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Die Gewinner des Henri Nannen Preises 2011 stehen fest / Jury zeichnet 18 Preisträger aus

Geschrieben am 06-05-2011

Hamburg (ots) - Der Henri Nannen Preis 2011 geht an:

Reportage: René Pfister (DER SPIEGEL), Dokumentation: Ulrike
Demmer, Markus Feldenkirchen, Ullrich Fichtner, Matthias Gebauer,
John Goetz, Hauke Goos, Jochen-Martin Gutsch, Susanne Koelbl, Shoieb
Najafizada, Christoph Schwennicke, Holger Stark (DER SPIEGEL),
Investigation: Christine Kröger (Weser-Kurier)Humor: Hans Zippert
(Die WELT) Fotoreportage: Stephan Vanfleteren (DU-ZEITSCHRIFT FÜR
KULTUR)und Sonderpreis: Susanne Leinemann (ZEIT MAGAZIN)

Weiterer Preisträger der vom Verlagshaus Gruner + Jahr und stern
vergebenen Auszeichnung ist Wolf Schneider für sein publizistisches
und journalistisches Lebenswerk. Der Preis für Pressefreiheit wird
der französischen Zeitung Le Canard enchainé zuerkannt.

Heute Abend haben der Verlag Gruner + Jahr und der stern zum
siebten Mal den Henri Nannen Preis vergeben, mit dem die
Bestleistungen im deutschsprachigen Print und Onlinejournalismus
ausgezeichnet werden. Die insgesamt 18 Preisträger wurden im Rahmen
einer festlichen Veranstaltung im Deutschen Schauspielhaus Hamburg
vor rund 1.200 prominenten Gästen aus Medien, Kultur, Politik und
Wirtschaft geehrt.

Der Henri Nannen Preis 2011 wurde verliehen an René Pfister
(Reportage), Ulrike Demmer, Markus Feldenkirchen, Ullrich Fichtner,
Matthias Gebauer, John Goetz, Hauke Goos, Jochen-Martin Gutsch,
Susanne Koelbl, Shoib Najafizada, Christoph Schwennicke, Holger Stark
(Dokumentation), Christine Kröger (Investigation), Hans Zippert
(Humor), Stephan Vanfleteren (Fotoreportage) und Susanne Leinemann
(Sonderpreis).

Wolf Schneider wurde vom Verlagshaus Gruner + Jahr und dem stern
für sein publizistisches Lebenswerk geehrt. Der Preis für
Pressefreiheit geht an die französische Zeitung Le Canard enchainé.

In ihrer Sitzung am 5. Mai 2011 hat sich die Hauptjury
entschlossen, den Preis für die beste Reportage
(Egon-Erwin-Kisch-Preis) an René Pfister zu vergeben. Für den SPIEGEL
portraitierte er Horst Seehofer "Am Stellpult" seiner
Modelleisenbahn,die Seehofer,so Jury-Mitglied Peter Matthias Gaede
"mit postbubertierendem Spieltrieb" gestalte und bediene. Der Autor
decouvrierte auf unterhaltende und gleichzeitig sehr präzise Weise
die Herrschaftsmethoden des bayrischen Ministerpräsidenten und seinen
politischen Herrschaftswillen.

Den Henri Nannen Preis für die "beste investigative Leistung"
vergibt die Jury an Christine Kröger vom Weser-Kurier. Ihre Arbeit
"Im Zweifel für den Staatsanwalt" zeigt, dass nicht nur die großen
Magazine die investigative Kontrollfunktion der Presse wahrnehmen
können. Christine Kröger beweist mit ihren Dossiers auf
bewundernswerte Weise, dass diese journalistische Kernaufgabe mit
Ausdauer, Hartnäckigkeit und Mut auch von einer Regionalzeitung
erfüllt werden kann.

Für den Beitrag "Ein deutsches Verbrechen", im SPIEGEL erschienen,
wurde ein elfköpfiges Autorenteam des Magazins in der Kategorie
Dokumentation ausgezeichnet. Das Team analysierte in minutiöser
Recherche die Abläufe, Vorgänge und Verantwortlichkeiten des von der
Bundeswehr veranlassten Bombardements auf entführte Tanklaster bei
Kunduz, das die politischen Koordinaten unseres Landes mit einem
Schlag verschoben hatte. Die Journalisten haben hier die
Kontrollfunktion der Presse als "vierte Gewalt" in vorbildlicher
Weise erfüllt.

