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Pharmaindustrie braucht neue Geschäftsmodelle

Geschrieben am 21-02-2011

Frankfurt am Main (ots) - Studie "Pharma 2020" von PwC:
Arzneimittelhersteller müssen Wertschöpfung neu organisieren /
Konzentration auf Massenmarkt oder Spezialisierung als
Gesundheitsdienstleister

Die Umstellung von therapie- auf ergebnisbasierte
Vergütungsmodelle in der Gesundheitsversorgung zwingt die globale
Pharmaindustrie zu einem radikalen Umbau ihrer Geschäftsmodelle.
Hersteller müssen sich in den kommenden Jahren entweder auf den
Massenmarkt konzentrieren oder aber die Transformation zum
spezialisierten Gesundheitsdienstleister schaffen. Zu diesem Ergebnis
kommt die Branchenstudie "Pharma 2020: Supplying the future" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

"Krankenversicherungen zahlen künftig nur noch eine Preisprämie
für neue Arzneimittel, wenn sie besser sind als bislang verfügbare
Präparate oder Therapien. Hersteller müssen also einerseits
effizienter werden und bereits bei der Entwicklung stärker auf die
späteren Kosten für Produktion und Vertrieb achten als heute",
erläutert Dr. Martin Schloh, Partner im Bereich Gesundheitswesen und
Pharma von PwC.

Wertschöpfung im Wandel

Die Studie identifiziert vor dem Hintergrund der sich ändernden
Rahmenbedingungen vier Handlungsoptionen zur Umstellung der
Wertschöpfungskette. Pharmahersteller, die auf eine Transformation
zum Gesundheitsdienstleister setzen, können den Wandel entweder als
"virtueller Hersteller" oder als "Dienstleistungs-Innovator"
bewältigen.

Vollständige Auslagerung der Wertschöpfung

"Virtuelle Hersteller" lagern ihre Wertschöpfung von der
Entwicklung bis zum Vertrieb komplett aus. Durch die konsequente
Beauftragung von Netzwerkfirmen lassen sich Fixkosten und
Investitionsrisiken minimieren. Die Herausforderung besteht darin,
stets die Kontrolle über alle Abläufe zu behalten. Bislang berichten
beispielsweise Hersteller, die große Teile ihrer Produktion an
Fremdfirmen vergeben haben, noch deutlich häufiger über
Qualitätsprobleme und resultierende Lieferausfälle als Hersteller,
die überwiegend in eigenen Anlagen fertigen.

Patientenbedürfnisse im Fokus

Für "Dienstleistungs-Innovatoren" hat das genaue Verständnis der
Patienten-Bedürfnisse Priorität. Wirksamkeit und Verträglichkeit von
Medikamenten und Therapien müssen ständig überwacht und die
Erkenntnisse ohne Zeitverzögerung umgesetzt werden. Dazu ist eine
enge Abstimmung mit weiteren beteiligten Gesundheitsdienstleistern
erforderlich.

Low-Cost-Anbieter im Massenmarkt

Hersteller, die sich auf den Massenmarkt fokussieren, können sich
konsequent als "Low-Cost"-Anbieter etablieren oder aber als "Profit
Center" für unternehmensinterne und -externe Kunden aufstellen.
"Low-Cost"-Anbieter müssen anfallende Kosten genau zurechnen können -
Produkt für Produkt und für jedes Glied der Wertschöpfungskette. Nur
so lässt sich genau kalkulieren, welches Arzneimittel über den
gesamten Lebenszyklus profitabel ist und welches Produkt die
Renditeerwartungen nicht erfüllen kann. Für Quersubventionierung ist
in diesem Modell kein Raum.

Forschung, Produktion und Vertrieb als Differenzierungsmerkmale

Um als "Profit Center" bestehen zu können, brauchen Anbieter
genaue Informationen sowohl über die eigenen Stärken und Schwächen
als auch das Marktumfeld. Die angebotenen Dienstleistungen müssen
nicht nur qualitativ und preislich wettbewerbsfähig sein, sondern
müssen sich auch möglichst nahtlos in interne Prozesse der Kunden
einfügen lassen. Schließlich muss auch gewährleistet sein, dass
unternehmensinterne und -externe Kunden gleichberechtigt behandelt
werden.

"Der Zeitraum der alleinigen Nutzung von Innovationsprämien wird
kleiner. Daher liegt der Schlüssel zum Erfolg in der optimalen
Nutzung der Wertschöpfungskette Forschung, Entwicklung, Produktion
und Vertrieb. Alle Schritte müssen im Verlauf optimal aufeinander
abgestimmt werden, um so zu gewährleisten, dass ein Maximum aus den
Investitionen herausgeholt wird", so Dr. Nikolaus Schumacher, Partner
im Bereich Gesundheitswesen und Pharma von PwC.

Weitere Informationen zur Studie "Pharma 2020: Supplying the
future" erhalten Sie unter www.pwc.de/de/presse

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschafts-prüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort
schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten.
Mehr als 161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutsch¬land
erzielt PwC an 29 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,33 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Claudia Barbe
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 3179
E-Mail: claudia.barbe@de.pwc.com


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