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Montag, 22.15 Uhr in EXTRA - das RTL-Magazin: RTL-Team dokumentiert erstmalig Flüchtlingspassage auf Schlepperboot

Geschrieben am 06-03-2011

Köln (ots) - Die Situation der Flüchtlinge in und um Libyen wird
immer dramatischer. Schätzungsweise 180 000 Menschen drängen sich
derzeit in den Grenzgebieten zu Tunesien und Ägypten, immer mehr von
ihnen versuchen, auf dem Seeweg nach Europa zu gelangen. Dem
RTL-"EXTRA"-Reporter Jenke von Wilmsdorff ist es jetzt als erstem
TV-Journalisten gelungen, hunderte verzweifelte Flüchtlinge auf einem
Schlepperboot nach Lampedusa zu begleiten und dabei das skrupellose
Geschäft mit der Not zu dokumentieren.

Nach mehrtägiger Verzögerung aufgrund schlechter
Wetterverhältnisse legt der rostige Kahn aus Stahl mitten in der
Nacht im tunesischen Lella Mariem ab, maximal 15 Stunden soll die
Überfahrt dauern. Etwa 250 Flüchtlinge, fast alles junge Männer aus
Tunesien, sind an Bord - ohne Hab und Gut, dafür mit reichlich
Hoffnung auf eine bessere Zukunft. "Die Flüchtlinge erzählten mir
ausnahmslos, dass die Perspektivlosigkeit in Tunesien der Grund für
ihre Flucht sei. Sie hätten nicht mehr die Kraft und die finanziellen
Möglichkeiten zu warten, bis sich in ihrer Heimat etwas maßgeblich
ändert", so Jenke von Wilmsdorff. "Dieser Traum von einem besseren
Leben hatte etwas erschreckend Verzweifeltes, denn sie alle waren
bereit, dafür ihr Leben zu riskieren."

Und das zu einem sehr hohen Preis: Rund 1200 Euro haben Sie für
die gefährliche Passage hinblättern müssen, das entspricht bei den
allermeisten einem kompletten Jahreslohn. Die Schlepper können sich
die Hände reiben, für sie ist die Not der Wirtschaftsflüchtlinge ein
einträgliches Geschäft. Um es noch lukrativer zu gestalten, haben die
sechs gekauften Besatzungsmitglieder eine Vorgabe, von der die
Passagiere an Bord noch nichts wissen. Nach Stunden des Schipperns
auf hoher See geht das Schiff plötzlich vor Anker. 20 Stunden müssen
die verunsicherten Menschen nun ohne Angabe von Gründen ausharren,
bis plötzlich Beiboote auftauchen und weitere Flüchtlinge abladen. Am
Ende kauern 344 Flüchtlinge, nur drei von ihnen Frauen,
zusammengepfercht auf dem Schlepperboot, das macht einen "Frachtwert"
von etwa 412 000 Euro. Die Gegenleistung: eine Toilette, zwei Tanks
mit brackigem Wasser, ein paar zwischendurch in die Menge geworfene
Baguettes und Tetrapacks Milch, dazu zwei Aufpasser, die wie die
Passagiere immer nervöser werden, je länger die Fahrt dauert. "Das
war wie auf einem Sklavenschiff", so der RTL-Reporter. "Die Menschen
hockten wie Vieh auf engstem Raum, völlig ungeschützt vor Sonne,
Regen und der nächtlichen Kälte an Deck. Hinzu kamen immer wieder
plötzliche und willkürliche Drangsalierungen der Schiffscrew."

Ein ungemütlicher Seegang mit bis zu viereinhalb Meter hohen
Wellen sorgt zusätzlich für schlechte Stimmung. "Teilweise wurden die
Flüchtlinge aggressiv, andere weinten vor Verzweiflung. Fast fünf
Stunden ankerte das Schiff bei stürmischer See. Schließlich mussten
sich fast alle an Bord übergeben. Es stank fürchterlich, an Schlaf
war nicht zu denken."

Nach 45 quälend ungewissen Stunden auf dem Schlepperboot ist
endlich die Küste der Insel Lampedusa in Sicht. Eskortiert von einem
italienischen Patrouillenboot und einem Helikopter erreichen die
völlig erschöpften Flüchtlinge ihr Ziel. Dort werden Sie von den
Behörden in Empfang genommen und einem sofortigen zweistündigen
Verhör zugeführt. Auch Jenke von Wilmsdorff und seinen Kameramann Jan
Kreuzt sagen vor der Polizei aus, danach reisen Sie im Flugzeug
wieder zurück nach Deutschland. Die Tunesier werden derweil ins
überfüllte Flüchtlingslager der kleinen italienischen Insel
eskortiert. Ein Etappenziel auf ihrem langen Weg in eine ungewisse
Zukunft haben sie immerhin erreicht.

Achtung: Jenke von Wilmsdorff steht heute für Interviews zur
Verfügung. Fotos zum Download unter http://kommunikation.rtl.de



Pressekontakt:
RTL Television GmbH
Kommunikation
Matthias Bolhöfer
Telefon: 0221 / 4567 4227
Fax: 0221 / 456 4293
matthias.bolhoefer@rtl.de


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