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Spitzenvertreter der deutschen Agrarbranche diskutieren Zukunft landwirtschaftlicher Bioenergie und verabschieden Berliner Erklärung

Geschrieben am 26-01-2011

Berlin (ots) - Mehr als 50 Prozent der deutschen Landwirte setzen
schon heute auf die wirtschaftliche Bedeutung von Bioenergie -
Tendenz steigend. Ist die Produktion von Nahrungsmitteln auf
deutschen Äckern damit am Ende? Dies war nur eine von vielen Fragen,
die Spitzenvertreter der deutschen Agrarbranche auf dem zweiten
Standortgespräch der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft
(FNL), mit Unterstützung der AGRAVIS Raiffeisen AG und der BayWa AG,
diskutierten. Mehr als 50 Vorstandsvorsitzende, Vorstände,
Verbandspräsidenten und Geschäftsführer trafen sich zum Thema
"Zukunft Landwirtschaft: Energie vom deutschen Acker?" auf dem
Erlebnisbauernhof der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Die
Ergebnisse wurden in der Berliner Erklärung zusammengefasst.

Eine dem zweiten Standortgespräch vorgeschaltete repräsentative
Befragung von 1.000 landwirtschaftlichen Betrieben ab 30 Hektar im
Dezember 2010 lieferte wertvolle neue Erkenntnisse: Etwas mehr als
jeder zweite befragte Betrieb (51 Prozent) erzielt heute bereits
Umsätze im Bereich Bioenergie. Im Durchschnitt sind es 9 Prozent des
Gesamtumsatzes. Für die kommenden drei bis fünf Jahre sehen die
Landwirte hier eine Steigerung um fast 70%. Innerhalb dieses
Zeithorizonts erwarten dann 68% der Betriebe Einkommen aus der
Bioenergie. Augenfällig ist, dass Betriebe, die bereits heute höhere
Anteile regenerativer Energien am Gesamtumsatz aufweisen, diesen
Anteil weiter steigern möchten. Die besten Chancen werden dabei den
Bereichen Photovoltaik, Biogas und Energiepflanzen zugesprochen.

Die befragten Landwirte sehen allerdings auch mögliche Konflikte
im Hinblick auf den wachsenden Anbau nachwachsender Rohstoffe,
insbesondere in der Verschärfung der Flächenkonkurrenz zu den
Nahrungsmitteln und Futterpflanzen. Weitere Probleme werden in der
Gefahr einseitiger Fruchtfolgen und negativer Auswirkungen auf das
Landschaftsbild gesehen. Aber es werden auch Lösungen für diese
Herausforderung formuliert: In einem noch effizienteren Umgang mit
Ressourcen wie Boden, Wasser und Energie sehen 36 Prozent der
Befragten den Schlüssel, auch zu einer gesteigerten
gesellschaftlichen Akzeptanz der Bioenergie. 34 Prozent der Landwirte
sehen Lösungsansätze zur Minimierung der Zielkonflikte in innovativen
Pflanzenbaukonzepten.

Dr. Gibfried Schenk, Geschäftsführer der FNL, fasste die die
Veranstaltung und die Ergebnisse der Berliner Erklärung zusammen.
"Die Erzeugung von Bioenergie aus landwirtschaftlichen Ressourcen hat
eine strategische Bedeutung für die deutsche Agrarbranche. Bei
zunehmendem Anbau von Energiepflanzen kann es allerdings zu
Zielkonflikten zwischen den Nutzungsrichtungen
Nahrungsmittelerzeugung sowie energetischer und industrieller Nutzung
von Biomasse wie insbesondere einer verstärkten Flächenkonkurrenz
kommen. Diese Spannungen können jedoch durch Innovation und eine
effizientere Nutzung von Ressourcen abgefedert werden."

Auch für die AGRAVIS Raiffeisen AG und die BayWa AG ist die Frage
nach erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft von großer
Bedeutung. Als Agrar- und Dienstleistungsunternehmen haben sie die
Entwicklung und Zukunft der Landwirte stets im Blick.

"Herausforderungen der Landwirtschaft realistisch einzuschätzen
und praktische Lösungen anzubieten, ist eine Kernaufgabe der AGRAVIS
Raiffeisen AG. Das Thema der Bioenergie sehen wir als ein besonders
wichtiges Zukunftsfeld der Landwirtschaft an. Es ist für uns darum
nur konsequent, das 2. Standortgespräch der FNL zu unterstützen",
sagt Dr. Clemens Große Frie, Vorsitzender des Vorstandes der AGRAVIS
Raiffeisen AG. Die Ergebnisse hätten gezeigt, so Große Frie, dass die
Entwicklung innovativer Pflanzenbaukonzepte ein entscheidender Weg
sein kann, die Flächenkonkurrenz zwischen Ernährung und Energie zu
minimieren. "Hier sind alle Glieder der Landwirtschaft gefordert -
auch Handel und Industrie."

Klaus Josef Lutz, Vorsitzender des Vorstandes der BayWa AG,
erklärte abschließend: "Die BayWa AG steht an der Seite der
Landwirte: Wenn es darum geht, Rohstoffe für die
Lebensmittelerzeugung herzustellen, steht die BayWa genauso an der
Seite der Landwirte wie wir sie auch mit Rat und Tat bei der
Energieerzeugung unterstützen. Den Überblick über das Wesentliche zu
behalten ist dabei entscheidend. Genau hier setzte das
Standortgespräch der FNL an. Wir unterstützen es darum sehr gerne."
Lutz wies darauf hin, dass zukünftig der organischen Abfallverwertung
sehr viel Bedeutung zukommen werde, so dass sich dadurch das Thema
der Flächenkonkurrenz entschärfen könne.

Weitere Informationen zum zweiten Standortgespräch der FNL, mit
Unterstützung der AGRAVIS Raiffeisen AG und BayWa AG, sowie den
vollständigen Text der Berliner Erklärung finden Sie auf:
http://www.fnl.de



Pressekontakt:
Simon Michel-Berger
Pressesprecher
Wilhelmsaue 37
10713 Berlin
Tel.: 030-88 66 355 40
Fax: 030-88 66 355 90
Handy: 0171 382 73 76
E-Mail: s.michel-berger@fnl.de
www.fnl.de


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