| | | Geschrieben am 02-06-2011 Die "Gang of Four" erhält Gruber Cosmology-Preisgeld in Höhe von 500.000 USD für Nachstellung der Ausbreitung des Universums
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 New York (ots/PRNewswire) -
 
 Vier Astronomen, die einen Weg gefunden haben, die Entstehung des
 Universums nachzuahmen, sind die Gewinner des Cosmology-Preises 2011
 der Peter and Patricia Gruber Foundation. Marc Davis, Professor für
 Astronomie und Physik an der University of California in Berkeley;
 George Efstathiou, Direktor des Kavli Institute for Cosmology in
 Cambridge; Carlos Frenk, Direktor des Institute for Computational
 Cosmology der Durham University und Simon White, einer der Direktoren
 Max Planck-Instituts für Astrophysik in Garching (Deutschland) teilen
 sich das Preisgeld in Höhe von 500.000 USD.
 
 In der offiziellen Erwähnung werden die Astronomen -- von ihren
 Kollegen auch freundschaftlich als "Gang of Four" ("Vierergruppe")
 bezeichnet und oft als DEFW abgekürzt -- für ihre "wegweisende
 Nutzung numerischer Simulation zur Nachstellung und Interpretation
 der grossflächigen Ausbreitung von Materie im Universum" geehrt. Der
 Gruber-Preis zeichnet sowohl die Entdeckungsmethode, die DEFW
 entworfen haben, als auch die daraus folgenden Entdeckungen des Teams
 aus.
 
 Davis, Efstathiou, Frenk und White erhalten anlässlich einer
 Zeremonie in diesem Herbst jeder einen gleichen Anteil des Preisgelds
 sowie eine goldene Medaille. Ausserdem werden sie einen Vortrag
 halten.
 
 Astronomen haben uns von jeher gesagt, wie das Universum
 aufgebaut ist. Theoretiker haben sich von jeher den darüber Kopf
 zerbrochen, wie es wohl dazu gekommen sein könnte. Doch erst im
 Zeitalter des Computers konnten Wissenschaftler, die die Evolution
 des gesamten Universums erforschten, die einzelnen Gedanken der
 Gelehrten und die offensichtlichen Spuren zusammenfügen.
 
 Der besondere Beweis, der die Forscher zur Schaffung des
 DEFW-Teams motivierte, war eine Studie des Harvard-Smithsonian Center
 for Astrophysics von 2400 Galaxien in unterschiedlicher Distanz zur
 Erde 1981 -- für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Studie dazu,
 wie die grossen Dimensionen des Himmels aussehen. (Davis leitete das
 Projekt.) Die CfA-Studie ergab einen ersten Hinweis auf das heute
 sogenannte "kosmische Netz" -- Galaxien, die wie lange Fäden, oder so
 genannte Superhaufen, welche von riesigen Hohlräumen getrennt sind,
 angeordnet sind.
 
 Es kursierten zwei konkurrierende Theorien darüber, wie sich
 Materie in dieser Weise hatte zusammenfügen können. Beide Theorien
 zogen die Existenz dunkler Materie in Betracht, einer rätselhaften
 Substanz, die Astronomen bereits in den 1970er Jahren als
 unbestreitbares Element im kosmischen Puzzle akzeptiert hatten,
 wodurch die Bewegungen der Galaxien erklärt werden konnten, die
 andernfalls mit den Gesetzen der Physik nicht vereinbar gewesen
 wären. Bei einer Theorie handelte es sich um "heisse dunkle Materie"
 - "heiss", da sich die Partikel zu Beginn mit einer Geschwindigkeit
 fortbewegten, die der Lichtgeschwindigkeit nahe kommt. Solche
 schnellen Partikel liessen die "reguläre" Materie hinter sich, aus
 der sich Galaxien bildeten, und die sich so nicht um sie herum
 verklumpen konnte. Die andere Theorie lautete "kalte dunkle Materie".
 Hierbei handelte es sich um relativ schwerfällige Partikel, die sich
 zu Galaxienhalos zusammengeschlossen hatten und so die reguläre
 Materie mit sich zogen.
 
 Die Studie des Center for Astrophysics gab Astronomen die
 Möglichkeit, beide Theorien zu testen -- jedoch nur dann, wenn sie
 herausfinden konnten, wie die Bildung des Universums im Laufe von
 Milliarden von Jahren nachgebildet werden kann.
 
 Hier kommt die Gang of Four ins Spiel. Obwohl bereits andere
 Astronomen mit Mehrkörpersimulation gearbeitet hatten (im Englischen
 N-Body-Simulation genannt, da sie eine Anzahl von Punkten, N,
 verfolgt, von denen jeder eine Massenkonzentration darstellt), konnte
 ihr Kode keinen N darstellen, der gross genug war, um die Dimensionen
 des Universums zu simulieren. Efstathiou jedoch ging davon aus, dass
 ein Kode zur Simulation ionischer Mikrokristalle verwendet werden
 könne. So übernahm er diese für die Kosmologie, und Davis, Frenk und
 White verwendeten diesen Kode, um darzustellen, dass ein simuliertes
 Universum auf der Basis der Theorie der heissen dunklen Materie nicht
 im Entferntesten mit den CfA-Beobachtungen übereinstimmten.
 
