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ots.Audio: Schlaglöcher und kein Ende? / Wie Kommunen die Mittel für Straßensanierung effektiver nutzen können

Geschrieben am 10-02-2011

Berlin (ots) -

Schnee und Eis sind getaut, aber das Fahren auf den innerörtlichen
Straßen ist dadurch nicht angenehmer geworden.

Jetzt behindern uns tiefe Schlaglöcher, Risse und Aufbrüche im
Belag - rund 40 Prozent der deutschen Straßen sind nach Schätzungen
von Experten schwer geschädigt.

Diplom-Ingenieur Dr. Johannes Ludwig, Sie sind Geschäftsführer der
eagle eye technologies GmbH aus Berlin und beschäftigen sich seit
Jahren mit der Erfassung und Bewertung kommunaler Straßen. Sind
unsere Straßen noch zu retten?

O-Ton: Der Straßenzustand in deutschen Städten und Gemeinden
verschlechtert sich kontinuierlich und das ist auch kein Wunder.
Schon die Schäden der vergangenen Winter wurden nicht nachhaltig
beseitigt und eine Straße in schlechtem Grundzustand leidet natürlich
viel stärker unter den Witterungseinflüssen als ein gut erhaltener
Verkehrsweg. Das ist ein Teufelskreis, der sich leider negativ
verstärkt.

Nach Aussage der Kommunen fehlt das Geld. Die Stadt
Mönchengladbach wirbt jetzt sogar Bürgerspenden für die Beseitigung
der Winterschäden ein. Dabei werden laut ADAC jährlich fünf
Milliarden Euro für die Erhaltung und Instandsetzung kommunaler
Straßen ausgegeben. Außerdem hatten Bund und Länder nach dem letzten
Winter mehrere hundert Millionen Euro Sondermittel für die
Beseitigung der Straßenschäden bereit gestellt. Was passiert denn mit
diesem Geld?

O-Ton: In der Tat setzen viele Kommunen die verfügbaren Mittel
nicht wirtschaftlich ein: Auf einer insgesamt sanierungsbedürftigen
Straße wird dann notfallmäßig EIN Schlagloch mit teurem Kaltasphalt
verfüllt, der beim nächsten Frost wieder aufbricht. Oder die Baufirma
fährt fünfmal zur gleichen Straße, um Risse zu flicken. Eine
grundhafte Sanierung des gesamten Abschnitts kostet nicht viel mehr
und bringt einen erheblich höheren Nutzen.

Das leuchtet ein. Doch wie können die Kommunen das ändern?

O-Ton: Wenn das Bauamt Straßensanierungen fachlich und
wirtschaftlich sinnvoll durchführen will, müssen Prioritäten gesetzt
und Maßnahmen gegebenenfalls zusammengefasst werden. Das erfordert
einen Überblick über den Zustand des Straßennetzes insgesamt. Dazu
braucht man zunächst einmal Straßendaten. Diese können mit modernen
Erfassungsverfahren wie eagle eye heute aus einer einmaligen
Befahrung des Straßennetzes heraus gewonnen werden - sehr genau und
wirtschaftlich.

Und wie funktioniert das genau?

O-Ton: Die Erfassung geschieht, wie der Name "eagle eye"
andeutet, buchstäblich mit Adleraugen: Die Fahrzeuge sind mit
speziellen Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe die Straßenflächen
während der Befahrung vermessen werden. Zwölf Kameras erfassen
gleichzeitig den Straßenzustand und nehmen die Verkehrs¬anlagen auf.

Und was können die Kommunen dann mit diesen Daten machen?

O-Ton: Die gewonnen Informationen werden in einer einheitlichen
Straßendatenbank gespeichert. Hier kann sich der Verantwortliche
direkt vom Arbeitsplatz aus einen Überblick über die Situation
verschaffen, ohne die Straße vor Ort sehen zu müssen. Im nächsten
Schritt können die aktuellen Schäden mit dem Gesamtzustand des
Straßennetzes und eventuell geplanten Sanierungsmaßnahmen in
Beziehung gesetzt werden.

Das heißt: Man sieht man auf einen Blick, wo besonders dringend
saniert werden muss und wie man Maßnahmen unter Umständen bündeln
kann.

O-Ton: Intelligente Systeme können heute auf den Euro genau
ausrechnen, was verschiedene Sanierungsszenarien kosten und zeigen,
wo und wie das Geld am sinnvollsten eingesetzt wird. Außerdem kann
man sachliche Prioritäten setzen und so zum Beispiel dafür sorgen,
dass Schulwege in einen guten, sicheren Zustand versetzt werden.

Klingt nach einer sinnvollen Investition. Aber gibt es auch
tatsächlich Einsparungen?

O-Ton: Echte Einsparungen gibt es beispielsweise, wenn die Kommune
ihre Sanierungsmaßnahmen mit anderen Bauträgern abstimmt. So
vermeidet man, dass eine Straße im März von der Gemeinde für teures
Geld repariert und dann im Juni vom Stadtwerk wieder aufgerissen
wird. Nach Meinung von Experten kann eine Stadt oder Gemeinde durch
qualifiziertes Erhaltungsmanagement bis zu 30 Prozent der Kosten
einsparen.

Was kann ich denn tun, wenn in meiner Umgebung die Schlaglöcher
überhand nehmen?

O-Ton: Die Kommunen sind zum Unterhalt der Straßen verpflichtet
und die Bürger sollten diese Pflicht bei den politisch
Verantwortlichen einfordern. Außerdem geht es um die Verwendung von
Steuergeldern. Da kann man dem Bürgermeister auch ruhig mal ein Brief
schreiben..

Der Beitrag existiert auch als komplette Einspielung.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Pressebetreuung:
LANDSCAPE GmbH, Köln
Petra Quenel
Tel.: ++49(0)221 / 921 825 70
quenel@landscape.de


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