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"E-Mobility - Chancen und Risiken für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau": Ausbau der Elektromobilität stellt Maschinenbaubranche vor neue Geschäftsperspektive und vor große Herausforderungen

Geschrieben am 09-05-2011

Würzburg (ots) -

- Gemeinsame Studie von VDMA und der Strategieberatung Roland
Berger zeigt, dass durch neue Produktionsanlagen für Batteriezellen
bis 2020 ein Geschäftspotenzial von 4,8 Milliarden Euro für den
Maschinenbau entstehen wird

- Bis 2025 werden elektrische und Hybrid-Fahrzeuge einen weltweiten
Marktanteil von rund 40 Prozent der Neuzulassungen erreichen

- Die Automobilbranche ist einer der Hauptabnehmer des deutschen
Maschinenbaus und wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen

- Der Maschinenbau wird erheblich dazu beitragen,
Fertigungstechnologien für Elektromotoren und Batterien zu
optimieren, um Kosten zu senken und hohe Qualitätsstandards zu
erreichen

- Batterieproduktion wird auch in Europa und den USA angesiedelt

- Neues Produkt- und Technologieportfolio sowie Kooperationen und
Allianzen werden im Maschinenbaubereich entstehen

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau wird in den kommenden
Jahren vom Ausbau der Elektromobilität stark profitieren. Denn durch
die Einführung von Fahrzeugen mit elektrischem Antriebsstrang sind
auch jene Kompetenzen des Maschinenbaus gefragt, die bislang nur
selten in der Automobilproduktion genutzt wurden. Denn kostensenkende
Produktionstechnik wird dringend gebraucht. Daraus ergeben sich
attraktive Marktchancen für Anlagen- und Maschinenbauer. Durch neue
Produktionsanlagen für Elektrobatterien wird sich bis 2020 ein
Geschäftspotenzial von 4,8 Milliarden Euro ergeben. Andererseits
steht die Branche vor der großen Herausforderung, ein neues Produkt-
und Technologieportfolio entwickeln zu müssen. Kooperationen und
Allianzen unter Maschinenbauern werden notwendig sein, um
Gesamtsysteme aus einer Hand zu bieten und sich wichtige
Wettbewerbsvorteile zu sichern. Das sind die Kernergebnisse der
gemeinsamen Studie von VDMA und der Strategieberatung Roland Berger
über "E-Mobility - Chancen und Risiken für den deutschen Maschinen-
und Anlagenbau".

"Die Automobilindustrie steht vor einem großen Wandel", erläutert
Ralf Kalmbach, Partner und Mitglied der weltweiten Geschäftsführung
bei Roland Berger. "Die Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren,
wird in den kommenden Jahren zu einem rasanten Anstieg der
Elektromobilität auf den weltweiten Märkten führen. Das bedeutet eine
große Umstellung - nicht nur für die Automotive-Branche, sondern auch
für den Maschinen- und Anlagenbau." VDMA-Präsident Dr. Thomas
Lindner: "Wir sind mit unserer Produktionstechnik diejenige Branche,
auf die es dabei wesentlich ankommt. Auch die Mobilität der Zukunft
muss produziert werden."

Die Automobilproduktion - wichtige Wachstumschance für den
deutschen Maschinen- und Anlagenbau

Für die deutsche Maschinenbaubranche spielt der Automobilbau schon
jetzt eine wichtige Rolle. So wurden im Jahr 2010 rund 14 Milliarden
Euro direkt im Automotive-Bereich umgesetzt. Zusätzlich existieren
indirekte Beziehungen: Maschinen und Anlagen werden oft in
vorgelagerte Wertschöpfungsstufen der Automobilbranche geliefert. Die
Bedeutung des Maschinen- und Anlagenbaus wird vermutlich weiter
zunehmen: Wurden im vergangenen Jahr rund 72 Millionen Autos weltweit
verkauft, so werden es im Jahr 2020 voraussichtlich 100 Millionen
sein.

Vor allem die Automobilnachfrage in den BRIC-Staaten (Brasilien,
Russland, Indien und China) zeigt sehr hohe Wachstumsraten. "Dabei
gehen wir davon aus, dass im Jahr 2025 rund 40 Prozent der neu
zugelassenen Fahrzeuge einen Hybrid- oder vollelektrischen Antrieb
haben werden. An dieser Entwicklung arbeiten die Automobilhersteller
gerade sehr intensiv", so Berger-Experte Kalmbach. Für den deutschen
Maschinen- und Anlagenbau bedeutet dies ein zusätzliches
Geschäftspotenzial von 4,8 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 durch
neue Anlagen für die Produktion von Batteriezellen.

