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Wirtschaftsforscher warnt vor "Finanztsunami" / Horn im stern: Umschuldung Griechenlands gefährdet Eurozone

Geschrieben am 11-05-2011

Hamburg (ots) - Der Wirtschaftsforscher Gustav Horn vom Institut
für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) fürchtet, dass die
auch in Berlin mittlerweile diskutierte Umschuldung Griechenlands
verheerende Folgen haben könnte: "Im schlimmsten Fall kann sich die
Krise dann zu einem Finanztsunami ausweiten, an dessen Ende die
Eurozone als ganzes gefährdet ist", sagte Horn dem Hamburger Magazin
stern.

Laut Horn müssten allein deutsche Banken 25 Milliarden Euro
abschreiben, sollte bei einem so genannten "Haircut" die Hälfte der
griechischen Staatsschulden gestrichen werden. Hinzu kämen Verluste
bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Versicherern, die
ebenfalls griechische Staatsanleihen besitzen. Zudem könnte sich ein
solcher Schuldenschnitt auch auf andere Krisenländer ausweiten - wie
Irland, Portugal und Spanien. Nach früheren Berechnungen des IMK
halten die deutschen Banken in diesen drei Ländern Forderungen von
370 Milliarden Euro. Der Chef des Münchner Ifo Instituts Hans-Werner
Sinn hält dagegen die "Gefahr einer Kettenreaktion für überschätzt".

Nach Informationen des stern geht man im Haus von Finanzminister
Wolfgang Schäuble von einer sogenannten weichen Umschuldung aus. Bei
einer weichen Umschuldungen laufen die Anleihen länger als
vorgesehen, die Gläubiger erhalten weniger Zinsen. Die Opposition
dagegen würde eine rasche Umschuldung begrüßen. "Je früher sie kommt,
desto besser", sagte der grüne Finanzpolitiker Gerhard Schick dem
stern. "Dann würden die privaten Gläubiger wenigstens beteiligt",
sagte er. Je länger sich eine Umschuldung verzögert, umso mehr bleibt
der Staat auf den Miesen sitzen. Schon im kommenden Jahr wird die
Hälfte aller griechischen Staatsschulden Europas Steuerzahlern
gehören.

Der US-Ökonom Kenneth Rogoff plädierte im stern ebenfalls für eine
Umschuldung. "Es wäre der Anfang vom Ende der Krise", sagte er. Die
Krisenländer seien so hoch verschuldet, dass sie über Jahre sparen
müssten. "Wie sollen die Menschen das durchstehen? Welcher Politiker,
welche Regierung soll das aushalten?", sagte er.



Pressekontakt:
stern-Büro Berlin
Telefon: 030-202240


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