(Registrieren)

Benötigt Japan Spendengelder aus dem Ausland? / Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft, über die Bedürfnisse einer reichen Industrienation angesichts dreier Katastrophen

Geschrieben am 17-03-2011

Bonn (ots) -

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Bündnis von vielen deutschen Hilfsorganisationen, das für die
Opfer des Erdbebens und Tsunamis in Japan für Spenden aufruft, sehen
wir uns im Moment oft mit der Frage konfrontiert, ob eine reiche
Industrienation wie Japan überhaupt Spenden benötigt, um die Folgen
der verheerenden Katastrophe und Folgeereignisse am vergangenen
Freitag zu bewältigen. Dies ist eine berechtigte Frage, die wir uns
auch stellen mussten, noch bevor die Entscheidung fiel, ein
Spendenkonto für Japan einzurichten.

Wie nach jeder großen Naturkatastrophe leiden auch in Japan die
Menschen Not: Über eine halbe Million Japaner sind mittlerweile in
Notunterkünften untergebracht. Die Zahl derer, die abgeschnitten von
der Außenwelt in zerstörten Städten und Dörfern ausharren, ist noch
nicht genau zu bestimmen. Bei Temperaturen unter Null benötigen sie
auch fast eine Woche nach der Katastrophe Nahrung, Trinkwasser,
Decken, Kleidung, Hygieneartikel, medizinische Versorgung und
psychosoziale Betreuung aufgrund der traumatischen Erlebnisse.
Tausende Häuser und die Infrastruktur sind zerstört. Es gibt kaum
Strom und Treibstoff. Ganze Landstriche sind dem Erdboden
gleichgemacht. Dass die Menschen im Nordosten Hilfe benötigen, steht
außer Frage. Drei Katastrophen haben Japan überrollt und stellen
dieses Land vor ungeahnte Herausforderungen.

Wie in jedem Katastrophenfall obliegt es allein der Verantwortung
eines Staates, sich um seine Bevölkerung zu kümmern. Und so hat auch
jetzt die japanische Regierung die Koordination für die Versorgung
der Betroffenen in der Hand. Einbezogen sind nationale private
Hilfsorganisationen. Dazu gehören auch die japanischen Partner der
Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft: ADRA Japan,
World Vision Japan, CARE International Japan, oder die Jesuiten und
Franziskaner als Partner von Malteser International etwa sind
Nichtregierungsorganisationen, die ihre Arbeit zu großen Teilen auch
aus privaten Spendenmitteln finanzieren. Japan ist dabei kein Land,
in dem sie in der Regel Nothilfe leisten müssen. Angesichts dieser
immensen Herausforderungen aber ist es eine moralische Verpflichtung,
dass die ansässigen Organisationen ihren Beitrag an den
Hilfsmaßnahmen leisten. Von diesen japanischen Organisationen gehen
Anfragen nach Unterstützung an ihre Partner auch in Deutschland,
unsere Mitgliedsorganisationen. An sie leiten wir aufgrund dieser
Anfragen und somit auch bestehender Bedürfnisse Spendengelder weiter.

Die werden zunächst in der ersten Nothilfephase eingesetzt:
Konkret Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung, Versorgung mit
Hygieneartikeln und medizinischer Betreuung. Wenn Gelder dafür nicht
mehr benötigt werden, kommen sie ersten Wiederaufbaumaßnahmen zu
gute. Wie hoch hier in Japan der Bedarf ist, lässt sich noch nicht
abschätzen. In allem ist aber die Abstimmung und Kooperation mit den
Behörden oberstes Gebot.

Japan hatte auch schon in der Vergangenheit Erdbeben zu
bewältigen. Allerdings nicht in diesem Ausmaß, das auch für ein
Industrieland eine kaum leistbare Herausforderung ist. Mit unserem
Spendenkonto bekunden wir auch Solidarität mit der Bevölkerung in
Japan, so wie es auch so viele Deutsche mit ihrer Spenden tun. Und
auch gegenüber der japanischen Regierung zeigen wir uns solidarisch,
indem wir respektieren, dass Hilfe ganz gezielt angefragt wird, und
wir über die Netzwerke unserer Mitgliedsorganisationen in Japan
helfen.