Neue Produktionstechnologien sind gefragt

"Mit einem Substitutionseffekt ist mittelfristig nicht zu
rechnen", unterstreicht Lindner. "Die herkömmliche Produktionstechnik
für Verbrennungsmotoren fällt nicht abrupt weg, da Hybridkonzepte
lange dominieren werden." Aber die zunehmende Verbreitung der
Elektromobilität wird eben auch für zusätzliche Geschäftschancen im
Maschinenbau sorgen: Neue Produktionsanlagen für Komponenten des
elektrischen Antriebsstrangs werden gefragt sein. Der Maschinenbau
wird vor allem erheblich dazu beitragen, Qualitäts- und Kostenziele
bei Batterien und Elektromotoren zu erreichen. So entstehen zum
Beispiel rund 50 Prozent der Batteriekosten in der Fertigung. Durch
den Einsatz von intelligenten Produktionssystemen können hier große
Optimierungspotenziale erschlossen werden. VDMA-Präsident Lindner:
"Das globale Rennen gewinnt, wer den größten Beitrag zur
Kostenreduktion über intelligente, automotive-gerechte
Fertigungstechnologien leisten kann. Das ist eine immense Chance für
unsere Unternehmen".

Elektrische Antriebe erfordern für ihre neuen Komponenten auch
neue Produktionstechnologien, die in der Automobilindustrie bislang
kaum eingesetzt wurden. "Bisher spielte die Metallverarbeitung im
Automobilbereich eine sehr wichtige Rolle", erläutert Kalmbach. "Nun
werden für die Batterieproduktion ganz andere Technologien gefragt
sein. Denken wir nur an die Beschichtung der Elektroden. In Folge
werden auch die Maschinenbauer ihr Produktportfolio entsprechend
anpassen müssen."

Regionale Märkte gewinnen an Bedeutung

"Komponenten für E-Motoren und vor allem Batterien werden
demnächst in den jeweiligen Fahrzeugmärkten, d.h. auch in Europa und
den USA, produziert werden", erklärt Roland Berger Partner Kalmbach.
"Durch den hohen Automatisierungsgrad spielen Lohnkosten bei der
Produktion nur eine geringe Rolle und die Ansiedlung in
Niedriglohnländern macht aus dieser Perspektive wenig Sinn."
Zusätzlich sind die Transportrisiken bei Batteriezellen ein wichtiger
Faktor, da Umwelteinflüsse wie Temperaturschwankungen die Qualität
der Zellen beeinträchtigen können. "Durch den Aufbau von
Produktionskapazitäten nah an den jeweiligen Fahrzeugwerken können
Automobilhersteller diese Hindernisse umgehen - die ersten Ansätze
dazu sehen wir bereits", so Kalmbach. "Für den Maschinenbau ist das
eine gute Nachricht. Zum Beispiel bei den Anlagen zur
Batteriezellenproduktion wird sich ein beträchtlicher Markt
entwickeln, den sich deutsche Unternehmen erschließen können", so
Lindner.

Neue Geschäftsmodelle, neues Produktportfolio: Eine große
Herausforderung für den Maschinenbau

Angesichts des großen Marktpotenzials und der Nähe zu bestehenden
technologischen Kompetenzen - wie in der Photovoltaik- und
Halbleiterfertigung - ist der deutsche Maschinenbau gut aufgestellt,
um sich das attraktive Geschäftsfeld der Elektromobilität zu
erschließen. Vor allem für kleine und mittelständische Betriebe
stellt das aber auch eine Herausforderung dar. Partnerschaften werden
daher zwischen Maschinenbauherstellern entstehen, um die gemeinsame
Entwicklung von schlüsselfertigen Gesamtsystemen voranzutreiben und
innovative, kundenspezifische Lösungen auf den Markt zu bringen.
"Hier wird die Bedeutung unserer VDMA-Plattform E-MOTIVE deutlich:
Dieses weltweit führende Innovationsnetzwerk treibt die
Elektromobilität voran - branchenübergreifend, vorwettbewerblich und
mit bestem Nutzen für Industrie und Wissenschaft", so der
VDMA-Präsident.

Die Studie können Sie kostenlos downloaden unter:
http://www.rolandberger.com/pressreleases http://www.vdma.org

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.000 Mitarbeitern
und 42 Büros in 30 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 200 Partnern.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt
über 3 000 Unternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und
Anlagenbaus. Mit aktuell rund 908.000 Beschäftigten (2010) im Inland
und einem Umsatz von 173 Milliarden Euro (2010) ist die Branche
größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen
Industriezweige insgesamt.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:



Pressekontakt:
Claudia Russo
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190, Fax: +49 89 9230-8599
E-Mail: claudia_russo@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com

Bernhard Hagemann
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
Tel: + 49 69 6603 1674, Fax: +49 69 6603-2674
E-Mail: bernhard.hagemann@vdma.org
www.vdma.org


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