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Greenpeace deckt illegale Abwassereinleitung durch MAL AG auf

Geschrieben am 08-02-2011

Wien (ots) - Knapp vier Monate nach der verheerenden
Rotschlammkatastrophe deckt die Umweltorganisation Greenpeace eine
illegale Abwassereinleitung auf. Die ungarische MAL AG, Verursacherin
der Giftschlammlawine im letzten Oktober, leitet ihre Abwässer seit
geraumer Zeit ungeklärt in die Umwelt ab. Eine Analyse der Abwässer
beim Umweltbundesamt Wien ergab massive Grenzwertüberschreitungen vor
allem bei Arsen, Aluminium und organischem Kohlenstoff. "Die
EU-Kommission muss umgehend bei der ungarischen Regierung
intervenieren und diese Gefährdung von Mensch, Tier und Natur
beenden", fordert Balázs Tömöri, Sprecher des ungarischen
Greenpeace-Büros.

Die dunkelrote Giftsuppe wird direkt in ein Rinnsal geleitet, das
in den Fluss Marcal mündet. Mutmaßlicher Grund für die skrupellose
Vorgehensweise des Aluminiumoxid-Produzenten MAL AG ist die fehlende
Lagerungskapazität für den anfallenden Rotschlamm. Denn das
geborstene Absetzbecken konnte bis heute nicht repariert werden und
so wird das für die laufende Produktion verwendete, viel kleinere
Ersatzbecken demnächst voll sein. "Uns ärgert besonders, dass die
ungarische Regierung dieses Umweltverbrechen legalisiert hat, denn
offiziell wurde ein Katastrophenschutzgesetz aktiviert, das
Umweltvorschriften aufhebt", kritisiert Tömöri. Greenpeace ortet
einen Verstoß gegen das EU-Umweltrecht und hat sich mit dem Ersuchen
an die EU-Kommission gewendet, sofort beim derzeitigen EU-Vorsitzland
Ungarn zu intervenieren. Einstweilen nahmen die Umweltschützer erneut
Abwasserproben und ließen sie beim Umweltbundesamt in Wien
untersuchen.

"Die Ergebnisse der Laboruntersuchung sind alarmierend", so
Tömöri. Die entnommenen Proben ergaben einen Wert von 1300 Mikrogramm
Arsen pro Liter. Zum Vergleich: der österreichische Abwassergrenzwert
liegt bei hundert Mikrogramm. Arsen ist für Pflanzen und Tiere
giftig, kann sich insbesondere in Wirbellosen anreichern und kann
beim Menschen nervenschädigend wirken.

Der Aluminium-Wert liegt mit zweihundert Milligramm pro Liter
sogar hundertfach über dem Grenzwert. Aluminium wirkt in Flüssen
stark fischgiftig. Und die Menge an organischem Kohlenstoff
überschreitet mit 130 Milligramm pro Liter den Grenzwert um ein
Fünffaches. Die Belastung mit organischem Kohlenstoff ist deswegen
problematisch, weil dadurch der Sauerstoffgehalt in den Flüssen
herabgesetzt wird und dadurch die Selbstreinigungskraft des Wassers
verloren gehen kann.

Die Firma MAL verursachte im westungarischen Ajka im Oktober 2010
eine der größten Umweltkatastrophen in Zentraleuropa der letzten
Jahrzehnte. Nach einem Dammbruch sind rund 700.000 Kubikmeter
giftigen Rotschlamms entwichen, eine Spur der Verwüstung durch zwei
Orte ziehend. Mehrere tausend Hektar Land sowie über hundert
Kilometer Flusslauf wurden vergiftet, die langfristigen
Umweltauswirkungen können noch immer nicht verlässlich abgeschätzt
werden.

Weitere Informationen, Analyseprotokoll und Fotos:
http://www.greenpeace.at/giftschlamm-proben-2011

Rückfragehinweis:
Manfred Santen, Chemie-Experte Greenpeace Deutschland,
0049 151 18053387
Melanie Beran, Pressesprecherin Greenpeace CEE, 0043 664 6126718


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