihrer Geschichte: Die Berliner Luftbrücke. 15 Monate lang wurden
knapp zwei Millionen Menschen in der damals geteilten Stadt vom
amerikanischen und englischen Militär aus der Luft versorgt.

Als 1955 die neugegründete Lufthansa ihren Flugbetrieb wieder
aufnahm, erkämpften sich die Fracht-Experten schon bald ihren Platz
im Unternehmen. Ab 1956 wurden innerdeutsche Frachterflüge
durchgeführt, 1957 startete der Nur-Frachter-Dienst über den
Nordatlantik und 1969 verfügte Lufthansa über das größte
Frachtstreckennetz der Welt.

Ein Meilenstein in der Geschichte der Luftfracht war das Jahr
1972: Als erste Fluggesellschaft weltweit hatte Lufthansa Cargo mit
der Boeing 747F das größte Frachtflugzeug der Welt bestellt und im
April 1972 mit dem Flug nach New York in Betrieb genommen. An Bord
war eine komplette Fabrik mit 25 elektronisch gesteuerten
Rundstrickmaschinen samt Zubehör für ein Unternehmen in den USA. Am
New Yorker JFK Airport hatte Lufthansa bereits ein Jahr zuvor ein
eigenes Fracht-Terminal errichtet. 1982 eröffnete Lufthansa Cargo
dann am Frankfurter Flughafen ihr für damalige Verhältnisse
hochmodernes Cargo Center. Die für 250 Millionen Mark geplante und
errichtete Anlage war für bis zu 19 Millionen Frachtstücke pro Jahr
ausgelegt.

Ein Jahrhundert ist vergangen, seit in Deutschland erstmals Fracht
in einem Flugzeug transportiert wurde. Inzwischen ist längst
unbestritten: Ohne Luftfracht kein Welthandel, ohne Luftfracht kein
Wohlstand. Und der Boom hält an. Allein zwischen 2001 und 2010 legte
der Luftfrachttransport nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
um 80,7 Prozent zu.

Und der Blick in die Zukunft sieht positiv aus. Nach einer Studie
des Flugzeugherstellers Boeing wird der Luftfrachtverkehr in den
nächsten zwei Dekaden jährlich um 6,2 Prozent wachsen. Für die
weltweite Frachtflotte sagt Boeing in den kommenden 20 Jahren eine
Verdoppelung von derzeit 1766 auf dann 3456 Frachtflugzeuge voraus.



Pressekontakt:
Lufthansa Cargo AG
Unternehmenskommunikation
Nils Haupt
Tel.: +49 69-696-91123
Fax: + 49 69-696-91185
nils.haupt@dlh.de
www.lufthansa-cargo.com


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