 Dann zeigten Davis, Efstathiou, Frenk und White anhand von fünf
 bedeutenden Papers zwischen 1985 und 1988, dass die Beobachtungen der
 Galaxien, Materienhaufen, Fäden und Löcher mit einem simulierten
 Universum übereinstimmten, das sich durch den Einfluss der kalten,
 dunklen Materie entwickelt hatte.
 
 "Die Papers von DEFW läuteten eine neue Ära ein, in der
 numerische Simulationen zum Standard bei kosmologischen Studien
 wurden", erklärte Wendy Freedman, Crawford H. Greenewalt,
 Vorsitzender und Leiter der Observatories der Carnegie Institution in
 Washington und Vorsitzender des Auswahlgremiums für den Gruber
 Cosmology-Preis 2011.
 
 Kalte, dunkle Materie (oder CDM) ist heute eine der beiden
 Schlüsselkomponenten des kosmologischen Standardmodells. Die andere
 Komponente ist die Beschleunigung der Entwicklung des Universums,
 eine Entdeckung, die in den späten 1990er Jahren gemacht wurde und
 die durch die Simulationen von DEFW absehbar war. Wissenschaftler
 bezeichnen die Quelle für die Beschleunigung mit dem mathematischen
 Symbol Lambda, doch sie ist in Anlehnung an den Begriff dunkle
 Materie besser bekannt als "Dunkle Energie".
 
 Noch weiss niemand, was dunkle Materie oder dunkle Energie
 wirklich ist. Doch je umfangreicher und detaillierter die
 Beobachtungen des Universums werden, desto mehr wird Lambda-CDM zu
 einem Standardmodell in der Kosmologie. Die Kombination heutiger
 Forschung und Theorien weist darauf hin, dass das Universum aus 4,6
 Prozent "normaler" Materie, 23,3 Prozent dunkler Materie und 72,1
 Prozent dunkler Energie besteht. Numerische Simulationen dieser Art,
 die DEFW als erste lieferten, zeigen, dass ein Universum mit dieser
 erstaunlich präzisen und dennoch seltsamen Zusammensetzung doch
 Strukturen entwickelt, die uns so fremd nicht sind.
 
 Zusätzliche Informationen
 
 Die offizielle lobende Erwähnung lautet folgendermassen:
 
 Die Peter and Patricia Gruber Foundation freut sich, den
 Cosmology-Preis 2011 an Marc Davis, George Efstathiou, Carlos Frenk
 und Simon White für deren bahnbrechende Verwendung numerischer
 Simulationen zur Nachbildung und Interpretation der grossflächigen
 Anordnung von Materie im Universum zu übergeben.
 
 Kosmologische Simulationen erlauben eine direkte Konfrontation
 zwischen Beobachtung und Theorie, und sie haben die Art und Weise,
 wie wir das Wachstum der Struktur im Universum wahrnehmen und
 darstellen, verändert.
 
 Die Arbeit der Professoren Davis, Efstathiou, Frenk und White
 verleiht der Theorie zur "kalten dunklen Materie" als die dominante
 Form von Materie in unserem Universum einen grossen Schub und ist
 daher für die Darstellung unseres aktuellen Bilds des Kosmos von
 höchster Bedeutung.
 
 Das internationale Auszeichnungsprogramm von Gruber ehrt
 zeitgenössische Individuen in den Bereichen Kosmologie, Genetik,
 Neurowissenschaft, Recht und Frauenrechte, deren bahnbrechende
 Forschung neue Modelle bietet, die bedeutende Fortschritte für Wissen
 und Kultur bedeuten. Das Auswahlgremium wählte Individuen aus, deren
 Beiträge in ihren jeweiligen Bereichen unseren Wissensbereich
 erweitern und einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Leben haben,
 und die, so wie im Falle der Preise für recht und Frauenrechte, Mut
 und Einsatz hinsichtlich grosser Hürden zeigen.
 
 Die Peter and Patricia Gruber Foundation ehrt und unterstützt
 herausragende Leistungen, soziale Gerechtigkeit und wissenschaftliche
 Leistungen, die das Leben der Menschen verbessern. Weitere
 Informationen zu den Vorgaben und Prioritäten der Stiftung finden Sie
 unter http://www.gruberprizes.org.
 
 Ansprechpartner Presse:          Kontakt zur Stiftung:
 Cassandra Oryl                   Bernetia Akin
 Lunchbox Communications          The Peter and Patricia Gruber Foundation
 +1-202-309-2263                  +1-(340)-775-4430
 pr@lunchboxcity.com              media@gruberprizes.org
 
 
 
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