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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Wirtschaftsprognosen

Geschrieben am 30-12-2010

Bielefeld (ots) - Was bringt uns das Jahr 2011? Wachstum? Mehr
Jobs? Eine tarifliche Lohnerhöhung? Oder stürzt uns die
EU-Schuldenkrise ins Chaos? Eine Glaskugel hat niemand. Aber es gibt
Wirtschaftsforscher. Ihre Aufgabe ist es, Politikern, Unternehmern,
Lobbyisten sowie auch uns Normalbürgern ein Stück Orientierung zu
geben. Ihre Prognosen dienen dazu, auf bestimmte Entwicklungen
vorbereitet zu sein. Soweit die Theorie. Nun zur Praxis. Die
Vergangenheit hat gelehrt, dass Prognosen oft nicht das Papier Wert
sind, auf dem sie verfasst wurden. Die Wirtschaftsweisen haben weder
die Bankenkrise 2008 noch den XXL-Aufschwung 2010 vorhergesagt. Die
Wirtschaft ist - Gott sei Dank - nicht eingebrochen. Sie hat sich
prächtig erholt. Mehr noch: Deutschland hat innerhalb Europas die
Funktion einer Konjunkturlokomotive übernommen. So sind die
Vorhersagen für 2011 mit Vorsicht zu genießen. »Prognosen sind
schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen«, soll der
amerikanische Schriftsteller Mark Twain (»Tom Sawyer«) einmal
gewitzelt haben. Und Winston Churchill hatte einst gelästert: »Ein
Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine
Prognose nicht gestimmt hat.« Vielleicht haben die Bürger dann doch
ein besseres Gespür für das, was sich um sie herum tut. Jedenfalls
haben sie sich 2010 nicht bange machen lassen. Das zeigt sich am
besten am Konsumverhalten: Immer nur Sparen war gestern. Jetzt wird
sich auch mal etwas gegönnt. So ist der Deutsche im Jahr 2010 nicht
nur ein Wutbürger, sondern vor allem ein Kaufbürger, wie es das
Handelsblatt kürzlich formulierte. Viele Beschäftigte haben bereits
in den vergangenen Monaten etwas mehr Geld in ihrer Lohntüte
vorgefunden und damit - zumindest zum Teil - den Binnenkonsum
beflügelt. Experten (wieder einmal) sind sich einig, dass der Konsum
den Aufschwung mitträgt. Umso wichtiger ist es, dass die Arbeitnehmer
bei den anstehenden Tarifverhandlungen einen angemessenen Zuschlag
erhalten. Angemessen heißt: deutlich mehr als die Inflationsrate von
1,0 bis 1,5 Prozent. In vielen Branchen ist eine Tariferhöhung
angesichts wieder steigender Gewinne und guter Aussichten
gerechtfertigt. Außerdem muss eine Lohnerhöhung die steigenden
Energiekosten und höheren Sozialabgaben, die auf uns alle zukommen
werden, ausgleichen. Sparen werden die Deutschen natürlich auch
künftig. Dabei hat das Sparbuch ausgedient. Viele Bürger entdeckten
Gold als Anlageform. Anfang 2010 kauften sie das damals bereits teure
Edelmetall - entgegen dem Rat der Bankexperten. Gut, dass die Bürger
auf ihr Gefühl vertraut haben. Denn der Preis des Goldes ist binnen
einen Jahres um 37 Prozent (!) gestiegen. Eine klar bessere Rendite,
als etwa Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann mit 25 Prozent erstrebt.
Wenn das kein gutes Omen für 2011 ist.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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