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tz München: Indiana Jones sattelt um: tz-Interview mit Harrison Ford

Geschrieben am 09-08-2011

München (ots) - Er ist lässig, er ist cool und er lässt noch immer
die Frauenherzen höherschlagen. Trotz seiner 69 Jahre. Indiana Jones
Harrison Ford schlenderte am Montag bei der Premiere seines neuen
Films Cowboys and Aliens in Berlin gemeinsam mit Kollege und
Bond-Darsteller Daniel Craig sowie  Film-Partnerin Olivia Wilde
entspannt über den roten Teppich (Filmstart in Deutschland: 25.
August). Vor dem Sony Center plauderte der Hollywoodstar hier, gab da
ein Autogramm. Sein bekannt verschmitztes Lächeln unter der
Pilotenbrille, den jugendlichen Stecker im Ohr - und schon lag ihm
die Menge zu Füßen. Wer es von deN mehr oder weniger prominenten
Premierengästen zum Filmschauen ins Kino schaffte, bekam von den
Darstellern da kaum mehr was mit. Die machten sich im Privatjet schon
wieder vom Acker. tz-Hollywood-Korrespondent Dierk Sindermann hat
sich Harrison Ford bereits vor seinem Berlin-Trip für ein Interview
geschnappt:

Sie haben den Part des (wenn auch grantigen) Helden gepachtet.
Doch in der Science Fiction/Western-Kombination Cowboys & Aliens
satteln Sie um. Sie sind ein Fiesling. Nach eigener Beschreibung
"arrogant, streitsüchtig und eigensinnig". Was soll denn die Welt
über den geliebten Indie denken?

Harrison Ford: Endlich mal was anderes. Genau deshalb wollte ich
die Rolle.

Hoffentlich sagt da niemand: "Indie setzt sich aufs hohe Ross."

Ford: Die sollen besser sagen, dass ich ein Herz für Pferde habe.
Nach dem Dreh habe ich die beiden, die ich und Daniel Craig im Film
reiten, gekauft. Sie sind jetzt auf meiner Farm in Wyoming mit meinen
beiden anderen Pferden und genießen ihre Rente.

Das könnten Sie in Ihrem Alter auch schon. Warum arbeiten Sie
noch?

Ford: Weil es mir Spaß macht. Ich finde meinen inneren Frieden,
wenn ich vor der Kamera stehe. Deshalb will ich so lange arbeiten,
wie es geht.

Ob "Indiana Jones" oder "Krieg der Sterne", werden Sie manchmal
nostalgisch, wenn Sie an alte Paraderollen denken?

Ford: Ich neige nicht zur Nostalgie. Ich drehe Filme, weil es ein
gut bezahlter Job ist. Ich bin nicht materialistisch, aber ich weiß
auch, wie es ist, wenn man kein Geld hat. Ich schätze es sehr, dass
ich einen Beruf habe, den ich mag und der mich seit 30, 40 Jahren gut
leben lässt.

Sie halten für Ihren Job freiwillig die Knochen hin, weil Sie sich
nicht durch Stuntleute ersetzen lassen.

Ford: Für mich sind körperlich herausfordernde Szenen keine
Stunts. Laufen, springen, reiten und stürzen - das kann ich noch ganz
gut allein.

In Cowboys und Aliens haben Sie einen missratenen Sohn, weil sie
als Vater versagt haben. Haben Sie bei Ihren eigenen Kids alles
richtig gemacht?

Ford: Niemand ist perfekt. Ich habe mein Bestes gegeben, um mit
gutem Beispiel voranzugehen und meine Kinder in dem zu unterstützen,
was sie im Leben machen wollen. Es war mir sehr wichtig, dass sie
gute Menschen werden.

Wie wird man ein guter Mensch?

Ford: Wie philosophisch hätten Sie es denn gern? Grundsätzlich
durch Herausforderungen, Verantwortung übernehmen und hartes
Arbeiten. Familie hilft auch. Meine Frau versucht, mich ständig zu
verbessern (lacht).

Calista Flockhart hat einen Sohn mit in die Ehe gebracht. Sind Sie
heute als Vater anders als Sie es bei Ihren ersten vier Kindern
waren?

Ford: Das kann man nicht vergleichen. Als meine Söhne Ben und
Willard geboren wurden, war ich erst Mitte 20. Ich musste noch viel
lernen. Bei meinem zweiten Satz Kindern, Malcolm und Georgina, wusste
ich schon viel mehr. Doch das hilft oft nicht. Sie sind alle ganz
anders als mein Jüngster.

In welcher Beziehung?

Ford: Meine Älteren waren als Kinder mehr an Reisen, Fotografie
und Tieren interessiert. Liam mag alles, was mit Sport zu tun hat.

Okay, wechseln wir zu einem Thema für Erwachsene: Umweltschutz.

Ford: Ich mache mir große Sorgen um unseren Planeten. Unsere
Energiequellen gehen zur Neige, wenn wir nicht sparsamer damit
umgehen. Genau das versuche ich zu propagieren. Ich will die Leute
über die Situation aufklären und die Politiker zum Handeln bewegen.
Letzteres ist leider am schwersten.

Im nächsten Jahr feiern Sie einen runden Geburtstag. Den 70. Wenn
Sie Ihr Leben Revue passieren lassen, gibt es Sachen, die Sie
bereuen?

Ford: Am ehesten Filme, die ich nicht hätte drehen sollen. Nicht,
weil sie ein Flop waren, sondern einfach nur schlecht. Aber im
Nachhinein ist man immer schlauer.

Indiana Jones ist seit 30 Jahren erfolgreich, und wie man hört,
soll es noch eine weitere Folge geben. Sind Sie wieder mit dabei?

Ford: Wenn George Lucas und Steven Spielberg mit einer guten Story
kommen, mache ich gerne noch mal mit.



Pressekontakt:
tz München
Redaktion
Telefon: 089 5306 505
politik@tz-online.de


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