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Roßbach
Geschäftsführerin Aktion Deutschland Hilft

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

Aktion Deutschland Hilft ist das 2001 gegründete Bündnis von zehn
renommierten deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer
Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu
leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige
Erfahrung in der humanitären Auslandshilfe zusammen, um so die
bisherige erfolgreiche Arbeit noch zu optimieren. Unter dem
gemeinsamen Spendenkonto 102030 bei der Bank für Sozialwirtschaft
Köln ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln im Katastrophenfall
auf. www.Aktion-Deutschland-Hilft.de



Pressekontakt:
Pressestelle Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel. 0228/ 242 92 - 222
Fax: 0228/ 242 92 - 199
E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

321579

weitere Artikel:
  • Laut neuester Untersuchung von Kline konnte der Fachkosmetik-Markt 2010 in Europa und den USA Zuwächse verzeichnen Parsippany, New Jersey (ots/PRNewswire) - Die im Jahr 2010 zu verzeichnende Zunahme der Hautpflegebehandlungen in Fachkosmetik-Einrichtungen steht hinter dem weltweiten Wachstum im Bereich der Fachkosmetik-Produkte. Während der japanische Markt mit einem Wachstum von 0,1% stagnierte, erholte sich der europäische Markt im Jahr 2010 und wartete nach dem Rückgang um 3,3% im Jahr 2009 mit einer Zunahme von 3.0% auf, wohingegen der US-Markt 2010 um 2,7% wuchs. Diese Ergebnisse finden sich in einer vor Kurzem veröffentlichten Untersuchung mit mehr...

  • ots.Audio: "Für mich sind das die momentan besten Spielerinnen, die wir haben!" DFB stellt vorläufigen Kader für die Fußballweltmeisterschaft der Frauen vor Frankfurt (ots) - Vorgeschmack auf Kampagne von Generalsponsor Mercedes-Benz begeistert Journalisten MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN Anmoderation Der Countdown zum größten Sportereignis in Deutschland in diesem Jahr läuft! In drei Monaten wird die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen angepfiffen! Gestern Nachmittag (17.3.) wurde im Frankfurter WM-Stadion der 26-köpfige vorläufige WM-Kader vorgestellt. In dem Aufgebot stehen 15 Weltmeisterinnen, fünf U 20-Weltmeisterinnen und drei Spielerinnen, deren größter Erfolg bisher mehr...

  • Ums Leben laufen / Warum Patienten mit Prostatakrebs sich auf die Beine machen sollten Baierbrunn (ots) - Sportliche Männer mit Prostatakrebs leben länger als Sportmuffel mit dieser Diagnose, berichtet die "Apotheken Umschau". Drei Stunden Sport in der Woche senken das Risiko, an dem Tumor zu sterben, um die Hälfte. Das zeigte sich in einer Studie, für die 2700 Prostatakrebs-Patienten über 18 Jahre beobachtet wurden. Wer nicht mehr rennen mag, kann auch einen Gang zurück schalten: Bereits eineinhalb Stunden Spazieren gehen jede Woche reicht aus, die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich zu erhöhen. Ausführliche mehr...

  • Keine Allergie-Gefahr durch Chlor im Schwimmbad / Kinder- und Jugendärzte widersprechen einer Warnung des Umweltbundesamtes Baierbrunn (ots) - Als "unangebrachte Panikmache" bezeichnet Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, eine Warnung des Umweltbundesamtes (UBA) vor einer Allergiegefahr durch Chlor in Schwimmbädern. "Es gibt international keine einzige aussagekräftige Studie, die belegt, dass Babys durch Schwimmen vermehrt Asthma bekommen", sagt er im Apothekenmagazin "BABY und Familie". Das UBA hatte sich auf eine belgische Untersuchung berufen. Die dortige Situation sei aber mit der deutschen nicht vergleichbar, mehr...

  • Chillen vor der Mattscheibe - Umfrage: Fernsehen ist die bevorzugte Entspannungsmethode vieler Deutscher. Baierbrunn (ots) - Mit dem Druck auf den Einschaltknopf der Flimmerkiste beginnt für viele Deutsche die Erholung. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage der "Apotheken Umschau". Gefragt nach den regelmäßig genutzten Möglichkeiten zur Entspannung in der Freizeit, nennen drei Viertel (73,3 Prozent) der Studienteilnehmer das Fernsehen. Etwas weniger als zwei Drittel (62,4 Prozent) relaxt mit Musik oder erholt sich bei Treffen mit Freunden (60,7 Prozent). In der Hitliste der bevorzugten Entspannungsmethoden folgen das Lesen von Zeitungen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht