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Westdeutsche Zeitung: Die Deutsche Bank am Pranger = von Annette Ludwig

Geschrieben am 05-05-2011

Düsseldorf (ots) - Die Deutsche Bank steht in den USA am Pranger -
gleich an mehreren Fronten muss sich der deutsche Branchenprimus
gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Finanzkrise und dem Platzen
der Immobilienblase in den USA zur Wehr setzen. Dabei war es
ausgerechnet das Institut von Josef Ackermann, das wie kein zweites
nahezu unbeschadet die weltweite Krise überstanden hatte.
Schrottpapiere in der Bilanz? Aber doch nicht bei der Deutschen Bank!
Der Vorstandschef verstieg sich damals sogar zu der vielfach
kritisierten Aussage, er würde sich schämen, in der Finanzkrise
Staatsgeld annehmen zu müssen. Nun aber haben die Folgen des
Immobilien-Desasters in den USA das Institut doch eingeholt. Im Zuge
der Aufräumarbeiten fährt die US-Justiz schweres Geschütz auf.
Schamlos habe die Bank das Vertrauen der Öffentlichkeit ausgenutzt,
um staatliche Absicherungen für Kredite zu erhalten. Finanzschwache
Bürger, die ihre Kredite nicht zurückzahlen können, würden
"drangsaliert". Die Öffentlichkeit dürfte dies mit Beifall aufnehmen.
Die Deutsche Bank aber weist solche Vorwürfe mit Empörung zurück -
das muss sie natürlich, schließlich geht es um mögliche Strafen in
Milliardenhöhe. Doch Fakt ist, dass die Deutsche Bank vor der
Finanzkrise in den USA ein ganz großes Rad am Hypothekenmarkt drehte.
Und dass die Übernahme der nun unter Beschuss geratenen Tochter
Mortgage-IT dazu diente, noch mehr Geld in den USA zu verdienen. Dass
dem deutschen Branchenprimus beim Kauf dieses Finanzdienstleisters im
Jahr 2007 - kurz vor dem Platzen der Immobilienblase - nicht
aufgefallen sein soll, wie viele faule Kredite dort in den Büchern
stehen, ist schwer zu glauben. Andererseits müssen sich die
Amerikaner fragen lassen, warum sie nicht schon vorher genauer
kontrolliert haben - und warum sie sich jetzt besonders die Deutsche
Bank vornehmen, wo doch US-Großbanken nicht minder tief in die
Machenschaften auf dem Hypothekenmarkt verstrickt sein dürften. Will
sie hier einen wichtigen deutschen Konkurrenten schwächen? Am Ende
dürfte die Auseinandersetzung für die Deutsche Bank auf einen
Vergleich hinauslaufen - dieser dürfte zwar teuer werden, aber
tragbar sein.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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