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Westdeutsche Zeitung: Das Gespenst Inflation macht uns wieder Angst = von Martin Vogler

Geschrieben am 11-03-2011

Düsseldorf (ots) - Erstmals seit Jahren haben wir eine ernst zu
nehmende Inflation. Mit 2,1 Prozent wird der offizielle Wert von zwei
Prozent durchbrochen, bis zu dem die Europäische Zentralbank von
stabilen Preisen spricht. Das ist bedenklich. Allerdings besteht zu
Hysterie, in die Deutsche aufgrund der Erfahrungen des vergangenen
Jahrhunderts bei diesem Thema gerne verfallen, derzeit noch kein
Anlass. Die Entschuldigung, die Steigerung sei ja "nur" den
explodierten Energiepreisen geschuldet, darf man jedoch nicht gelten
lassen. Denn sicherlich führen Heizöl, Diesel, Benzin und Strom die
Rangliste an. Aber auch Obst, Gemüse und alkoholfreie Getränke sind
überdurchschnittlich teurer geworden. Alles Dinge, die die Menschen
für ihr tägliches Leben benötigen. Insofern ist es verständlich, dass
für viele die sogenannte gefühlte Inflation schon heute höher ist als
es die offiziellen Zahlen sind. Und bei vielen Haushalten, vor allem
mit kleineren Einkommen, bei denen ein großer Teil des Geldes für den
täglichen Bedarf benötigt wird, ist der Wert auch objektiv höher.
Beispiel: Wer sich keine hochwertige Unterhaltungselektronik leisten
kann, hat auch nichts davon, wenn diese im amtlichen Warenkorb
billiger wird und damit den Durchschnittswert drückt. Zudem scheint
klar, dass es bei zwei Prozent nicht bleiben wird. Schon werden
Prognosen von zumindest 2,5 Prozent für dieses Jahr genannt. Die
Deutsche Bank schockt sogar mit der Prognose vier Prozent in zwei bis
vier Jahren. Auch die Tatsache, dass derzeit die Großhandelspreise
zweistellig ansteigen, lässt für die Endverbraucher nichts Gutes
ahnen. Die sich nicht beruhigende Situation in den arabischen Ländern
und die Katastrophe in Japan beinhalten weiteres Potenzial für
Preissteigerungen. Wir müssen uns also auf eine weiter steigende
Inflation einstellen. Als Konsument sind wir da relativ wehrlos, auch
als Geldanleger - der derzeit oft täglich ärmer wird, da der Sparzins
niedriger als die Geldentwertung ist - haben wir nur begrenzte
Gestaltungsmöglichkeiten. Insofern müssen wir auf kluge
Entscheidungen der Politik hoffen - und darauf, dass die Europäische
Zentralbank endlich den Leitzins erhöht. Die früher zuständige
Bundesbank hätte das längst getan und somit die Inflation gebremst.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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