In der Kategorie "Herausragende unterhaltsame, humorvolle
Berichterstattung" wird Hans Zippert für seinen Beitrag "Mich trifft
der Schlag", erschienen in der WELT, ausgezeichnet. Herausragend an
den Texten von Hans Zippert ist die berechenbare Unberechenbarkeit.
Zuverlässig versorgt er seine Leser mit überraschenden Pointen. Sogar
im Falle des eigenen Schlaganfalles ist er sich treu geblieben und
hat den Schicksalsschlag zu einem selbstironischen Kabinettsstück
verarbeitet.

Der Fotograf Stephan Vanfleteren wird für die beste fotografische
Autorenleistung ausgezeichnet. Er portraitierte in seiner
Fotoreportage "Es gibt was Neues hier seit gestern", die in der
Zeitschrift DU (Zeitschrift für Kultur) erschien, den Künstler Tomi
Ungerer in seinem Studio in Irland. Der Fotograf erzählt mit nur
wenigen Bildern die große und großartige Geschichte eines langen
Lebens. Die Kamera blickt dem Künstler in die Seele und hält in
präziser und schnörkelloser Schwarzweiß-Fotografie die besondere
Atmosphäre fest, in der Tomi Ungerer lebt und arbeitet.

Den Sonderpreis vergab die Jury an Susanne Leinemann, die für das
ZEIT MAGAZIN eine - ihre - ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben
hat. Sie wurde Opfer eines Raubüberfalls, den sie nur knapp
überlebte. Die Jury zeichnet Susanne Leinemann dafür aus, dass es ihr
gelang, ein brutales Verbrechen an ihrer eigenen Person kühl, klar
und mit professioneller Distanz nachzuzeichnen. Sie erzählt nicht nur
das eigene Schicksal, sondern auch eine exemplarische Geschichte über
die abgründige Seite unserer Gesellschaft und ein brandaktuelles
Thema.

Wolf Schneider, geboren 1925 in Erfurt, arbeitete nach dem Abitur
und dem sich daran anschließenden Militärdienst zunächst als
Übersetzer für die US-Army. Danach folgten Stationen bei der
Nachrichtenagentur Associated Press und der Süddeutschen Zeitung,
deren Nachrichtenchef und US-Korrespondent er war. Henri Nannen holte
Wolf Schneider im Jahr 1966 nach Hamburg zum stern, bei dem er in der
Redaktion als Chef vom Dienst und später auch als Verlagsleiter
arbeitete. Es folgten Stationen beim Axel Springer Verlag, unter
anderem als Chefredakteur der Tageszeitung DIE WELT. 1978 übernahm
Schneider die Leitung der gerade gegründeten Hamburger
Journalistenschule, die später nach Henri Nannen benannt wurde. Nach
16 Ausbildungs-Jahrgängen übergab Schneider 1995 die Schulleitung in
andere Hände. Wolf Schneider ist Autor zahlreicher Bücher, darunter
mehrerer Standardwerke über die deutsche Sprache. Außerdem moderierte
er viele Jahre die NDR-Talkshow und setzte hier Maßstäbe als
hartnäckiger Fragesteller gegenüber Politikern. Der 85Jährige
arbeitet heute noch als Autor und gibt Sprachseminare, auch im
Ausland.

stern-Chefredakteur Andreas Petzold: "Wolf Schneider prägte mit
seiner Arbeit eine ganze Journalisten-Generation. Viele seiner
Schüler gehören heute zu den führenden Köpfen unserer
Medienlandschaft. Wir möchten ihn ehren als Doyen der
Journalistenausbildung in Deutschland, als unverdrossenen Verfechter
des Qualitätsjournalismus und als unerbittlichen Hüter der deutschen
Sprache."

