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DLRG Barometer: 438 Todesfälle durch Ertrinken / Unbewachte Binnengewässer bieten wenig Sicherheit

Geschrieben am 03-03-2011

Bad Nenndorf (ots) - Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 438
Menschen ertrunken. 333 Männer und Frauen, das sind mehr als drei
Viertel der Opfer, verloren in Flüssen, Seen und Kanälen ihr Leben.
"Binnengewässer sind nach wie vor die Gefahrenquelle Nummer eins. Nur
vergleichsweise wenige Gewässerstellen werden von Rettungsschwimmern
bewacht. Das Risiko an unbewachten Seen und Flüssen zu ertrinken ist
auch deshalb um ein Vielfaches höher als an Küsten oder in
Schwimmbädern", beschreibt Dr. Klaus Wilkens, Präsident der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Gefahrenlage. Er kritisierte
Kommunen und Landkreise, die nicht genug für die Sicherheit der
Menschen im und am Wasser täten. "Die DLRG könnte mit
Gefahrenexpertisen und Rettungsschwimmern viele Gefahrenstellen
entschärfen", so Dr. Wilkens weiter.

Die Anzahl der Opfer ist 2010 um 7,6% auf 438 zurückgegangen.
Ursächlich für die auf den ersten Blick positive Entwicklung war der
Sommer mit vielen Regentagen und kühlen Temperaturen. Er hat viele
Menschen von einem Bad im See oder an den Küsten zeitweise
abgehalten. "Der Wettergott hat uns in die Karten gespielt",
kommentierte der DLRG-Präsident das Ergebnis. Wie sich schönes Wetter
auf die Ertrinkungsfälle auswirken kann, hat der Juli gezeigt: 109
Männer, Frauen und Kinder ertranken allein in diesem Monat, knapp ein
Viertel der tödlichen Wasserunfälle des gesamten Jahren.

Die tödlichen Unfälle an Nord- und Ostsee haben sich im Vergleich
mit 2009 verdoppelt. An den Küsten zwischen Borkum und Usedom starben
32 Menschen, davon allerdings viele beim Segeln, Tauchen und Angeln.
Deutlich angestiegen sind auch die Todesfälle in Schwimmbädern. 2010
verzeichnete die DLRG-Statistik 21 Opfer in Frei-, Hallen- und
Naturbädern. In Gartenteichen und privaten Swimmingpools ertranken
zwölf Menschen, darunter sechs Kinder im Vorschulalter.

Erstmals seit vielen Jahren ging die Zahl der Ertrunkenen im Alter
von über 50 Jahren leicht zurück. In der Altersstatistik registrierte
die DLRG 201 Todesfälle, ein Anteil von knapp 49%. Negativ
entwickelten sich die Ergebnisse bei den jungen Menschen. Bei Kindern
im Grundschulalter wuchs die Opferzahl von fünf auf 15. Im
Vorschulalter kamen 18 Jungen und Mädchen ums Leben: Nach Angaben der
DLRG liegt hier ein Aufsichtsproblem vor. Im heimischen Umfeld ist
offenbar die Aufmerksamkeit der Eltern geringer. Viele sehen den
kleinen Gartenteich nicht als Gefahr an. Um diesem Irrtum
vorzubeugen, leistet die DLRG frühzeitige Aufklärungsarbeit in
Kindergärten und Kindertagesstätten.

Wie in den Vorjahren ertranken die meisten Menschen in Bayern,
dort kamen 83 Personen ums Leben. Auf Rang zwei rangiert
Niedersachsen, das flächenmäßig zweitgrößte Bundesland mit 62
Todesfällen, dritter ist Nordrhein-Westfalen (52). Es folgen
Baden-Württemberg mit 46, Hessen mit 36 und Mecklenburg-Vorpommern
mit 29 Ertrunkenen. Am sichersten sind schon traditionell Bremen und
das Saarland mit drei Todesfällen durch Ertrinken.

In der internationalen Statistik "Ertrinken je 100.000 Einwohner"
schließt die Bundesrepublik Deutschland bei 82 Millionen Einwohnern
mit dem sehr guten Wert von 0.53 ab. Damit liegt sie im weltweiten
Vergleich mit England, den Niederlanden und Schweden in der
Spitzengruppe. Mit 1.75 rangiert Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich
der Bundeländer an letzter Stelle. Sachsen-Anhalt schließt mit fünf
Opfern im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl mit 0.21 am besten ab.
Es folgen Berlin (0.23), das Saarland und Nordrhein-Westfalen mit
jeweils 0.29.



Pressekontakt:
Martin Janssen,
Pressesprecher der DLRG,
Telefon: 05723-955441 oder
Mobilfunk: 0172-4244578


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