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Postbank Studie: Deutsche sind mehrheitlich ein Volk von Erben

Geschrieben am 04-05-2011

Bonn / Berlin (ots) - Erben im Schnitt zwischen 45 und 46 Jahre
alt / Frauen erben öfter als Männer / Streit ums Erbe eher in
Westdeutschland / Deutsche erwarten künftig höhere Erbschaften /
Mehrheit lehnt Erbschaftsteuern ab

Mit 32 Prozent gibt fast genau ein Drittel aller Bundesbürger an,
schon mindestens einmal geerbt zu haben. Weitere 23 Prozent gehen
zudem von einer künftigen Erbschaft aus, die größtenteils schon in
den kommenden zehn bis 20 Jahren erwartet wird. Frauen erben öfter
als Männer. Und eine Mehrheit der Deutschen lehnt die Erhebung von
Erbschaftsteuern grundsätzlich ab.

Dies sind Kernergebnisse einer ersten bundesweit repräsentativen
Studie der Postbank zum Thema Erbschaften in Deutschland. Dr. Michael
Meyer, Retailvorstand der Postbank: "Viele Befunde der Studie
überraschen. Fehlende Testamente sind nicht die häufigste Ursache für
Streit unter Erben. Auch fallen Erbschaften längst nicht nur
vermögenden Haushalten zu. Das Wissen in der Bevölkerung zu wichtigen
Begriffen rund um Erbschaften ist jedoch nur gering im Verhältnis zur
offenkundig breiten und wachsenden Bedeutung des Themas."

Große Unterschiede zwischen West und Ost sowie Frauen und Männern
Aus den Daten der Postbank Studie ergibt sich, dass in Ost- und
Westdeutschland bislang zwar annähernd gleich häufig geerbt wird.
Jedoch ist der Umfang der einzelnen Erbschaften in Westdeutschland
deutlich größer. So beträgt im Osten zu 61 Prozent der Wert eines
Erbes weniger als 25.000 Euro. Im Westen sind es 45 Prozent aller
Fälle. Dagegen haben hier 19 Prozent aller Erbschaften einen Wert von
mehr als 100.000 Euro. Im Osten ist dies nur bei knapp 3 Prozent der
Fall - also sechs Mal seltener. Unterschiede ergeben sich auch
zwischen Männern und Frauen. So erben Frauen mit einem Anteil von 35
Prozent deutlich häufiger als Männer, wo der Wert bei 29 Prozent
liegt. Zudem sind Frauen auch öfter Alleinerben als Männer, was mit
ihrer höheren Lebenserwartung zusammenhängt.

Am häufigsten wird Geld geerbt - Erb-Geber sind meistens die
Eltern Drei Viertel aller heutigen Erben in Deutschland haben von
ihren Eltern geerbt, von Groß- oder Ur-Großeltern knapp ein Viertel
(Mehrfachnennungen waren möglich). Zumeist handelt es sich dabei um
Geld (75 Prozent), Immobilien (38 Prozent) oder Möbel (34 Prozent).
Werden Immobilien vererbt, dann sind dies doppelt so häufig
Eigenheime wie vermieteter Grundbesitz. Alleinerben sind nur bei
jeder fünften Erbschaft festzustellen. "Je höher der Wert einer
Erbschaft, desto stärker nimmt aber der Anteil von Alleinerben laut
unserer Studie zu", erklärt Meyer.

Streit ums Erbe

Bei jeder sechsten Erbschaft in Deutschland kommt es bislang zum
Streit. Häufigste Ursache ist, dass "einige Hinterbliebene sich
benachteiligt fühlen" (73 Prozent). Mit einer Nennung von immerhin 57
Prozent wird als zweithäufigster Grund genannt, dass "die
Hinterbliebenen schon vor dem Erbfall zerstritten sind". Ein
fehlendes gültiges Testament wird dagegen deutlich seltener als
Streitursache angegeben. Tatsächlich liegt laut Postbank Studie ein
gültiges Testament bei der Mehrzahl der Erbfälle in Deutschland auch
vor (53 Prozent).

Vermögensanlage bei der Bank dominiert - Immobilien werden eher
verkauft oder vermietet als selbst genutzt

Die häufigste Verwendung einer Erbschaft in Deutschland ist eine
Vermögensanlage bei der Bank: 28 Prozent der Erben geben dies zu
Protokoll. Bei Erbschaften von Immobilien werden diese eher verkauft
oder vermietet als selbst von den Erben bezogen. Immerhin jeder
zehnte Erbe nutzt seinen Nachlass, um bestehende Kredite
zurückzuführen. Teilweise oder ganz gespendet werden Erbschaften von
drei Prozent der Erben in Deutschland.

Eine neue Erbengeneration kündigt sich an

Ausführlich befragt wurden in der Postbank Erbschaftsstudie auch
Personen, die angaben, ein Erbe zu erwarten. Wesentliche Unterschiede
gegenüber den bisherigen faktischen Erben in Deutschland ergeben sich
dabei in zwei Bereichen: Erstens rechnen die künftigen Erben
signifikant häufiger mit Streit beim Erhalt einer Erbschaft (26
Prozent gegenüber heutigen Erben mit 17 Prozent). Zweitens glauben
künftige Erben doppelt so oft, auf ihr Erbe Erbschaftsteuer zahlen zu
müssen, als dies die heutigen tatsächlichen Erben mit 16 Prozent
bislang nur tun müssen.

Tatsächlich ergeben sich aus der Postbank Studie Anhaltspunkte für
künftig umfangreichere Erbschaften in Deutschland. So erwarten
künftige Erben annähernd doppelt so häufig, Eigenheime zu erben. Und
schon jeder Fünfte rechnet auch mit vermietetem Grundbesitz. Unter
den heutigen Erben erhalten vermietete Immobilien jedoch nur 13
Prozent.

Wissenslücken in der Bevölkerung

In offenkundigem Missverhältnis zur zunehmenden Bedeutung von
Erbschaften in Deutschland steht das Wissen der Bevölkerung hierzu.
Ein Drittel der Deutschen kennt sich zu keinem solcher Begriffe aus
wie etwa "gesetzliche Erbfolge", "Testament" oder "Pflichteil".
"Nicht einmal jeder dritte dieser künftigen Erben plant überdies,
sich bei der Nutzung des anstehenden Erbes Rat außerhalb des eigenen
Familien- oder Freundeskreises einzuholen, etwa bei einer Bank oder
Versicherung", erklärt Meyer. Sein Resümee: "Durch die wachsende
Bedeutung von Erbschaften, etwa auch für die private Altersvorsorge,
ist erheblicher Handlungsbedarf im Sinne vermehrter Information und
adäquater Angebote gegeben."

Mehrheitlich einig sind sich die Deutschen in einem Punkt: 55
Prozent finden Steuern auf Erbschaften "grundsätzlich nicht richtig".

Grundlage der Postbank Studie war die Befragung von 1811
Bundesbürgern ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie
Allensbach im März 2011.



Pressekontakt:
Joachim Strunk
+49 228 920 12100
joachim.strunk@postbank.de

Ralf Palm
+49 228 920 12109
ralf.palm@postbank.de


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