Der Henri Nannen Preis 2011 für einen besonderen Einsatz für die
Pressefreiheit wird der Zeitung Le Canard enchainé aus Frankreich
zuerkannt. Der Name des 1915 gegründeten Wochenblatts, der mit "Ente
in Ketten" übersetzt werden kann, ist Ausdruck des Protestes gegen
staatliche Zensur. Die Zeitung, die gleichzeitig investigativ und
satirisch ist, erscheint wöchentlich mit einer Auflage von ca.
700.000 Exemplaren. Unter Leitung der Chefredakteure Claude Angeli
und Érik Emptaz arbeiten 15 Redakteure, Sitz der Redaktion ist Paris.
Der "Canard" verfolgt seit seiner Gründung konsequent die Linie einer
vollkommen unabhängigen, nur der Wahrheit und dem Leser
verpflichteten journalistischen Berichterstattung. Die Zeitung
verzichtet auf Einnahmen durch Werbung jedweder Art und hat allen
Avancen von Finanz- und Werbegruppen sowie politischen Parteien stets
widerstanden. Sie war im Laufe ihrer Geschichte mit vielen
investigativen Recherchen und Berichten an der Aufdeckung zahlreicher
Skandale in Frankreich beteiligt. So musste kürzlich die französische
Außenministerin Michèle Alliot-Marie zurücktreten, nachdem Le Canard
enchainé persönliche Verstrickungen der Ministerin mit dem
tunesischen Regime nachgewiesen hatte.

stern-Chefredakteur Andreas Petzold: "Das Motto des Canard lautet
übersetzt: 'Die Pressefreiheit verschleißt nur, wenn man sie nicht
nutzt.' Diesem Leitsatz fühlt sich die Redaktion verpflichtet und
deckt schonungslos politische Skandale und Korruption auf in einem
Land, in dem laut Verfassung Pressefreiheit herrscht, die Wahrheit
aber manchmal anders aussieht. Dafür gebührt den Kollegen Anerkennung
und Respekt, den wir mit der Zuerkennung des Henri Nannen Preises für
Pressefreiheit ausdrücken möchten."

Mit dem Henri Nannen Preis stellen Gruner + Jahr und der stern die
Bedeutung von anspruchsvollem Print und Onlinejournalismus heraus und
erinnern zugleich an das Werk des stern-Gründers Henri Nannen
(1913-1996). Der Preis ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert.
Außerdem erhalten die Preisträger den "Henri", eine von dem Berliner
Bildhauer Rainer Fetting geschaffene Bronzeskulptur Henri Nannens im
Andenken an dessen Lebenswerk. Ein aufwendiges Sichtungsverfahren
sowie eine hochkarätige Jury, der erfahrene Journalisten, Autoren,
Chefredakteure und Herausgeber großer Verlage Deutschlands angehören,
gewährleisten die Unabhängigkeit der Auszeichnung. Um den "Henri
2011" bewarben sich Journalisten mit 791 Arbeiten aus 196 Print- und
Onlinepublikationen.

Der Hauptjury des Henri Nannen Preises gehören an: Anke Degenhard
(Fotografie-Expertin und Galeristin), Peter-Matthias Gaede
(Chefredakteur GEO), Elke Heidenreich (Journalistin und
Schriftstellerin), Thomas Hoepker (Fotograf und langjähriger
Präsident der Foto-Agentur Magnum), Kurt Kister (Chefredakteur
Süddeutsche Zeitung), Giovanni di Lorenzo (Chefredakteur Die Zeit),
Helmut Markwort (Herausgeber Focus), Mathias Müller von Blumencron
(Chefredakteur Der Spiegel, der sich bei der Juryarbeit jährlich mit
seinem Kollegen Georg Mascolo abwechselt), Jan-Eric Peters
(Chefredakteur Die Welt-Gruppe), Andreas Petzold (Chefredakteur
stern, im jährlichen Wechsel mit seinem Kollegen Thomas Osterkorn),
Ines Pohl (Chefredakteurin taz), Ulrich Reitz (Chefredakteur
Westdeutsche Allgemeine Zeitung), Frank Schirrmacher (Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Gerhard Steidl (Foto- und
Kunstbuchverleger).

Weitere Informationen zum Henri Nannen Preis finden sich im
Internet unter www.henri-nannen-preis.de .



Für Rückfragen:
Susanne Hacker
Kommunikation Henri Nannen Preis
G+J-Unternehmenskommunikation
Tel: 040-3703 2729
E-Mail: hacker.susanne@guj.de


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